Zweig, Moriz (1845–1926), Unternehmer

Zweig Moriz, Unternehmer. Geb. Proßnitz, Mähren (Prostějov, CZ), 24. oder 28. 12. 1845; gest. Wien, 2. 3. 1926; mos. Sohn des Fabrikanten Hermann Z. (geb. Proßnitz, 10. 4. 1807; gest. Wien, 11. 12. 1883) und dessen Frau Nanette Z., geb. Wolf (geb. Proßnitz, 22. 11. 1815; gest. Wien, 22. 10. 1882), Bruder des Börsenmaklers Adolf Z. (geb. Proßnitz, 10. 5. 1839; gest. Wien, 5. 9. 1917), Vater von →Stefan Z. sowie des Textilfabrikanten Alfred Z. (geb. Wien, 13. 10. 1879; gest. New York City, NY, USA, 19. 7. 1977); ab 1878 verheiratet mit der aus einer wohlhabenden Kaufmanns- und Bankiersfamilie stammenden Ida Z., geb. Brettauer (geb. Ancona, Kirchenstaat/I, 5. 5. 1854; gest. Wien, 23. 8. 1938). – Z.s Familie übersiedelte 1850 aus Mähren nach Wien, wo er nach Absolv. der Realschule Textilhändler wurde. Nach seiner Heirat erhielt er möglicherweise finanzielle Unterstützung von seinem Schwiegervater, dem Privatier Samuel Ludwig Brettauer, sodass er noch im selben Jahr in Ober Rosenthal bei Reichenberg eine Weberei kaufen und diese auch mit neuen mechan. Webstühlen ausstatten konnte. I. d. F. entwickelte sich die Fa. zu einem der führenden Unternehmen der böhm. Textilind. des 19. Jh. Nach Beginn des 1. Weltkriegs legte Z., einer der angesehensten Textilindustriellen der Zeit, einen beträchtl. Teil seines Vermögens in Kriegsanleihen an. Die Produktion wurde zwar vorübergehend eingestellt, die Geschäfte wurden allerdings nach dem Rückzug Z.s 1917 von Alfred weitergeführt, während Stefan als stiller Teilhaber fungierte. 1924 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. Nach dem Einmarsch der dt. Wehrmacht in die Tschecho-Slowakei 1939 wurde die Fa. von der Vereinigte Färbereien AG in Reichenberg arisiert.

L.: NFP, 5. 3. 1926; O. Matuschek, Stefan Z. – Drei Leben, 2006, passim; R. Sandgruber, Traumzeit für Millionäre, 2013, s. Reg.
(Á. Z. Bernád)   
PUBLIKATION: ÖBL 1815-1950, Bd. 16 (Lfg. 73, 2022), S. 610f.
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