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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

76 Gurk, Pfk. u. ehem. Domkirche Mariae Himmelfahrt 1405

Wappengrabplatte des Paul von Helfendorf aus weißem Marmor, im südlichen Seitenschiff rechts vom Südportal. Der Stein ist sehr stark abgetreten, das Bildfeld fast zur Gänze zerstört, Reste eines W.-Schildes sind noch erkennbar. Auf der Rahmenleiste eine umlaufende Is., ebenfalls stellenweise sehr stark verschliffen.

H. 173 cm, B. 89 cm, Bu. 8 cm. – Gotische Majuskel.


Textedition
			

· A͜NNO · D(OMI)NI +/ Mo · CCCCV · O(BIIT) · PAVLVS [·] HEL[FEN/D]A͜RF · P(REPOSI)T(VS) ECC(LESI)E ·/ GVRCEN(SIS) · I(N) VIGIL(IA) · ASSV(M)PC(I)O(N)IS

Anmerkungen

Im Jahr des Herrn 1405 starb Paul Helfendorf, Propst der Gurker Kirche, am Vortag von Himmelfahrt.


Datum: 1405 August 14.
Wappen: Helfendorf (nur mehr in Konturen sichtbar!)1).


Kommentar

Anhand der Reste des Namens, der Angabe des Vornamens und des Todesdatums lässt sich diese Grabplatte dem Gurker Dompropst Paul von Helfendorf (1394–1405)2) zuweisen. Er ist seit etwa 1375 in Gurk nachweisbar3) und wird 1377 als Kanoniker genannt4). 1394 wurde er als Domherr von Gurk zum Propst gewählt. Er ist 1405 gestorben, nach dem Wahldekret seines Nachfolgers am 14. August5) 1405. Er entstammt vermutlich einer Friesacher Familie; 1371 werden die Brüder Friedrich, Konrad und Urban, die „Helffendorffer“ urkundlich erwähnt6); eine Namensdeutung mit „Hefendorf“ überliefert J. Obersteiner7).

1) Bay A1 5, Taf. 2: von Schwarz u. Silber gespalten, vorne und hinten belegt mit farbgew. Radsperren.
2) Schroll, Dompröpste 14.
3) Obersteiner, Zusammensetzung Nachträge 1966, 607.
4) Ebenda.
5) Schroll, Necrologium Gurk 24: „Ob. dns Paulus, prepositus nostre congr.“; das Datum mit 14. August deckt sich auch mit dem Nekrolog von Admont (Pez, Script. rer. austr. II), im Nekrolog von Eberndorf steht der 20. August, vgl. dazu Schroll, Necrologium Eberndorf 35 (Anm. 304).
6) Obersteiner, Zusammensetzung Nachträge 1966, 607.
7) Ebenda.
Literatur

KA Klagenfurt, Liber memorabilium Capituli Gurcensis p. 33, 132–133. – Schnerich, Dom zu Gurk 70, 137. – Löw, Domführer 58. – Dehio Kärnten 2001, 263.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 76,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil1/kaernten-2-obj76.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Gurk, Pfk. u. ehem. Domkirche Mariae Himmelfahrt    •  Wappengrabplatte  •  Marmor  •  Gotische Majuskel  •  Inschriften des Totengedenken  •  Helfendorf, Paul  •  Gurk, Domkirche

Abbildungen

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Abb. 62: Grabplatte
Paul von Helfendorf (1405)
©  Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)