Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
240 |
St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit |
1511 |
Reliefstein aus Sandstein, innen in der Vorhalle an der Südseite des ersten westlichen Pfeilers; das Bildfeld zeigt unter einem spätgotischen Astwerkbaldachin die Darstellung des hl. Martin, in den unteren Eckfeldern je ein Hauszeichen1) (Meisterzeichen). Auf der erhabenen Rahmenleiste darunter ist eine zweizeilige Is. beigefügt.
H. 95 cm, B. 115 cm, Bu. 6,5 (7) cm. – Gotische Minuskel.
Textedition
hans · weidle · hat · den · vnder(n) · kar(n)er · v(m)ga(n)g / new · mawrn ·
gewelm · decken · lasen · 1 · 5 · 11 ·
Marke: Anhang Nr. 5 u. 6.
Kommentar
Hans Weidle war im Jahre 1502 Stadtrichter2) in St. Veit. 1510 kaufte er einen Hof in der Meiseldinger Pfarre3). Der Reliefstein wurde 1511 gestiftet und bezieht sich nach der Inschrift auf die Neugestaltung des Karners; der hier angesprochene „Umgang“ mit Gewölbe existiert heute nicht mehr.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Grueber, Herzogstadt 115, Taf. 63, Fig. 3. – Ders., Karner 9, Taf. II, Fig. 7. – Pantz, Denksteine 115, Abb. 7. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 32, Abb. 57. – Dehio Kärnten 2001, 844.