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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten
Politischer Bezirk St. Veit an der Glan
751 |
Kraig (Frauenstein), Pfk. u. Propsteik. hl. Johannes d. T. |
1648 |
Wappengrabplatte aus weißem Marmor des Hans Anton Eisenhiert, an der Westmauer der Vorhalle der Kirche. Im oben gegiebelten Stein ist in einem vertieften Feld ein Relief-W. mit Helmdecken und Helmzier angebracht. Darunter ist eine vermutlich 16-zeilige Is. (I) angefügt, deren zumindest letzte Zeile mit Mörtelputz verdeckt ist. Ein Reimspruch begleitet die Rahmenleisten rund um das W. (II). Die Bu. waren ursprünglich mit roter Farbe nachgezogen, Spuren davon sind noch vorhanden
H. 104 cm, B. 54,5 cm, Bu. I. 2,2 cm, II. 2,5 cm. – Kapitalis.
Textedition
I.
ALDAa) LIGT PESTÄTIGT DER WOL / EDLE VN͜D GESTRENG(E)
H͜ERR H͜ER / HANS ANTHANI EISEN͜HÖRT ZV / VNTERSTAIN
VN͜D WINBEZSTAIN WE/LIH͜ER IST GEPORN DEN FREITAG / DEM
20 FEBRVÖRIb) DES 1587 / IAH͜RS VN͜D WIDERVMB IN CH͜RI[STO] /
DEM HERN GOT SELIG E[N]T/SH͜LAFEN DEN FREITAG DEM / 27
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GEWOSTc) / 61 IAH͜R DEM NVN GOT DER / ALM͜EHTIGE AM͜B
IVNGESTN TAG / [S]AM͜BT ALEN CH͜RISTGLA͜VBIGN / [SEL]EN EIN
FRÖLIH͜E VRSTA[ND / VERLEIHEN WELE AMEN]d)
II.
HINa) GET DIE ZEIT / H͜ER KH͜VM͜BT DER / TOT ACH M͜ENSH
T͜HVE / REHT VN͜D FIRHTE GOT
Anmerkungen
Datum: 1587 Februar 20, 1648 März 27.
Wappen: Eisenhiert zu Unterstein und Wimitzstein1).
Kommentar
Der Stammsitz der Eisenhiert (Eisenhört, Eisenhart) war in Unterstein, südöstlich von Kappel am Krappfeld2). Michael Eisenhiert war mit Luzia Ottilia von Hornberg auf Unterstein, der Tochter des Christoph von Hornberg auf Unterstein († 1570), verheiratet und hat von den Brüdern seiner Frau 1585 Unterstein für sich gekauft. Er dürfte auch der Bauherr von Schloss Wimitzstein gegen Ende des 16. Jahrhunderts gewesen sein3). Seine beiden Söhne Hans Anton und Hans Friedrich haben sich die Güter geteilt, Ersterer erhielt Wimitzstein, der Bruder Hans Friedrich, verheiratet mit Regina Welzer von Eberstein und Hornburg4), bekam 1622 Unterstein5). Hans Anton Eisenhiert war jedenfalls zu Beginn des 17. Jahrhunderts Besitzer von Wimitzstein bei Kraig6) und gehörte den Kärntner Landständen an7). Er war mit Ursula Freiin von Kulmer zum Rosenpichl verheiratet8) und wurde am 2. Mai 1630 vor die Regierung in Graz zitiert, da er als Protestant noch in Kärnten war9). Er dürfte sich in der Folge wohl „anbequemt“ haben, also konvertiert sein. 1648 ist er im Alter von 61 Jahren – nur selten finden sich auf Grabdenkmälern so genaue Angaben wie hier, nach denen er am 20. Feber 1587 geboren wurde – gestorben und fand in der Kollegiatkirche zu Kraig seine Grablege. Seine beiden Söhne Franz Moritz Eisenhiert zu Pörlingshofen (Pörlinghof ) und Hans Moritz waren 166610) bzw. 166711) noch zu Unterstein und Wimitzstein ansässig; Hans Moritz war mit Anna Maria Tumschitz verheiratet und ist 1696 gestorben12). Franz Moritz vermählte sich mit Anna Regina Freiin von Kulmer zum Rosenpichl13), deren Tochter Susanna Maximiliana mit Ferdinand Freiherr von Ramschüssel.
Literatur
Friedrich Wilhelm Leitner
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten Politischer Bezirk St. Veit an der Glan Kraig (Frauenstein), Pfk. u. Propsteik. hl. Johannes d. T. • Wappengrabplatte • Marmor • Kapitalis • Inschriften des Totengedenken •
Eisenhiert, Franz Moritz, Hans Anton, Hans Friedrich, Hans Moritz, Michael •
Hornberg auf Unterstein, Christoph, Luzia Ottilia •
Kulmer zum Rosenpichl, Anna Regina, Susanna Maximiliana, •
Ramschüssel, Ferdinand •
Tumschitz, Anna Maria •
Welzer von Eberstein, Regina •
Kappel am Krappfeld •
Kraig, Propsteikirche •
Rosenpichl, Schloß •
Unterstein •
Wimitzstein, Schloß
Abbildungen
Abb. 259: Grabplatte Hans Anton Eisenhiert (1648) ©
Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)
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