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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

446 Grades (Metnitz), Pfk. hl. Andreas 1564 (?)

Wappengrabplatte der Gertraud Heuss von Khünburg zu Ungerspach, in der Vorhalle links vom Westportal an der Wand. Der obere Teil des Grabdenkmals ist sehr stark beschädigt bzw. ausgebrochen, die hier angebrachten beiden Relief-W. sind fast zur Gänze unkenntlich, nur von der jeweiligen Helmzier sind noch Reste vorhanden. Auch das unten beigefügte Schriftfeld mit einer elfzeiligen Is. ist vor allem in der rechten unteren Ecke stark ausgeschlagen und kaum noch zu lesen.

H. 172 cm, B. 80 cm, Bu. 3,5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

I[C]H BIN AVS DER ERDE(N) KHVM͜E(N) / I[N] DIE ERDE(N) BIN [IC]H WID(ER) G[A(N)]G(EN) / HIE LIGT B[E]GRABEN DIE EDL / [T]VGENTHAFT FRAV GERD/RAVT WACHTERIN GEBORN͜E / HEVSSIN VON KVENBVRG / ZV HVNGERSPACHa) DIE GEST/ORBEN IST AN SANT [C]ATHE/RINA TAG AN͜NO M [DL]b) XIV / IR SELEN DER […..] VN[D] / GNAD GOTTES E[..]O[.....]

Anmerkungen
a) das A wurde nachträglich beigefügt und stark verkleinert über PC gesetzt.
b) wohl so zu ergänzen, da eine Datierung sowohl mit 1514 als auch 1614 nicht in Frage kommt. Der Stein gehört seiner Form und Schrift nach unbedingt in die Mitte des 16. Jhs.

Datum: 1564 November 25.

Wappen: Heuss von Khünburg zu Ungerspach1), Wachter2).


Kommentar

Die Heuss hatten vermutlich mit den Khünburg eine gemeinsame Stammmutter und führen seit dem 16. Jahrhundert auch das Prädikat von Khünburg3). Gertraud Heuss von Khünburg, verheiratet mit einem N. Wachter, nennt sich aber auch „zu Hungerspach“. Von der Ungersbacher oder Görzer Linie kommt als Vater der Gertraud am wahrscheinlichsten Friedrich Heuss von Khünburg zu Ungerspach in Frage, der von 1456 bis 1502 nachweisbar ist und mit Apollonia Welzer von Eberstein verheiratet war4), oder zumindest ein naher Verwandter.

1) Lanjus, Geschlechter 119, Taf. III.: in Blau ein s. Schrägrechtsbalken, belegt mit einer r. Rose; Helm, darauf ein offener Flug, belegt mit dem Schrägbalken mit der Rose. – Rainer B., Adelswappen 57f. (Nr. 38): ein Schrägrechtsbalken, belegt mit einem Ballen (?). – Vgl. Kä 159 Taf. 16.
2) Kein Wappennachweis möglich; vgl. dazu ev. ÖStA Wien, Adelsarchiv.
3) Kohla/Metnitz/Moro G., Burgenkunde 79. – Vgl. dazu auch Stumberger, Welzer 150f. – Metnitz, Geadelte Bürger 1964, 126.
4) Kuenburg, Kuenburg 132. – Stumberger, Welzer 101, 139, 150f.
Literatur

KLA, Hs. GV 10/53, 268. – Kunsttopographie Kärnten 76 (hier steht 1519!). – Größer, Grades 48 (erstmals irrtümlich 1511, dieser Datierung folgte man bis 1981, siehe Dehio). – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 14. – Hartwagner, Kärnten 76.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 446,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj446.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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