Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Imst
81 |
Barwies (Mieming), Pfk. Hl. Dreifaltigkeit |
1617 |
Glocke mit Gussvermerk in Form einer Glockenrede und Stifterinschrift, im Turm. Am Hals Umschrift (I) zwischen zwei Stableisten, darunter ein Ornamentfries. Am Mantel sind jeweils in einem ovalen Rahmen ein Wappenschild und auf der gegenüberliegenden Seite eine Figur des Hl. Karl Borromäus angebracht. Eine weitere Inschrift (II) läuft am Schlagring der Glocke um.
Bu. 1,4 cm (I) und 1,3 cm (II). – Kapitalis.
Textedition
I.
WOLFGANG NEIDHART INa) AVGSPVRG GOS MICH
II.
SERENISS(IMVS) P(RINCEPS) CAROLVS AVSTRIAE MARCHIO
BVRGOVIAE · ETC(ETERA)b) FERD(INANDI) ARCH(IDVCIS)
AVST(RIAE) F(ILIVS) D(IVI) FERD(INANDI) AVG(VSTI) NEPOS ANNO
MDCXVII
Anmerkungen
Kommentar
Die Pfarrkirche wurde 1617 von Karl von Burgau und seiner Frau Sibylla von Jülich gestiftet. Karl, selbst Markgraf von Burgau, war der Sohn von Erzherzog Ferdinand II. von Tirol und ein Enkel Kaiser Ferdinands I.; diese kaiserliche Verwandtschaft greift die Inschrift auf. Der Glockengießer war, wie die Inschrift belegt, der Augsburger Wolfgang Neidhart, der 1628 mit seinem Sohn Johann auch das Salzburger Domgeläute goss.
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Der durchlauchtigste Fürst Karl von Österreich, Markgraf von Burgau, etc., Sohn Erzherzog Ferdinands von Österreich (Ferdinand II. von Tirol) und Enkel des Kaisers Ferdinand (I.) im Jahr 1617.