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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

479 (St. Georgen a. Längsee), Burgmuseum 3. V. 16. Jh.

Altar aus Bronze, vergoldet, heute im Burgmuseum; im Mittelteil die Auferstehung Christi, flankiert von Halbsäulen, seitlich in Nischen Figuren ( Johannes der Täufer, Caritas, Evangelisten). Unterhalb in der Sockelzone zwischen Halbpilastern auf schwarzem Grund eine neunzeilige Is. (I) mit goldenen Bu., oben im Architrav eine dreizeilige Is. (II), goldene Bu. auf goldenem Grund.

Im Aufsatz findet sich die Darstellung der Dreieinigkeit (Christus, Gottvater, Taube). H. 250 cm, B. 130 cm, Bu. I. 2–3 cm, II. 3 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

I. ABSORPTAa) EST, MORS IN VICTORIA / VBI TVVS, O MORS, ACVLEVS? VBI / TVA, INFERNE, VICTORIA? ACVLE/VS AVTEM MORTIS, PECCATVM . / POTENTIA VERO PECCATI, LEX . / SED DEO GRATIA, QVI DEDIT / VICTORIAM, PER DOMINVM / NOSTRVM IESVM / CHRISTVM : II. SANCTVM DEVM LVCIS CONDITOREM ·/ PER SALVATOREM NOSTRVM IHESVM ·/ CVM SPIRITV SANCTO INVOCAMVS ·

Anmerkungen
a) vergrößerter Anfangsbuchstabe.

Der Tod ist verschlungen im Sieg. Wo, Tod, ist dein Stachel? Wo, Hölle, ist dein Sieg? Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde das Gesetz. Dank sei aber Gott, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesus Christus (I).
Wir rufen den Heiligen Gott, den Schöpfer des Lichtes, durch unseren Heiland Jesus zusammen mit dem Heiligen Geiste an (II).

Nach I Cor 15,54–57 (I).


Kommentar

Der Altar stammt vermutlich aus der Burgkapelle St. Nikolaus oder aus der Fk. St. Nepomuk und Nikolaus und ist ganz im Geiste der protestantischen Kunst der Zeit gestaltet. Der Text der Is. I ist als Humanistenübersetzung wörtlich der „Biblia sacrosancta Testamenti Veteris et Novi e sacra Hebraeorum lingua Graecorumque fontibus, consultis simul orthodoxis interpretibus religiosissime translata in sermonem Latinem, Tiguri (Zürich) 1550“1) entnommen.

1) Bauer J., Tücken der Inschriften 35.
Literatur

Khevenhüller-Metsch/Ginhart, Burg Hochosterwitz 48. – Steindl, Lateinische Inschriften Hochosterwitz 3. – Ders., Lateinische Inschriften Kärnten 136f. – Kienzl/Deuer, Renaissance 75, Abb. 53 (hier datiert mit 1580!). – Dehio Kärnten 2001, 306.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 479,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj479.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  (St. Georgen a. Längsee), Burgmuseum    •  Altar  •  Bronze  •  Kapitalis  •  Hochosterwitz, Burgmuseum  •  Launsdorf, Burgmuseum, Burgmuseum