Archaeologia Austriaca 105/2021 Zeitschrift zur Archäologie Europas
Journal on the Archaeology of Europe
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Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
A-1011 Wien, Dr. Ignaz Seipel-Platz 2
Tel. +43-1-515 81/DW 3420, Fax +43-1-515 81/DW 3400 https://verlag.oeaw.ac.at, e-mail: verlag@oeaw.ac.at |
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Archaeologia Austriaca 105/2021 Zeitschrift zur Archäologie Europas
Journal on the Archaeology of Europe
ISSN 0003-8008
Print Edition ISSN 1816-2959 Online Edition ISBN 978-3-7001-8915-2 Print Edition ISBN 978-3-7001-8914-5 Online Edition
doi:10.1553/archaeologia105
Archaeologia Austriaca 105 2021, 336 Seiten, zahlr. Farb- und s/w Abb. und Pläne, 29,7x21cm, deutsch-englisch, broschiert € 120,–
Viola C. Schmid,
Oliver Schmitsberger,
Thomas Einwögerer
S. 51 - 85 doi:10.1553/archaeologia105s51 Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften doi:10.1553/archaeologia105s51
Abstract: Das Mittelpaläolithikum in Österreich steht mangels diagnostischer Inventare aus gesicherten stratigraphischen Kontexten im Schatten der namhaften jungpaläolithischen Fundstellen. Aus dem Burgenland wurde bisher noch keine einzige Besiedlung zu Zeiten des Neandertalers vermeldet. Bei Oberflächenaufsammlungen an der im Neolithikum genutzten Rohmateriallagerstätte Csaterberg wurden jedoch Steinartefakte aufgefunden, die auf eine mittelpaläolithische Präsenz hindeuteten. Basierend auf einer Merkmalanalyse wurde eine techno-typologische Untersuchung des Fundmaterials durchgeführt, um primär festzustellen, ob tatsächlich von einer Begehung im Mittelpaläolithikum ausgegangen werden kann. Des Weiteren wurde angestrebt, die steintechnologischen Eigenheiten des Inventars hervorzuheben und Aussagen über Mobilitätsstrategien zu treffen. Abschließend sollten die Ergebnisse zu einer Einbindung der Fundstelle in die chronokulturelle Gliederung des Mittelpaläolithikums führen. Taphonomisch, aber vor allem techno-typologisch und auch techno-ökonomisch, konnte eine Begehung des Csaterberges im Mittelpaläolithikum identifiziert werden, womit erstmals im Burgenland ein Beleg für diese Zeitstufe vorliegt. Das mittelpaläolithische Inventar zeichnet sich durch die Herstellung von bifaziell formüberarbeiteten Werkzeugen, die Dominanz von Schabern und die vorwiegende Grundformenproduktion mittels des Levalloiskonzepts aus. Trotz der geringen Artefaktanzahl konnten viele Gemeinsamkeiten mit anderen Fundstellen des österreichischen Mittelpaläolithikums aufgezeigt werden. Der überregionale zentraleuropäische Vergleich deutet auf eine Zuweisung des Inventars in die Phase des späten Neandertalers. Damit trägt der Csaterberg zum besseren Verständnis des österreichischen Mittelpaläolithikums bei und bereichert die Mittelpaläolithforschung in Österreich um eine weitere, vorerst zumindest typo-chronologisch datierbare Fundstelle. Keywords: Spätes Mittelpaläolithikum, Österreich, Oberflächeninventar, Levalloiskonzept, bifaziell formüberarbeitete Werkzeuge Published Online: 2021/12/02 07:01:41 Object Identifier: 0xc1aa5576 0x003d088e Rights: .
Barbara Horejs, Ulrike Schuh
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