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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

386 Friesach, Deutschordensk. hl. Blasius 5. Jz. 16. Jh. (?)

Aufschwörschild des Hans Michel von Obentraut, innen an der Chornordwand. Die runde Holzscheibe wird von einer Bordüre gerahmt, die von geflochtenen Bändern gefaßt ist. Die kreisrunde Wappentafel in der Mitte gibt ein W. wieder. Auf dem Holztondo ist auf der Bordüre eine umlaufende Beschriftung gemalt: schwarze Schrift auf weißem Grund. Der Aufschwörschild stammt aus der Sammlung des Komturs und Ratsgebietigers des Deutschen Ritterordens, Dr. Eduard Carl Borr. Gaston Pöttickh, Graf und Freiherr von Pettenegg (1847–1918), die dieser in der Ordenskommende in Friesach zusammengetragen hat

D. 46 cm, Bu. 3,5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

· HANS MICHEL VON OBENTRAVDT TEVTSCHS ORDENSa) ·

Anmerkungen
a) die Is. beginnt mit dem Ordenswappen.


Wappen: Obentraut1), Deutscher Orden.


Kommentar

Die von Obentraut waren ein altes rheinländisches Geschlecht bzw. stammten ursprünglich aus dem Westerwald2). Hans Michel von Obentraut wird 1582 als deutschordischer Statthalter der Abtei Fulda erwähnt3), muss also vorher in den Orden eingetreten sein. 1588 war er Hauskomtur zu Speyer4). Hans Michel von Obentraut war schließlich Komtur der Ordenskommende Horneck und ist am 36. August 1590 gestorben. Vgl. dazu die Regesten der den Rhein-Main-Gau betreffenden Urkunden des Deutschen-Ordens-Zentralarchivs Nr. 826: „Obiit frater Johannes Michael de Obentraut commendator in Horneck cuius anima requiescat in pace. Anno 1590“5).

1) Si 5/130. – W.: geteilt, oben in Blau drei goldene Lilien nebeneinander, unten in Rot drei silberne Pfähle; Bügelhelm, darauf ein offener Flug, belegt mit dem W.-Bild.
2) Vgl. zur Familie: Boehlich, Obentraut 283–321. – Vgl. dazu auch Kneschke, Adelslexikon Bd. 6 550 . – ADB Bd. 24 85f.
3) Noflatscher, Glaube 210 (Anm. 155). – Für die freundliche Mitteilung danke ich Herrn Dr. H. Drös, Heidelberg.
4) Noflatscher, Glaube 119.
5) Jost, Deutscher Orden 107, Nr. 826, fol. 34.
Literatur

Dehio Kärnten 2001, 166.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 386,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil2/kaernten-2-obj386.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Friesach, Deutschordensk. hl. Blasius    •  Aufschwörschild  •  Holzscheibe  •  Kapitalis  •  Obentraut, Hans Michael  •  Pettenegg, Eduard Carl  •  Fulda, Abtei  •  Horneck, Komturei  •  Speyer, Hauskomtei

Abbildungen

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Abb. 169: Aufschwörschild Hans Michel
von Obentraut (5.Jz. 16.Jh.)
©  Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)