Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
| 542 |
Karlsberg (St. Veit a. d. Glan), Schloss |
1585 |
Wandbrunnen im Schlosshof aus weißem Marmor, gestaltet in der Art einer renaissancezeitlich-manieristischen Torarchitekur, seitlich flankiert von Hermen, die die Last des verkröpften Gesimses mit dem gestanzten Ornament des Eierstabes tragen, welches durch die drei Keilsteine des Rustikabogens „um die Figurengruppe noch verzahnt wird“1). Darüber findet sich ein einer rechteckigen, von Rollwerk gefaßten Tafel eine Jz. Als Bekrönung ist zwischen den seitlichen kleinen Türmen mit Pyramidendächern ein hochovaler W.-Schild eingefügt, der von Putten gehalten wird. In der Nische ist als Brunnenfigur ein Triton auf einem Delphin eingestellt, aus dem Maul des Fisches das Wasser fließend.
H. (ohne Brunnenschale) 150 cm, B. 77 cm, Bu. 4,6 cm.
Textedition
1585
Kommentar
Der Brunnen stammt aus dem Schloss Hunnenbrunn (Hungerbrunn), welches um diese Zeit im Besitz der Khevenhüller war, und kam 1948 nach Schloss Karlsberg. Nach R. Milesi3) ist er eine einheimische Arbeit, die er der Werkstätte des Ulrich Vogelsang zuschreibt.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press
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Henckel, Burgen Bd. 2 91. – Milesi, Manierismus 33f. – Hartwagner, Kärnten 123. – Kienzl/Deuer, Renaissance 69, Abb. 48. – Dehio Kärnten 2001, 334.