Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
565 |
Hochosterwitz (St. Georgen a. Längsee), Burgmuseum |
um 1590 |
Gemälde im Burgmuseum mit der Darstellung der Besitzungen der Khevenhüller, genannt das Burgenbild, ein Ölgemälde mit topographischer Skizzierung der Burgen und Gebäude und schematischer Gliederung durch die Abbildung der Flußläufe. Die Besitzungen sind durch Schriftbänder (II) in alphabetischer Reihenfolge bezeichnet, eine vierzeilige Is. befindet sich unterhalb des Burgenbildes (I).
H. 110 cm, B. 90 cm, Bu. 2 (2,5) cm. – Fraktur mit eingestreuter Kapitalis.
Textedition
I.
Vollstendig Verleslicher Entwurff / Jenner Herrschafften, Gschlösser und
Guetter, Weliche Daß / Hochansechlich Hochgräfflichea) Haus von Kevenhüller
/ Vormals Allhier In Landt Karnthen POSSEDieret Hat.
II.
Aichelberg // ALLODIAL Herschafft Hoch Osterwiz // Annabühel //
Carlsperg // Freienthurn // Gemündt // Graffschaft Kattöck // G(roß)Kircham
// Hauß Spital // Landskron // Mareberg // Mertteneck // Piberstain //
Sumereck // Tifenn // Ulrichsberg // Vellach // Waidenberg // Weissenfels //
Wernberg // Land ob der Enns // Frankhenburg // Kanerügl // Khamer //
Khogl
Anmerkungen
Kommentar
Es sind 23 Burgen bzw. Besitzungen festgehalten, wobei die Zeit der Erwerbung durch die Khevenhüller sich zeitlich zwischen 1427 (Aichelberg) und 1589 (Mahrenberg) einordnen lässt1). Die später erworbenen Schlösser Mannsberg (1591) und Groppenstein (1594) sowie die prächtige neuerbaute Sommerresidenz Velden (1603) fehlen. Als untere Zeitgrenze für die Skizzierung dieses Burgenbildes gilt daher das Jahr 1589. Die Verwendung des Grafentitels in der Is. II gibt die obere Zeitgrenze an: der Grafentitel wurde am 13. Juli 1593 dem kaiserlichen Botschafter am spanischen Hof, Hans V. von Khevenhüller (vgl. Kat. Nr. 510) von Kaiser Rudolf II. erblich verliehen. Nachdem gerade die Textstelle „Hochgräffliche“ korrigiert erscheint, könnte vorher noch „Freiherrlich“ gestanden haben. Damit fällt die Datierung in die Zeit vor 1593 und nach 1589, vermutlich wohl um 1590. Von der Schriftform her würde man dieses Burgenbild jedoch erst in die späte erste Hälfte des 17. Jahrhunderts datieren. Es kann sich aber auch um eine Kopie eines Originals aus der Zeit um 1590 handeln, die etwa um 1640–50 entstanden sein könnte.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
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Villach •
Wernberg, Schloß
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