Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
467† |
Göttweig, Gotthardskirche |
(1612–1631) |
Gedenkinschrift, weißer Eggenburger (bzw. Zogelsdorfer) Sandstein, 1719 an nicht näher bekanntem Standort in der Gotthardskirche, möglicherweise in der Nähe des Kreuzaltars. Ovaler Stein mit eingehauener und schwarz nachgezogener Inschrift.
Materialangabe, Beschreibung und Textwiedergabe nach StiA Göttweig, Cod. Ser. nov. 90 (Schenggl), pag. 128 und StiA Göttweig, Cod. Ser. nov. 92 (Schenggl), pag. 348.
Textedition
Venerare Viator Sacra ossa Beati Altmanni Episcopi Passaviensis, hujusce
Monastery Fundatoris, quae Rudolphus Austriae Dux huc transtulit Anno
Salutis M.CCC. Obyt B(eatus) Vir A(nn)o Ch(ris)tia) M.XCI. fundavit
Monasterium A(nn)o M.LXXIII. Lapidem hunc Memoriae et pietatis ergo
posuit Georgius Falbius Abbas.
Anmerkungen
Kommentar
Zu den unterschiedlichen Datierungen der Reliquientranslation Altmanns in der Göttweiger Hausüberlieferung vgl. Kat.-Nr. 28. Der Stein lehnte zu Schenggls Zeiten in der Gotthardskirche lose an einer Wand, dürfte sich also nicht mehr am ursprünglichen Standort befunden haben1). Vielleicht war er ursprünglich in der Nähe des Kreuzaltars in der Krypta der Klosterkirche, dem Reliquiengrab Altmanns seit der Auffindung von dessen Leichnam 1360 oder 1362, angebracht gewesen und erst sekundär (in Zusammenhang mit der Einrichtung der Mönchsgruft in der Krypta 1638?, s. Kat.-Nr. 481) in die Gotthardskirche verbracht worden. Möglicherweise gab dazu die Verwechslung des alten Kreuzaltars in der Krypta der Klosterkirche mit dem erst 1595 errichteten Kreuzaltar an der Kirchensüdseite der Gotthardskirche (s. Kat.-Nr. 329†) den Ausschlag.
Die Datierung ergibt sich aus der Regierungszeit Abt Georg Falbs.
Literatur
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Verehre, Wanderer, die heiligen Gebeine des seligen Bischofs Altmann von Passau, des Stifters dieses Klosters, welche Herzog Rudolf von Österreich im Jahr des Heils 1300 hierher übertragen ließ. Der selige Mann starb im Jahr des Herrn 1091. Das Kloster gründete er 1073. Diesen Stein setzte zum Gedenken und aus Verehrung Abt Georg Falb.