Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
520 |
Hochosterwitz (St. Georgen a. Längsee), Burg |
um 1580 |
Reliefstein aus weißem Marmor über der rechteckigen Portalfassung des so genannten Reisertores, in ursprünglicher Verwendung der Basisteil eines Pilasters; im kreisrunden Bildfeld unten eine geflügelte Sanduhr, bekrönt von einer Waage, darüber befindet sich eine vertiefte Inschrifttafel mit einer vierzeiligen Is (I). Im gestuften, vorkragenden Aufsatzteil eine zweiteilige Is. (II).
Kapitalis.
Textedition
I.
VIRTVTEM POSVERE DY / SVDORE PARANDAM
AR/DVVS EST AD EAM LON/GVSQ(VE) PER ARDVA CALLIS
II.
· FIRMA · VIRTVTIS / SVBSTANTIA
Anmerkungen
Kommentar
Es ist fraglich, ob dieses Werkstück hier an dieser neunten Toranlage in ursprünglicher Verwendung eingefügt ist. Als Basisteil eines Pilasters dürfte eine andere Erstverwendung anzunehmen sein. Textkritisch hat sich mit der Is.1) J. B. Bauer befaßt2).
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Die Götter bestimmten, dass Tugend nur durch Schweiß zu erlangen sei. Steil und lange Zeit über Widerwärtigkeiten führend ist der Pfad zu ihr (I).
Fester Bestand der Tugend (II).
Hexameter.