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Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Landeck

176 Innsbruck, Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum 1538

Bildfenster (Wappenscheibe) mit Namensinschrift und Jahreszahl, 1841 aus dem Turmsaal der Burg Sigmundsried zusammen mit zwölf weiteren Scheiben in das Tiroler Landesmuseum übertragen (Inv. Nr. GL 530), ursprünglicher Standort vielleicht die Pfarrkirche Hl. Leonhard in Ried im Oberinntal1). Vollrunder Tondo mit Vollwappen vor rotem Hintergrund (Hintergrund der Helmzier weiß), gerahmt von einem umlaufenden, gelben, von insgesamt elf Bleistegen unterbrochenen Schriftband mit schwarzer Inschrift, die im linken oberen Viertel einsetzt. D. 23,6 cm, Bu. ca. 1–1,5 cm. – Fraktur.


Textedition
			

Veit von Wehin//gena) // Ro(emischer) Ku(niglicher) M//ay(estä)tb) (et)c(etera) // Rat//, Obrister // Veldtzeigmaister // vnd phleger Zu // Lawdegkh // (et) c(etera)c) 1538

Anmerkungen
a) Unterbrechungen durch Bleistege.
b) t am Rand der Scheibe verkleinert hochgestellt und geringfügig beschnitten.
c) Bleisteg verläuft durch die Kürzung.

Wappen: Wehingen2).


Kommentar

Zu Veit von Wehingen als Inhaber von Sigmundsried s. Kat.-Nr. 172. Die gegenständliche Wappenscheibe datiert ebenso wie ein Bildfenster Veits von Wehingen aus dem Jahr 1530, das ebenfalls bis ins 19. Jahrhundert auf Sigmundsried aufbewahrt wurde (vgl. Kat.-Nr. 172), vor die Übernahme der Burg durch die Wehinger. Dieser Umstand erklärt sich dadurch, dass beide Scheiben wohl zunächst nicht für Sigmundsried, sondern die Rieder Pfarrkirche Hl. Leonhard bestimmt waren.

Das Bildfenster gehört offenbar zu einem ursprünglich größeren Bestand an Wappenscheiben des 16. Jahrhunderts aus der Rieder Pfarrkirche Hl. Leonhard, von dem sich mehrere Exemplare erhalten haben (vgl. Kat.-Nrr. 172, 178f. und 188f.).

1) Ehemals Inv.-Nr. Platte 1795. Das Bild der Glasplatte hat die Neg. Nr. Farbe 22431. Zur Übertragung nach Innsbruck s. Franckenstein, Sigmundsried 35; Comploy, Burgen 69 und Zimmeter, Glasgemälde 73. Vgl. Kat.-Nr. 172. Nach Granichstaedten-Czerva, Wehingen 13, stammt die Scheibe ursprünglich aus der Pfk. Ried.
2) Si WüA 28 und Taf. 26 (Stammwappen), vgl. auch Württembergisches Adels- und Wappenbuch 1004f.
Literatur

Resch, Monumenta 90. – Zimmeter, Glasgemälde 73f. – Granichstaedten-Czerva, Wehingen 13. – Comploy, Burgen 63 (und Abb. 41). – Franckenstein, Sigmundsried 30f. und 35. – Palme-Comploy, Laudeck 42 und 44. – Stierle, Herren 89 und 103 (Abb. 11b). – Wolf, Rund- und Wappenscheiben 219–222 (Abb. 239).



Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, Kat. Nr. 176,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/landeck/tirol-1-obj176.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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