Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Imst
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Stams, Stiftskirche |
E. 13. Jh. |
Glocke mit Evangelistennamen, im Glockentürmchen (Dachreiter). Am Hals Umschrift zwischen zwei Stableisten.
Bu. 2,5 cm. – Romanische Majuskel.
Textedition
+ LVCAS · MARCVS · MATHEUS · IOHANNES + AIRAMa) · ATCNASb)
Anmerkungen
Kommentar
Das knappe Formular der Glocke mit den Evangelistennamen und die apotropäischen Vorstellungen entsprechend rückläufig geschriebene Anrufung der Gottesmutter deuten ebenso wie die Formen der Inschrift auf eine Entstehung der bislang offenbar völlig unbeachtet gebliebenen Glocke gegen Ende des 13. Jahrhunderts hin. Die Glocke könnte somit zum ursprünglichen Geläute der Stiftskirche gehören1). Die insgesamt dickstrichig ausgeführten Buchstaben zeigen mit Ausnahme des linken Bogenabschnitts von C nur geringe Tendenz zur Flächigkeit, lediglich die freien Enden von Schrägschäften sind bisweilen dreieckig oder spachtelförmig erweitert. A ist trapezförmig mit beidseitig überstehendem Deckstrich gestaltet, C ist völlig offen. Im Mantelinneren befinden sich zahlreiche Graffiti (vgl. Kat.-Nr. 54).
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol Politischer Bezirk Imst Stams, Stiftskirche • Glocke • Romanische Majuskel • Evangelistenname(n)
Abbildungen
Abb. 9: Glocke (E. 13. Jh.) ©
ÖAW, Institut für Mittelalterforschung, Arbeitsgruppe Inschriften (Fotograf: Werner Köfler)
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Lukas, Markus, Matthäus, Johannes. Heilige Maria.