Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
721 |
Zweikirchen (Liebenfels), Pfk. hl. Johann d. T. |
1640 |
Wappengrabplatte aus weißem Marmor der Maria Sidonia Wagemann von Wagenstorff und Hardegg, innen an der Nordwand beim linken Seitenaltar. Die Grabplatte zeigt oben in einem vertieften, hochovalen Feld ein erhabenes Relief-W. mit Helmzier und Helmdecken. Unter dem W. ist in einem einfachen Schriftfeld eine zwölfzeilige Is. angebracht.
H. 88 cm, B. 60 cm, Bu. 2,5 (7) cm. – Fraktur.
Textedition
Alhie Ligt Begraben Die Woll Edl / Geborn Fraw Mairiaa) Sidonia von /
Wagenstorff vnd Hardtegg, ein geborne / von Teytenhoffen, weillendt Herren
Hanssen / von Teytenhoffen Zu Neuhaus vnd Tyergarten / vnd Frauen Ameley
ein geborne von Staudah / seiner Ehegemahlin beder selligen hinter lassne
Ehe/leiblihe Dohter welhe den 3 Apprill dises 1640. iars / in Gott seeligklih(en)
entshlaffen. deren seel gott der All/mehtig vnd allen Christglaubigen seelen an /
Jenem tag ein Frelihe aufferstehung Zum / Ewigen löben verleihen wölle
Amen:
Anmerkungen
Kommentar
Michael Heinrich Wagemann von Wagenstorff und Hardegg hat 1622 Schloss und Veste Hardegg erworben2). Er war von 1616 bis 1626 Bergrichter zu Steinfeld im Drautal und Inhaber des „Forstmeisteramtes am Stainfeld in Kärnten“ und erhielt am 1. März 1631 von Kaiser Ferdinand II. eine Wappenbesserung im Adelsstand mit dem Prädikat „von Wagenstorff und Hardegg“3). Er war Münzverwalter in Klagenfurt und hat nach der Übertragung der Münze nach St. Veit in Klagenfurt als Stellvertreter und Amtsvorstand bis 1623 weitergearbeitet4). Später wirkte er als Ober- Landtäzeinnehmer und schließlich als Landschafts-Bauzahlmeister. Höchstwahrscheinlich war er mit Maria Sidonia Wagemann von Wagenstorff und Hardegg verheiratet und dürfte vor ihr gestorben sein. Die Widmung der Grabplatte der Tochter durch ihre Eltern, Hans von Deutenhofen und Amalie von Staudach, läßt darauf schließen, bemerkenswert ist aber auch, dass in der Grabinschrift ihr Mann mit keinem Wort erwähnt wird.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten Politischer Bezirk St. Veit an der Glan Zweikirchen (Liebenfels), Pfk. hl. Johann d. T. • Wappengrabplatte • Marmor • Fraktur • Inschriften des Totengedenken •
Deutenhofen, Hans •
Ferdinand II. •
Staudach, Amalie •
Wagemann von Wagenstorff und Hardegg, Maria Sidonia, Michael Heinrich •
Hardegg, Burg •
Klagenfurt •
St. Veit a. d. Glan •
Zweikirchen, Pfk.
Abbildungen
Abb. 251: Grabplatte Maria Sidonia Wagemann von Wagenstorff (1640) ©
Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)
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