Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
540 |
Urtl im Urtlgraben (Guttaring), Haus Nr. 11 |
1584 |
Sgraffitomalerei am ehemaligen Gewerken- bzw. Verweserhaus im Urtlgraben; an der Hauswand befand sich ursprünglich eine ganzflächige Sgraffitomalerei mit figürlichen und ornamentalen Motiven (vegetabile Ornamente, Figuren, Köpfe, Musikinstrumente), von der heute aber nur mehr fragmentarische Reste im Bereich der Dachtraufe des Obergeschosses erhalten sind: Zwei Engel halten ein Spruchband in den Händen, das mit einer Jz. und einem Monogramm (?) bezeichnet ist.
Kapitalis.
Textedition
15.//84a)
Anmerkungen
Kommentar
Das Verweserhaus in Urtl war Sitz der jeweiligen Gewerken im Urtlgraben, wo sich ein Floßofen befand. Das Haus besteht aus zwei Teilen, dem südlichen und älteren Teil, der 1584 eine neue Fassade mit Sgraffitomalerei erhielt, und dem nördlichen Teil, der 15881) unter dem Gewerken und St. Veiter Bürgermeister Andreas Zenegg zu einem besonderen Denkmal der Renaissancebaukunst ausgebaut wurde. Nach Zenegg-Scharffenstein2) wurde die Front des Gebäudes von Sgraffitomalereien geschmückt, ferner befand sich hier das Stadtwappen von St. Veit (Hl. Vitus im Kessel), das Kärntner Herzogswappen mit Herzogshut3), begleitet von Putten. Der Turm trug die Jz. 1588, die heute nicht mehr sichtbar ist. Die Sorge, dass diese Malerei unter dem Einfluß der Witterung verloren gehen würde, hat schon 1930 Zenegg-Scharffenstein geäußert und damit leider recht behalten.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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