Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
724 |
St. Stephan bei Dürnstein (Friesach), Fk. hl. Jakob i. d. Wiese |
1641 |
Glocke im Turm, mit sechs rechtwinkelig gebogenen Henkeln mit Streifenmuster, darunter Gußrippen auf der Platte; am Hals zwischen einfachen Zierleisten eine umlaufende Is., unter dem Schriftband ist der Mantel mit hängenden Akanthusblättern, von Putten untergliedert, reich ornamentiert. Weiters finden sich am Mantel mehrere Reliefdarstellungen: Christus am Kreuz mit der hl. Maria Magdalena, in einem Medaillon die Madonna, sowie der hl. Johannes in Ganzfigur. Radiale Zierreifen gliedern den Mantel und den Schlagring.
H. 65 cm, D. 60 (82/81) cm, Gw. 70 (350/300) kg1). – Kapitalis.
Textedition
· GEORG · SEISSER · IN · CLAGENFVRD · HAT · MICH · GOSSEN ·
1641a)
Anmerkungen
Kommentar
Diese Gl. befand sich ursprünglich in der Pfk. St. Stephan bei Dürnstein, wurde aber offensichtlich abgenommen – aus dieser Zeit stammt eine gute Beschreibung und eine Aufnahme der abgenommenen Gl. bei Weißenbäck/Pfundner2). Sie wird aber schon 1938 bei Jungwirth unter der „Filiale St. Jakob in der Wiese“3) beschrieben, wo sie heute noch hängt.
Georg Seisser stammte aus der gleichnamigen Linzer Glockengießerfamilie und hat sich um 1621 in Klagenfurt niedergelassen. Von ihm sind Gl. aus den Jahren von 1635 bis 1643 erhalten. Er ist 1645 in Klagenfurt gestorben, seine Witwe hat dann den Glockengießer Lorenz Pez geheiratet4).
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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