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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

707 Friesach, Deutschordensk. hl. Blasius 1637

Aufschwörschild des Franz Rudolf von Haunsperg, innen an der Südwand unter der Orgelempore. Die hochovale Holzscheibe wird am Rand von einem Kettenornamentband eingefaßt und außen von frühbarocken volutenhaften Ornamentapplikationen geschmückt. Die Rahmung zum Wappenfeld besteht ebenfalls aus einem schmuckhaften Kettenband. Der ovale Schild ist in der Mitte mit einem W. bemalt. Das oblonge Rund des Wappenfeldes und der Außenrand des Schildes werden von je einem geschnitzten Ornamentreifen eingefaßt, dazwischen ist eine umlaufende Is. gemalt. Der Holzschild wird seitlich durch rocailleartig-frühbarocke Rahmungen, oben und unten durch rollwerkartiges Dekorwerk begleitet. Der Holztondo trägt zwischen den Ornamentbändern eine umlaufende Beschriftung: schwarze Schrift auf hellem Grund.

H. 75 cm, B. 63,5 cm, Bu. 3 (3,5) cm. – Fraktur.


Textedition
			

A(nn)o . 1637 . den 30, Decemb͜r(is) Jst Der Wolg(e)b(orne) herr herr Frantz Rudolff Freyh(err) Vo(n) haunsperg in den löbliche(n) Ritt(erlichen) Teüts(chen) Orde(n) eing͜ekleidt worden .

Wappen: Deutscher Orden und Haunsperg1).


Kommentar

Die Brüder und Vettern Wolfgang, Sigmund, Johann Christoph, Willibald und Christoph Hartneidt von Haunsperg erhielten von Kaiser Rudolf II. 1610 eine Wappenvermehrung (der ausgestorbenen von Alben und Aichamer)2), wobei hier im Stammwappen von einem „Spießramen mit drei Einlegen“ gesprochen wird. Johann Jakob und sein Bruder Franz Rudolf von Haunsperg wurden von Kaiser Ferdinand II. 1636 in den „alten Reichsfreiherrenstand“ erhoben, Ersterer wurde 1670 sogar in den Reichsgrafenstand ernannt3). Franz Rudolf von Haunsperg war nach Bucelinus Komtur in Donauwörth4).

1) Si 1/34. – Si 5/19. – Bay A1 15, Taf.12f. – OÖ 108, 742, Taf. 35. – Si Sa 24, Taf. 8–10. – W.: über dem Ordenswappen geviert mit HS, darin in Schwarz zwei voneinander gekehrte silberne Steigbäume; 1 u. 4 in Schwarz ein goldener Pfahl, 2 u. 3 in Rot ein beiderseits gezinnter Querbalken; drei Helme, rechts (ein silberner, gestülpter roter Hut, aus dem Hut wachsend) zwei Büffelhörner, geteilt von Rot und Gold bzw. Gold und Rot (die sonst üblichen Stangen), in der Mitte die Steigbäume des Stammw., oben besteckt mit schwarzen Federn, links ein schwarzer offener Flug, belegt mit einem goldenen Pfahl.
2) Bay A1 15. – OÖ 109.
3) Bay A2 66. – OÖ 109.
4) Bucelinus, Germaniae p. 4 112. – Kneschke, Adelslexikon Bd. 4 246.
Literatur

Dehio Kärnten 2001, 167.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 707,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj707.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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