Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Imst
76 |
Oetz, Kirchweg 4 (ehemals Nr. 158) |
1608 |
Bauinschrift, Nadelholz, auf zwei übereinander liegende Träme im Bundwerkgiebel in flacher Kerbe eingeschnitzt. Der obere Balken trägt ein Monogramm und eine Jahreszahl (I), der untere die Namen der Bauherren (II). Beide Inschriften sind schwer sichtbar.
Bu. ca. 12 cm (I), 10–14 cm (II). – Kapitalis.
Textedition
I.
R 16 08 K
II.
ADAM PRE//NERGADEa) · // MARGRETA // RODIN ·
Anmerkungen
Kommentar
Das Haus fungierte vor 1951 als Gemeindeamt von Oetz (das heutige Gemeindeamt befindet sich in der Dorfstraße 62). Die als Bauherrin inschriftlich genannte Margarethe RODIN könnte eine Angehörige der vermögenden Oetzer Familie Rott (s. Kat.-Nrr. 60 und 69) gewesen sein. Der alte Dachstuhl des spätgotischen Hauses war wohl dem Oetzer Großbrand von 1600 zum Opfer gefallen. Die Tür des giebelseitigen Straßenportals wurde offenbar 1618 erneuert (s. Kat.-Nr. 83). Der ungewöhnliche Familienname des Bauherren lässt Assoziationen zu einem fast zwei Jahrzehnte später an der Predellenrückseite des Hochaltar der Rochuskapelle in Biberwier (vgl. Kat.-Nr. 329) verewigten Georg Prennigath aus Nassereith, vielleicht den Sohn des Adam der gegenständlichen Inschrift, aufkommen.
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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