Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
90† |
Krumau a. Kamp, Pfk. Hl. Margarethe |
1483 |
Glocke mit Fürbittheische und Angabe des Gußjahrs, ehemals im Turm der Pfk.
D. 71 cm. – Gotische Minuskel.
Textwiedergabe nach Fahrngruber, Hosanna 106f.
Textedition
+ o · sanctea) · margaretera) · o(r)a · pro nobisb) + anno – m – cccc – lxxxiij iar
Anmerkungen
Kommentar
An die Glocke knüpfte sich eine spätestens 1894 überlieferte lokale – jedoch topische Elemente enthaltende – Sage, wonach die Glocke von auf der Flucht vor hussitischen (!) Streifscharen befindlichen Personen im Kamp bei Krumau versenkt und später von den Krumauern für den eigenen Kirchturm geborgen worden sein soll1). Daß die Glocke jedoch schon ursprünglich für Krumau bestimmt war, legt schon die inschriftliche Anrufung der Hl. Margarete als Krumauer Kirchenpatronin nahe.
Literatur
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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O heilige Margarete, bitte für uns. Im Jahr des Herrn 1483.