Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Landeck
170 |
Landeck, Burg Landeck |
1. V. 16. Jh., 1624 |
Graffiti (Monogramme, Jahreszahl), Rötelstift, an der Nordwand der gotischen Eingangshalle des Schlosses im Westflügel im zweiten Joch von Westen, links neben der Eingangstür zum Depot. Bei den jüngsten Restaurierungen 2005/2006 wurden zwei miteinander direkt in Beziehung stehende Graffiti (links I, rechts II) auf dem Putz des frühen 16. Jahrhunderts aufgedeckt. Neben weiteren nicht mehr sinnvoll lesbaren Schriftäußerungen ist eine mehrzeilige ältere Inschrift unterhalb dieser beiden Inschriften noch teilweise lesbar (III).
Bu. 3–4 cm (I–III). – Kapitalis (I und II), Schreibschriftliche spätgotische Kursive (III).
Textedition
I.
D//Ga) / 1624
II.
A//Ga)
III.
Hans [.]uders[– – – ]/ nadrasth hat [– – –]/pracht mer [– – –
Anmerkungen
Kommentar
Die Ähnlichkeit der Konstruktion der beiden Monogramme samt Hausmarken deutet auf eine gleichzeitige Entstehung hin. Da es sich offenbar um Initialen handelt, dürften wir hier zwei miteinander verwandte Schreiber fassen können, deren Nachname mit G begann; identisch sind die Schreiber demnach jedoch nicht. Die weitgehend unverständliche Inschrift III ist nach den Schriftformen in das erste Viertel des 16. Jahrhunderts und damit in die Zeit der malerischen Ausstattung der Schlosskapelle (s. Kat.-Nr. 166) zu datieren.
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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