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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

373 Albrechtsberg a. d. Gr. Krems, Schloß 1604

Bauzahl und Initialen, Tempera oder Deckfarbe auf Fichten- oder Tannenholz (?), an der Decke des sogenannten Rittersaals im zweiten Obergeschoß. Reich gefelderte holzsichtige Flachdecke, etwa in der Raummitte querrechteckiges, durch eine umlaufende Profilleiste und zwei schwarz aufgemalte schmale Linien begrenztes Feld mit zwei aufgemalten Eheallianz(voll)wappen in aneinandergeschobenen hellbeige aufgemalten Rollwerkkartuschen (die längsovalen eigentlichen Wappenkartuschen hellgrün eingefaßt). In beiden Kartuschen über dem Oberwappen schwarz aufgemalte Initialen (I und II), unten zwischen den beiden Kartuschen die ebenso ausgeführte Jahreszahl (III). Wahrscheinlich vor 1990 restauriert (Farben behutsam neu angelegt).


Textedition
			

I. H(ANS) B(ERNHARD) // V(ON)a) P(EVKHAM) II. E(LISABETH) V(ON) P(EVKHAM) // G(EBORNE)a) V(ELDERNDORFERIN) III. 1.6.0.4.

Anmerkungen
a) von Helmzier unterbrochen.

Wappen: Peukham1); Velderndorfer2).


Kommentar

Zu den genannten Personen s. Kat.-Nr. 281 und 320.

Die Wappen dürften anläßlich der Eheschließung des Paars an der Decke des heute sogenannten Rittersaals, möglicherweise der Ort der Hochzeitsfeier, aufgemalt worden sein.

Die insgesamt relativ schmal proportionierten Buchstaben weisen bei moderatem Wechsel von Haar- und Schattenstrichen leicht spachtelförmig bis dreieckig ausgebildete freie Schaft-, Balken- und Bogenenden auf. B besteht aus zwei gleichgroßen Bögen, E aus gleich langem oberen und unteren, jedoch stark verkürztem mittleren Balken, bei G zieht das freie obere Bogenende weit über die bis zur Buchstabenmitte reichende senkrechte Cauda hinaus.

1) Farbigkeit reduziert; aktueller Bestand: in silber/blau gespaltenem Schild aus braunem Dreiberg wachsender nackter Wilder Mann mit blonden Haaren und blondem Baart, zwei natürliche Streitäxte vor der Brust kreuzend; offener Helm; über goldener Helmkrone der Wilde Mann des Schilds, dahinter zwei Federstutze, rechts silber, links grün; Helmdecken silber/blau; vgl. Si NÖ 1, 343f. und Taf. 187 und die tingierte Darstellung in NÖLA, Hs. 82, fol. 40r.
2) In rot ein goldener Pfahl, dahinter ein silberner Balken; offener Helm; über goldener Helmkrone das Bild des Schilds zwischen zwei Büffelhörnern (rechts silber/rot, links rot/silber geteilt); Helmdecken rot/silber, vgl. Si NÖ 2, 463 (Völderndorff ) und Taf. 223 (Wappen II) und die tingierten Darstellungen in NÖLA, Hs. 82 passim bzw. in NÖLA, Hs. 236/3, pag. 513.
Literatur

ÖKT 4, 9. – Biedermann, Albrechtsberg 35. – Plesser/Groß, Heimatkunde 139. – Eppel, Waldviertel 75. – Dehio Nord 7. – www.burgen-austria.com/Archiv.asp?Artikel=Albrechtsberg%20an%20der%20Großen%20Krems (Werner Hammerl; Juli 2006).



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 373,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj373.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich  Politischer Bezirk Krems  Albrechtsberg a. d. Gr. Krems, Schloß    •  Albrechtsberg a. d. Gr. Krems  •  Imbach, Dominikanerinnenkloster