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Leopold-Figl-Observatorium für Astrophysik

Mitterschöpfl bei St. Corona / Schöpfl, NÖ


(25MB,
kein Ton)

Kategorie
Ort
Universitäts-Sternwarte
Mitterschöpfl, Wienerwald (Info: Universitätssternwarte Wien)
Geogr. Länge Ost:
-15° 55,4'
Geogr. Breite Nord:
+48° 05,0'
Seehöhe:
880 m

Betreiber: Institut für Astronomie der Universität Wien


Ausstattung:

1,5 m Ritchey-Chretien Spiegelteleskop von Zeiss auf einer Gabelmontierung von Rademakers, Rotterdam. Die Steuerung basiert auf Mikroprozessorbasis, entwickelt am Institut für Astronomie der Universität Wien.
Zwei verschiedene Sekundärspiegel ermöglichen eine vielseitige Verwendung des Teleskops: Ritchey Chretien-Fokus: (f/8.3) wirksame Brennweite12,5 m
Cassegrain Fokus: (f/15) effektive Brennweite 22,5 m
Zusatzgeräte: OEFOSC (Oesterreich Faint Object Spectrograph and Camera), eine in Kopenhagen hergestellte Kopie des ESO-Gerätes EFOSC mit CCD-Kamera (wahlweise Imaging, Photometrie und Spektroskopie)
(nicht mehr im Einsatz:
ein Fotoansatz, ein Boller & Chivens Spektrograph mit Klassifikationsdispersion)

60 cm Spiegelteleskop f/8.3, ausgestattet mit lichtelektrischem Photometer im gebrochenen Cassegrain Fokus (gebaut von Mitarbeitern der Werkstätte der Universitätssternwarte unter R. Pressberger)

Aktivitäten: Das Observatorium dient ausschließlich als moderne Beobachtungsstation und Ausbildungsstätte für höhersemstrige Studierende. Lehre und Verwaltung werden am Institut in Wien durchgeführt. Forschungsprojekte betreffen vor allem stellare Objekte aber auch interessante Objekte der Extragalaktik (Spektroskopie und Photometrie).

Entstehungsgeschichte
:
Nach einem Besuch der Universitäts-Sternwarte durch den damaligen Bundesminister für Unterricht, Dr. Theodor Piffl-Percevic, lancierte Prof. Joseph Meurers am 23. September 1964  die Idee zum Bau einer neuen Sternwarte. Gründe dafür waren einerseits die schlechte Lage der Universitäts-Sternwarte inmitten einer Großstadt, die keinen ungetrübten Blick zum Sternenhimmel mehr zuließ, und andererseits moderne astronomische Anforderungen, die das veraltete Instrumentarium nicht mehr zufriedenstellend erfüllen konnte. Mit einem Kostenaufwand von rund 8 Millionen Schilling errichtete das Land Niederösterreich am Mitterschöpfl, der inmitten eines großen Landschafts- und Naturschutzgebietes liegt, das Gebäude und die Infrastruktur für das neue Observatorium. 

Grundstück und Gebäude sind ein Geschenk des Landes Niederösterreich an die Wiener Universität anläßlich ihrer 600 Jahr-Feier im Jahre 1965. Das Observatorium trägt den Namen des verstorbenen Bundeskanzlers und niederösterreichischen Landeshauptmannes DI Dr.h.c. Leopold Figl, durch dessen tatkräftige Unterstützung diese Schenkung zustande kam. Zusammen mit dem Instrumentarium, welches von der Bundesregierung als Jubiläumsgeschenk der Universität Wien gestiftet wurde, beliefen sich die Kosten auf rund 18 Millionen Schilling. Nach einigen Vorarbeiten auf dem Gelände erfolgte die Grundsteinlegung am 13. September 1966. Das 18 m hohe Gebäude wurde im Laufe des Jahres 1968 bis auf kleinere Arbeiten fertiggestellt werden. 

Das Observatorium beherbergt im Hauptgebäude das 1,5 m Spiegelteleskop, Arbeits-, Übernachtungs- und Aufenthaltsräume. In einem weiteren kleineren Kuppelgebäude befindet sich ein 60 cm Spiegelteleskop.

Am 11. November 1968 wurde die Sternwarte in einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt, am 25. September 1969 erfolgte schließlich die Einweihung durch den Wiener Erzbischof Kardinal König und die Übergabe an die Universität. Aus organisatorischen Gründen fand die wissenschaftliche Inbetriebnahme des 1,5 m Teleskopes erst im Dezember 1970 statt.


Quellen:
1
Aus der Geschichte der Wiener UniversitätssternwarteDie Kuppel des neuen astrophysikalischen Observatoriums, Ferrari d`Occhieppo, Unser Währing, Vierteljahrsschrift des Museumsvereins Währing 9. Jg., 3. 
 
2
Planung und Bau des Leopold-Figl-Observatoriums für Astrophysik der Universitäts-Sternwarte Wien, Joseph Meurers, Sonderdruck aus Sterne und Weltraum Heft 7, 1966
 
3
Webseite des Instituts für Astronomie der Universität Wien
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