Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Imst
105 |
Stams, Stiftssammlung |
(1631–1638) |
Idealportrait des Abtes Georg II. Berghofer, Öl auf Leinwand, in der Klausur im Obergeschoß. Hochrechteckiges Gemälde in modernem schlichten vergoldeten Rahmen als 20. Teil einer 25 Objekte umfassenden Reihe mit Abtbildern: Hüftbild des stehenden, den Betrachter anblickenden tonsurierten, bärtigen Abtes in Kukulle im Viertelprofil von links, in beiden Händen ein kleines Buch mit jeweils zehnzeilig schwarz auf weiß aufgemalter Inschrift als Text auf beiden Buchseiten dem Betrachter geöffnet präsentierend. Über die linke Schulter lehnt das Pedum, in der linken unteren Ecke ein Tisch mit der darauf abgesetzten Mitra. In der rechten oberen Ecke klein ein Wappenschild unter Mitra, von Pedum linksschräg hinterlegt. Die am Unterrand vierzeilig schwarz auf weißem Grund aufgemalte Inschrift des 18. Jahrhunderts überdeckt die ursprüngliche und somit verlorene erklärende Beischrift1). Die Inschrift der Buchseiten dürfte ebenfalls im 18. Jahrhundert oder später überarbeitet worden sein: während die Schriftblöcke einen stark nachgedunkelten, bräunlichen Hintergrund aufweisen, sind die Seitenränder deutlich weißer übermalt; auch einzelne Buchstaben der an sich stark verblassten Inschrift sind kräftig schwarz nachgezogen worden.
Bu. 0,4 cm. – Minuskelantiqua.
Textedition
D[e – – –]a) // 71b) / Liber sec[un]dusc). / aliqua creat[ur]a mag[n]a͜e pu/ritatis et
interna͜e fiducia͜e / indicium est. Qui nullum / [extr]insecum pro se testi(monium) /
De [a]more Iesu super / omniad) / Beatuse) qui [intelligit] / (qu)id sit amare
Iesum / (et) contemnere se ips[u]m
Anmerkungen
Kommentar
Zu den Stamser Äbtebildern s. ausführlich Kat.-Nr. 99.
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
|
Zweites Buch. Von keinem Geschöpf (getröstet werden zu wollen), ist ein Zeichen von großer (Gewissens-)Reinheit und innerer Verlässlichkeit. Wer kein äußerliches Zeugnis für sich (erstrebt ...). Davon, dass die Liebe zu Jesus über allem steht. Selig, wer versteht, was es heißt, Jesus zu lieben und sich selbst gering zu schätzen.
Paraphrasierende Zitate nach Thomas von Kempen, De imitatione Christi, lib. 2, cap. 6f.