Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
412 |
Klagenfurt, Landesmuseum Kärnten |
1552 |
Marktrichterstab, szepterförmig; am versilberten sechseckig gestuften Griff ist auf jedem der sechs Griffelder eine jeweils einzeilige Is. eingraviert. Am Knauf findet sich das eingravierte W. des bischöflichen Stifters mit Mitra, Inful und Pedum, der Schaft des Stabes ist aus Holz, die Spitze trägt einen versilberten Messingabschluss (Inv. Nr. 3102).
L. 91,5 cm, Bu. 0,4 cm. – Kapitalis.
Textedition
· ANNO · DOMINI · 1 · 5 · 5 · 2 ·/ IOANNES · EPISCOPVS ·/
GVRCENSIS · EX ·/ NOBILIBVS FAMILIAE ·/ SCHONBVRG ·
REGIONIS ·/ BAVARORVMa)
Anmerkungen
Wappen: Bischof Schönburger von Schönburg1).
Kommentar
Der Marktrichterstab wurde vom Gurker Bischof Johann VI. von Schönburg (1552–1555, vgl. Kat.-Nr. 417)2) für den Markt Grades gestiftet. Der Markt hatte die Gerichtsbarkeit mit Bann und Acht. Einen fast ganz gleich gestalteten Marktrichterstab hat er als Abt von Melk im Jahre 1550 gestiftet3) und nach seiner Ernennung zum Gurker Bischof 1551 den Melker Bürgern geschenkt. Beide Marktrichterstäbe sind in derselben Werkstätte angefertigt worden, wobei beim Melker Stab dreimal das Monogramm des Meisters (H.M. oder M.H.) vorkommt.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten Politischer Bezirk St. Veit an der Glan Klagenfurt, Landesmuseum Kärnten • Marktrichterstab • Kapitalis •
Schönburg, Johann VI. •
Grades, Schloß •
Klagenfurt, Landesmuseum •
Melk, Stift
Abbildungen
Abb. 176: Marktrichterstab (1552) ©
Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)
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Im Jahre des Herrn 1552. Johann, Bischof von Gurk, aus der adeligen Familie Schönburg im bayerischen Lande.