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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

168 Gurk, Stiftsanlagen nach 1482

Wappengrabplatte des Andreas von Lazz, außen an der Ostmauer an die Wand gestellt; die untere Schriftleiste ist im Erdreich versunken. Der Stein ist recht stark abgewittert und die Is. nur mehr teilweise zu lesen. Oben in der Mitte des abgeschrägten Grabdenkmals ist ein W. eingefügt. Die Is. wird von Leisten beiderseits begrenzt.

H. ± 130 cm, B. 70 cm, Bu. 5 cm. – Gotische Minuskel mit Versalien.


Textedition
			

A[nn]o · d(omi)ni · mcccc · l [xxxii…] ist ·/ gestorben · [der · edl] · Andreas [von · Laaz] · [– – –

Wappen: Lazz1).


Kommentar

Andreas Lazz, der Sohn den Veit von Lazz (Kat.-Nr. 162) und der Barbara Lazz (Laas), geborne Freiberger (Kat.-Nr. 159), hat seinen Eltern ein Jahresgedächtnis gestiftet: „fundavit anniversarios dies singularis annis in cathed(ralis) eccl(esiae) Gurc(sensis) celebrandos“2). Er wird gemeinsam mit seinem Vater Veit von Laas im Zusammenhang mit dem Besitz des Hofes Eisdorf bei Wolfsberg – wohl als St. Pauler Lehen – und anderer Huben und Güter mehrfach genannt3): Veit war auch Hofrichter zu St. Paul 14594) und ist 1476 gestorben, Andreas wird noch 1482 erwähnt, dann erst wieder 1498 dessen Sohn Christoff von Laas5). Damit erscheint es wahrscheinlich, das Andreas von Laas bald nach 1482 gestorben ist und er hat ebenfalls in Gurk – wie seine Eltern – seine Grablege gefunden6).

1) Weiß A., Kärnthens Adel 210. – W.: ein Zweig mit fünf Blüten oder Blättern, je zwei seitlich und eines oben; diese kehren wieder als Helmzier in Form eines reichlich gefächerten Blütenbaumes, der Stamm ist mit einer Taube belegt; Bügelhelm mit Helmdecken.
2) Schroll, Necrologium Gurk 18 (Anm. 7).
3) Schroll, Urkundenbuch St. Paul Nr. 611 (1479 IV 22). – Lang A./Metnitz, Salzburger Lehen in Kärnten 174, Nr. 181.
4) Fresacher, St. Paul 696 (384).
5) Lang A./Metnitz, Salzburger Lehen in Kärnten 174, Nr. 181.
6) Für den Hinweis auf diese z. Z. etwas „vernachlässigte“ Grabplatte – sie ist ohne Sockel an die Hausmauer des Domkapitelhauses angelehnt und teilweise im Erdreich eingesunken, auch stark abgewittert – danke ich Herrn Landeskonservator DI Dr. Ulrich Harb, BDA Klagenfurt.

Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 168,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil1/kaernten-2-obj168.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Gurk, Stiftsanlagen    •  Wappengrabplatte  •  Gotische Minuskel mit Versalien  •  Inschriften des Totengedenken  •  Lazz, Andreas  •  Gurk, Stiftsanlagen