Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
683 |
Wieting (Klein St. Paul), Bildstock |
1628 |
Bildstock aus weißem Marmor außerhalb des Ortes Wieting, etwa einen Kilometer nördlich an der Görtschitztalstraße, genannt das Schoberkreuz. Er stand ursprünglich auf der anderen Straßenseite, wurde 1956 an die heutige Stelle verlagert und beim Aufstellen auch gedreht. Auf einem Pfeiler mit doppelt abgetreppter Fassung der Kanten ein podestartiger Aufbau für den eigentlichen Bildstock, der in Form eines Tabernakels gestaltet erscheint. Die Bildflächen zeigen in Reliefdarstellung in Rundbogennischen: im Süden die Kreuzaufrichtung, im Osten die Kreuzigungsgruppe, im Westen die Kreuztragung und im Norden die Kreuzabnahme. Auf der Ostseite ist der Pfeiler unter der Deckplatte mit einer Jz. beschriftet.
H. ± 190 cm, B. ± 40 cm, Bu. 5–7 cm.
Textedition
· 1628a) ·
Anmerkungen
Kommentar
Der tabernakelförmige Marmorblock des Bildstockes gehört wohl noch als renaissancezeitliche Plastik in das 16. Jahrhundert, trotz seiner stilistischen Anleihen aus der späten Gotik vermutlich aber schon in die zweite Hälfte dieses Jahrhunderts, wobei eine frühere Erstverwendung nicht auszuschließen ist. Der Pfeiler geht noch etwa 1,2 m in die Erde und läßt mit seiner Länge ebenfalls auf eine Zweitverwendung schließen1). Möglicherweise dokumentiert die Jz. die Aufstellung des Bildstockes vor dem Ort Wieting an der Straße nach Hüttenberg, wobei mehrere nicht zusammengehörige Elemente verwendet wurden.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
|