Zuber Athanasius (Eduard) OFMCap, Ordensmann, Missionar und Titularbischof. Geb. Laimgrube, NÖ (Wien), 2. 1. 1824; gest. Gmunden (OÖ), 14. 5. 1872; röm.-kath. Sohn des Hausierers Johann Michael Z. und seiner Frau Rosalia Z., geb. Jirka. – Nach Absolv. des Schottengymn. in Wien trat Z. 1843 in die österr.-ung. Kapuzinerprov. ein und legte 1847 die ewige Profess ab. Die Priesterweihe erfolgte 1848 in Neutra durch Bischof Imrich Palugyay v. Nagypalugya u. Bodafalva. Anschließend wirkte Z. in der Seelsorge in Pressburg und Linz. 1850 ging er zur vertiefenden Ausbildung an das Collegio San Fedele in Rom. Sein Wunsch, als Missionar zu wirken, führte ihn nicht – wie ursprüngl. geplant – nach Nordamerika, sondern 1850 in das Vikariat von Patna in Indien. In Benares baute er die erste kath. Gmd. auf und trat 1854 die Nachfolge seines Schweizer Ordensbruders Anastasius Hartmann als Apostol. Vikar von Patna an. Im Juli desselben Jahres wurde er zum Tit.bischof von Augustopolis in Phrygia geweiht. In Patna gründete er ein Waisen- und Erziehungshaus für mittellose Kinder und ein Priesterseminar. Zur pastoralen Unterstützung holte er Schwestern der Engl. Fräulein (Congregatio Jesu) in sein Vikariat. 1856 sammelte er auf einer Europareise Spenden für seine Mission. Der Ind. Aufstand von 1857 führte in seinem Vikariat zu Christenverfolgungen, so wurden etwa in Danapur die Oberin der Engl. Fräulein Josephine Lorenz und eine Mitschwester in der Kirche getötet. Nachdem sich die Lage wieder konsolidiert hatte und seiner Bitte um Entbindung von seinem Amt durch Papst Pius IX. entsprochen worden war, kehrte Z. 1860 nach Österr. zurück, wo er im Kapuzinerkloster Linz zehn Jahre lang seelsorgl. wirkte, ehe er 1871 schwerkrank ins Kapuzinerkloster Gmunden übersiedelte.