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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

757 Silberegg (Kappel a. Krappfeld),
Pfk. hl. Georg
1649

Wappengrabplatte aus weißem Marmor des Georg Sigmund von und zu Amthofen auf Silberegg und Grünburg, an der Südseite des Triumphbogens eingemauert. Oben ist in ein vertieftes, medaillonartiges Feld mit ornamentierten Eckfeldern ein Relief-W. mit Helmzier und Helmdecken eingestellt. Darunter ist eine zehnzeilige Is. festgehalten. Der Stein wird teilweise durch den vorgestellten Chorschranken verdeckt.

H. 114 cm, B. 62 cm, Bu. 3 (4) cm. – Kapitalis.


Textedition
			

ALHIEa) · LIGT · BEGRABEN · DER / WOL · EDL · VND · GESTRENG · HERR / GEORG · SIGMVND · VON · VND · ZV / AMBTHOFEN · AVEb) · SILBEREG · VN͜D / GRIENBVRG (ET)C(ETERA) · WELICHER · DEN X=/VIII · FEB(RVARII) · DES 1649 · IARS · SELIGK=/LICH · VERSCHIDEN · DEME · GOTT / DIE · EWIGE · RHVE · VND FREL=/ICHE · AVFERSTEVNG VERL=/EICHEN · WELLE · AMENa)

Anmerkungen
a) alle Anfangsbuchstabe vergrößert. – Trennzeichen: paragraphenförmiger Zierpunkt auf Zeilenmitte.
b) wohl für AVF.

Datum: 1649 Februar 18.

Wappen: Amthofen1).


Kommentar

Georg Sigmund von Amthofen (Amthoffer) war Gewerke und hat im Jahre 1629 (VII 31) die Herrschaften Silberegg und Grünburg von Hans Leonhard von Windischgraetz gekauft2). Er wurde 1641 Landstand in Kärnten. Die am 5. März 1612 erfolgte Erhebung in den ortenburgischen Adel mit dem Prädikat „von und zu Amthoffen, Silberegg und Grünburg“ wurde am 8. Mai 16413) bestätigt. Mit dem Kauf von Silberegg hat er auch die Silberegger Stuckhütte am Silberbach erworben: das 1630 erworbene Hammerwerk hat er 1630 mit Genehmigung des EB von Salzburg in eine Stuckhütte umgewandelt4). Nachdem ein Sohn früh verstorben war, ebenso eine Tochter (verh. mit Marquard Friedrich Stettner), ging das Erbe an die Tochter Maria Elisabeth, die mit Christoph Andrä Freiherr von Gaisruck verheiratet war. Georg Sigmund von und zu Amthofen ist auf Silberegg am 18. Feber 1649 gestorben und fand in der dortigen Pfarrkirche seine Grablege. Gabriel Amthofen, vermutlich sein Bruder, war Ratsbürger zu St. Veit, dessen Witwe Susanne von Amthofen, eine geborene Töldt, hat 1631 den Münzschneider Georg Perro (vgl. dazu Kat.-Nr. 720) geheiratet5).

1) KLA, WB A fol. 111. – Wutte, Wappen 127. – W.: geviert mit HS, darin in Silber silberner Amthof mit roten Dächern, 1 u. 4 in Rot zwei silberne Balken, 3 in Gold ein silberner Reiher, 4 in Gold auf einem Dreiberg ein naturfarbener Pfau; zwei gekr. Bügelhelme, rechts Büffelhörner, vorne geteilt von Gold und Blau, hinten von Silber und Rot, dazwischen der Pfau, links Büffelhörner, geteilt farbgewechs. von Silber und Schwarz, dazwischen der Reiher.
2) Henckel, Burgen Bd. 2 155. – Kohla/Metnitz/Moro G., Burgenkunde 55, 137f.
3) Kohla/Metnitz/Moro G., Burgenkunde 55.
4) Wießner, Geschichte 3. Teil 61, 123f.
5) Zenegg-Scharffenstein, Hochzeitsladungen 5 (KLA, Akt n. 46: St. Veit, 1631 VI 1).
Literatur

KLA, Hs. GV 10/53, 243. – Kunsttopographie Kärnten 311. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 72. – Lebmacher, Gurker Lehensleute 138. – Hartwagner, Kärnten 227.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 757,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil4/kaernten-2-obj757.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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