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Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich

Politischer Bezirk Krems

437 Hofarnsdorf, Pfk. Hl. Rupert 1624

Wappengrabplatte der Anna Christina von Freising, roter Marmor, im ersten Joch des nördlichen Seitenschiffs an der Nordwand der zweite Stein von Westen, ursprünglich im Kirchenboden. In der oberen Hälfte neunzeilige Inschrift auf Rollwerktafel, darunter in leicht vertieftem Feld mit einfacher Hohlkehlenrahmung ein Vollwappen (Eheallianzwappen in einem Schild?). Zeilenlinierung sichtbar.

H. 70 cm, B. 52 cm, Bu. 2,5 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

HIEa) · LIGT · BEGRABEN · DES · WOLEDLEN / GESTRENGEN · HERRN · HANNS CH͜RISTOPH / VON FREISING · PFLEGERS · A͜LHIE · VND FRAVE(N) / F(RAVEN) MARIA · ANNA · VON · NEYCHING · SEINER / EH͜EGEMACHEL · IVNGFRAV TÖCHTERL · / ANNA · CH͜RISTINA · GENANT · IRES · ALT=/ERS · 8 WOCHEN · VND · 6 · TAGb) · / SO GESTORBEN · DEN · 21 · IVNY · / ANNO · 1624c) ·

Anmerkungen
a) Anfangsbuchstabe vergrößert.
b) Z. weit auseinandergezogen.
c) Z. zentriert, am Beginn und Ende ornamentale Füllzeichen; Trennzeichen dreieckig.

Wappen: Freising/Neuching1).


Kommentar

Hans Christoph, ein Sohn des Johann Baptist von Freising und der Maria Magdalena Vintler von Platsch, erwarb offenbar nach früheren Tätigkeiten als Pfleger verschiedener Herrschaften 1629 den Adelssitz Kammerhof bei Atzelsdorf2).

Bezieht sich das in der Inschrift erwähnte Pflegeramt Hans Christophs von Freising tatsächlich auf das des Salzburger Pflegers und Hofmeisters in Arnsdorf, dürfte er der Nachfolger des 1616 und 1621 in diesem Amt genannten erzbischöflich-Salzburger Rats Georg Rottmair (s. zu ihm Kat.-Nr. 413) gewesen sein. 1628 bezeichnete er sich auf der 1620 angefertigten Schützentafel im Heimatmuseum Traismauer als Salzburger Pfleger von Traismauer.

1) Gespalten von Freising (geteilt, vgl. jedoch abweichend Si NÖ 1, 100 [Freysinger] und Taf. 49) und Neuching (Balken); Bügelhelm; über Helmkrone zwei Büffelhörner (rechts geteilt, links mit Balken belegt). Si BayA 2, 157 und Taf. 97 bringt ein abweichendes Neuchinger Wappen. Dasselbe Wappenbild wie der vorliegende Stein zeigt die Traismaurer Schützentafel, hier erfolgt jedoch keine erkärende Nennung von Freisings Ehefrau.
2) S. Si NÖ 1, 100.
Literatur

DASP, Nachlässe 5, Heft E, fol. 14r. – ÖKT 1, 73. – Riesenhuber, Kunstdenkmäler 123 („Zwölf Grabsteine: 16. bis 18. Jh.“). – ÖAW, NLH, 26. 8. 1959. – Dehio Süd 835.



Andreas Zajic

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, Kat. Nr. 437,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/teil4/noe-3-obj437.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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