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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

646 Friesach, Deutschordensk. hl. Blasius 1618

Aufschwörschild des Wilhelm Freiherr zu Grafeneck, innen an der Südwand unter der Orgelempore. Die runde Holzscheibe wird am Rand von einem Rahmenkranz aus geflochtenen spitzen Lorbeerblättern eingefaßt, der an den oberen und unteren Scheitelpunkten von kleinen Blumenbändern zusammen­gehalten wird. Der kreisrunde Schild aus Holz ist in der Mitte mit einem W. bemalt. Der Holztondo trägt zwischen dem Lorbeerkranz und der Wappentafel eine umlaufende Beschriftung: schwarze Schrift auf hellem Grund. Der Aufschwörschild stammt aus der Sammlung des Komturs und Ratsgebietigers des Deutschen Ritterordens, Dr. Eduard Carl Borr. Gaston Pöttickh, Graf und Freiherr von Pettenegg (1847–1918), die dieser in der Ordenskommende in Friesach zusammengetragen hat.

D. 58 cm, Bu. 2,8 cm. – Fraktur.


Textedition
			

Anno 1618 den 16. Junj ist der Wolgeborne Herr Wilhelm Freiherr zu Gravenegk in den ritterl(ichen) teutsch Orden Kom(m)en.

Wappen: Grafeneck1).


Kommentar

Die Grafeneck (Gravenegg) stammten aus Schwaben und haben sich mit einer Linie auch in Niederösterreich angesiedelt. Hier sind sie aber bereits um/vor 1543 ausgestorben2). Die Hauptlinie erhielt den Freiherrenstand und 1664 den Grafenstand verliehen3). Wilhelm von Grafeneck wird von Bucelinus der Ordenskommende in Frankfurt in Deutschland zugeordnet4). Bekannt aus dieser Familie ist Joachim Freiherr von Grafeneck, Herr auf Burgberg, Eglingen und Osterhoven, Abt des Stiftes Fulda, und Philipp Freiherr von Grafeneck, Deutschordensritter und Komtur der Ballei Franken5).

1) Si 1/25. – NÖ/1 133. – W.: in Rot eine silberne Raute; ein Bügelhelm mit offenem Flug, der belegt ist mit der Raute, dazwischen eine Mitra.
2) NÖ/1 134.
3) Frank, Standeserhebungen Bd. 2 119f.
4) Bucelinus, Germaniae p. 4 104. – Genannt bei Hübner, Genealogische Tabellen 2. Teil Tab. 517. – Vgl. auch Wißgrill, Schauplatz Bd. 3 380f. – Kneschke, Adelslexikon Bd. 4 12f. – Lausser, Grafeneck 73f.
5) Frank, Standeserhebungen Bd. 2 120.
Literatur

Dehio Kärnten 2001, 167.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 646,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj646.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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