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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

431 St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit 1559

Wappengrabplatte aus Sandstein des Mathias Schiehl und seiner Ehefrau Elisabeth, außen am linken Pfeiler beim Südportal. Der Stein ist in drei Felder geteilt, oben befinden sich zwei Inschrifttafeln nebeneinander, jede mit einer achtzeiligen Is. (I u. II). Das hochrechteckige Feld darunter wird von zwei Relief-W. bestimmt. Darüber ist ein von einer Schlange umschlungenes Kreuz gebildet, begleitet oberhalb und seitlich der Kreuzschäfte von einer achtzeiligen Is. (III). Unterhalb der Wappendarstellungen gibt ein einzeiliges Schriftband (IV) die Datierung an. Der Stein ist stellenweise stark abgewittert und die Iss. schwer lesbar.

H. 177 cm, B. 69 cm, Bu. I. u. II. ± 3,2 cm, III. ± 2,6–3,2 cm, IV. 6,5 (8) cm. – Kapitalis (I–III) bzw. gotische Minuskel mit Versalien (IV).


Textedition
			

I. ANNO · 1 · 5 · 3 · 3 · AM / 8 ABBRILLIS IST / GESTORBEN DER / ERNVEST · MATHI/ES · SCHIEHL · Va) · GE/WESTER VIZTHV(M) / IN KARNNTEN ·/ DER SEL · GOT GNAD II. ANNO · 1 · 5 · 51 · AM 15 / MARZ · IST GESTOR/BEN · DIE EDL TVGEN/TSAM͜B FRA͜V ELLISA=/BETH WEILENT DES / ERNVESTE(N) MATHI(ES) / SCHIEHL GELASNE WITIB D͜ER SEL GOT G(ENAD) III. WIE MOISE IN DER WV͜ESTE EIN SC=/HLANG NERETb) // H͜ET . ALSO M[VSS] / DES ME(N)//SCH͜EN / SVN ERHEHT // WIRD[N] / AVF DAS ALLE // DIE IN IHM / GLA͜VBE(N) NIT VER//LORE(N) WERDE(N) / SO(N)DER DAS EW//IG LEBE(N) HABEN / AMEN IV. Anno · D(omini) ·// Jm · 15 · 59

Anmerkungen
a) wohl: V(ORMALS).
b) sic!

Joh 3, 14f. (III).


Datum: 1533 April 8, 1551 März 15.

Wappen: Schiehl1), unbekannt2).


Kommentar

Matthias Schiehl war vor seinem Tod Landesvizedom in Kärnten. Nachdem sein Vorgänger in diesem Amt seit 1532 Augustin Waldenburger war3), kann Schiehls Amtsperiode nur knapp ein Jahr gedauert haben. Im Verzeichnis der Landesvizedome in den Wappenbüchern des Kärntner Landesarchivs und im Großen Wappensaal des Landhauses kommt er nicht vor4). Ein Georg Schiehl erhielt am 20. September 1530 ein W. verliehen.

1) Schild geteilt, belegt mit einem aufrechten farbgewechs. Löwen, mit geschl. Helm, darauf ein oberhalb Mann. – Vgl. Si 4/164: hier ist ebenfalls im geteilten Feld der rechtsschreitende Löwe, er hält aber ein Schwert in den Vorderpranken, die Helmzier hingegen ist ganz verschieden (der oberhalb Löwe mit dem Schwert). – Es ist auch nicht identisch mit dem W. des Jörg Schiel, dato 20. September 1530 zu Augsburg durch Kaiser Karl V. verliehen; vgl. dazu ÖSTA, Allgemeines Verwaltungsarchiv, Reichsakten, Reichs- Registratenbuch pag. 115 (Wappenbrief ). – Für die freundliche Übermittlung der Kopie des Wappenbriefes danke ich herzlich Herrn Dir. HR Dr. M. Göbl, Wien. – Auch Frank, Standeserhebungen Bd. 4 246.
2) Zwei gekreuzte Dolche, gekr. Helm, darauf die gekreuzten Dolche.
3) Webernig, Landeshauptmannschaft 171.
4) Wutte, Wappen 127f.
Literatur

KLA, Hs. GV 9/25, fol. 50v. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 33 (hier: der Name unleserlich). – Pantz, Denksteine 115, Nr. 1. – Dehio Kärnten 2001, 841.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 431,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj431.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit    •  Wappengrabplatte  •  Kapitalis  •  Gotische Minuskel mit Versalien  •  Inschriften des Totengedenken  •  Karl V.  •  Schiehl, Elisabeth  •  Schiehl, Georg  •  Schiehl, Mathias  •  Waldenburger, Augustin

Abbildungen

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Abb. 179: Grabplatte
Mathias Schiel (1559)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)