Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
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Haitzendorf Nr. 1 (Pfarrhof) |
A. 14. Jh. (?) |
Werkstein (Spolie) mit Teil einer Inschrift, feinkörniges hell gelbgraues Konglomeratgestein, im Hof des Pfarrhofs rechts als Abdeckung eines offenen Brunnenschachts freiliegend am Boden, ursprünglich wohl an unbekanntem Standort im Mauerverband. In der oberen Hälfte einer Breitseite des sorgfältig behauenen Quaders zweizeilige Inschrift. Linke Kante des Steins schräg abgesplittert.
H. 42 cm, B. 58 cm, Bu. 9 cm. – Gotische Majuskel.
Textedition
– – –]NVNDE[– – – / – – –]KEIZOa)[– – –
Anmerkungen
Kommentar
Eine befriedigende Deutung der Schriftreste konnte nicht gefunden werden. Beim Restbestand der zweiten Zeile dürfte es sich jedoch mit gewisser Wahrscheinlichkeit um den Teil eines Eigennamens handeln. Es steht anzunehmen, daß die Inschrift ursprünglich im Mauerverband zu beiden Seiten des erhaltenen Abschnitts weitergelaufen war. Ob der Stein zu einem Gebäude in *Markwartsurfar oder in Haitzendorf gehört hatte (s. Einleitung S. XXVIIf.) oder überhaupt fremder Provenienz ist, läßt sich nicht entscheiden.
Die Buchstaben weisen durchwegs kräftige Bogenschwellungen und teils starke dreieckige Sporen auf.
E ist mit stark durchgebogenem Schlußstrich geschlossen, weitere Tendenzen zur Schließung von Buchstaben sind nicht erkennbar. K weist leicht gebogene Schrägschäfte auf, der obere ist etwas verkürzt, extrem kurz ist auch der obere Balken des Z.
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich Politischer Bezirk Krems Haitzendorf Nr. 1 (Pfarrhof) • Werkstein • Spolie • Konglomeratgestein • Gotische Majuskel •
Markwartsurfar
Abbildungen
Abb. 9: Werkstein (A. 14. Jh.?) ©
ÖAW, Wien, Institut für Mittelalterforschung, Arbeitsgruppe Inschriften (Fotograf: Michael Malina)
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