Výmola (Vejmola), Karel (1864–1935), Mediziner

Výmola (Vejmola) Karel, Mediziner. Geb. Ptin, Mähren (Ptení, CZ), 9. 2. 1864; gest. Praha, Tschechoslowakei (CZ), 1. 10. 1935; röm.-kath. Sohn des Bauern František Vejmola und der Anna Vejmolová, geb. Hrazdilová. – Nach der Matura am Gymn. in Prerau stud. V. ab 1885 Med. an der tschech. Univ. in Prag; 1892 Dr. med. Bereits ab 1889 praktizierte er zunächst an der Hals-Nasen-Ohren-Ambulanz bei Emilian Kaufmann, nach seinem Stud.abschluss arbeitete er bis 1899 als Ass. an der Univ.klinik für Ohrenheilkde. 1899 eröffnete er in Prag eine Privatpraxis, 1902 habil. er sich für Hals-Nasen-Ohren-Heilkde. 1903 wurde V. Oberarzt und schließl. Leiter der Hals-Nasen-Ohren-Abt. an der Poliklinik; 1913 ao. Prof. für Otol., Rhinol. und Pharyngol. 1933 o. Prof., trat er 1934 i. d. R. Zu Beginn seiner wiss. Laufbahn beschäftigte sich V. mit Diagnose und Therapie des Skleroms. Danach wandte er sich mikrobiolog. Stud. und therapeut. Arbeiten über die Behandlung eitriger Mittelohrentzündungen, weiters Erkrankungen der oberen Atemwege sowie dem Einsatz von Sauerstoff in der Therapie bei Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen und in der Otosklerose-Behandlung zu. Neben mehreren selbstständigen Arbeiten verf. er Beitrr. u. a. in den Fachorganen „Časopis lékařů českých“, „Lékařské rozhledy“, „Praktický lékař“ und „Otolaryngologia slavica“. Daneben setzte sich V. für eine Verbesserung der Situation der Gehörlosen, insbes. durch die Schaffung von Spezialeinrichtungen, ein. So regte er 1916 die Gründung der ersten weltl. Anstalt für taubstumme Kinder in Prag und 1917 die einer städt. Taubstummenschule an. 1922 wurde er zum Kuratoriumsvors. der neu gegr. Anstalt für Taubstumme im westböhm. Dolní Lukavice ernannt. Ab 1925 konzentrierte sich V. als Vors. des Landesver. für die Taubstummenbetreuung auf den Bau einer neuen Landesanstalt für taubstumme Kinder in Praha-Radlice, die 1926 den Betrieb aufnahm, 1930 verstaatlicht wurde und damals zu den führenden Einrichtungen ihrer Art in Europa gehörte. Bis heute trägt die Institution V.s Namen. In den 1930er-Jahren machte er sich um die Gründung von logopäd. Beratungsstellen verdient. V. war Mitgl. von Fachverbänden (u. a. Vors. der Tschechoslowak. otorhinolaryngolog. Ges. / Československá otorinolaryngologická společnost), beteiligte sich jedoch auch aktiv am gesellschaftl. Leben seines Geburtsorts, unterstützte die örtl. Ver. finanziell und gründete eine Stiftung für Arme. 1917 erhielt er das Ritterkreuz des Franz Joseph-Ordens.

W.: s. Otto; Navrátil.
L.: Masaryk; Otto (m. W.); M. Navrátil, Almanach českých lékařů, 1913, S. 350 (m. W.); Album representantů všech oborů veřejného života československého, 1927, S. 389, 1184 (m. B.); V. Hornícek, in: Československá otolaryngologie 26, 1977, S. 175; Biografický slovník pražské lékařské fak. 2, 1993; Archiv Langhans (m. B., nur online, Zugriff 2. 2. 2017); UA, Praha, CZ.
(M. Makariusová)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 15 (Lfg. 69, 2018), S. 376f.
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