Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
368 |
Friesach, Dominikanerkloster |
1544 |
Wappengrabplatte aus rotem Marmor des Marx von Staudach zu Weilern, im südlichen Teil des Kreuzganges. Oben ist in einem Schriftfeld eine siebenzeilige Is. (I) festgehalten, eine weitere Is. (II) ist in die Rahmung gemeißelt, allerdings nur fragmentarisch erhalten. Darunter ist ein W.-Schild gestaltet. Der Stein hat durch die Lagerung sehr stark gelitten und nahezu die Hälfte der Is. ist heute fast zur Gänze abgeblättert und nur mehr fragmentarisch erhalten. Auch ist die ansonsten schöne Wappengrabplatte durch drei Bohrdübel zur Trockenlegung der Mauern zerstört. Durch die derzeitige Zweitverwendung der Räumlichkeiten ist der Stein nur sehr bedingt zugänglich.
H. 132 cm, B. 60 cm, Bu. 4 cm. – Gotische Minuskel mit Versalien (I), Kapitalis (II).
Textedition
I.
Hie ligt begraben der / Edl vnd vest marx van / Stavdach zu Weillern / der
gestorbe(n) ist den 11. / tag may im 1544 iar / der vnd alle(n) gläub(i)g(en)
selle(n) / Gott genedig sey. amen .
II.
ALL . H͜ERNACH IN DER FORCH͜T GOTT
Datum: 1544 Mai 11.
Wappen: Staudach zu Weilern1).
Kommentar
Leonhard, Marx, Wilhelm und Wolfgang2) von Staudach waren die Söhne des Paul von Staudach (vgl. dazu Kat.-Nr. 99) und der Barbara von Popitsch(ach). Von Leonhard wissen wir, dass er wie sein Vater Pfleger zu Albeck war3). Marx von Staudach zu Weilern war mit Amalia Hund verheiratet4). Er war u.a. Pfleger zu Geyersberg in Friesach. Seine Tochter Afra wurde Äbtissin im Kloster von St. Georgen am Längsee (vgl. Kat.-Nr. 567), der Sohn Tristram von Staudach, verheiratet mit Anna Maria von Mosheim, hat diese Hauptlinie der Staudach fortgesetzt.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten Politischer Bezirk St. Veit an der Glan Friesach, Dominikanerkloster • Wappengrabplatte • Marmor • Gotische Minuskel mit Versalien • Kapitalis • Inschriften des Totengedenken •
Hund, Amalia •
Mosheim, Anna Maria •
Popitsch, Barbara •
Staudach, Affra, Leonhard, Marx, Paul, Tristram, Wilhelm, Wolfgang •
Albeck •
Friesach, Dominikanerkloster •
Mosheim •
St. Georgen am Längsee, Stiftskirche
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Hohenauer, Friesach 133. – Benedikt, Mittheilungen 179, Nr. 15. – Herrmann H., Friesach in Kärnthen XXVIII. – Beckh-Widmanstetter L., Grabsteine Friesach 1882, 114. – Kunsttopographie Kärnten 56. – Hauser Hu., Illustrierter Führer 31. – Zedrosser, Friesach 1926, 73. – Neckheim, Grabmalplastik 1940, 142. – Zedrosser, Friesach 1953, 141. – Dehio Kärnten 2001, 170.