Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Landeck

			

	15 A͜F 98
		

Die 1911 von Alfons Siber freigelegten gotischen Wandmalereien der Kapelle (vgl. Kat.-Nr. 125) haben die Aufmerksamkeit der Forschung derart auf sich gezogen, dass die gegenständliche Inschrift, die offensichtlich zu den renaissancezeitlichen filigranen naturalistischen Rankenmalereien gehört, mit denen die spätgotischen Birnstabrippen des Langhausgewölbes begleitet werden, nur selten beachtet wurde. Lunger, der das Monogramm als Signatur bemerkt, erkennt seine Bedeutung bereits insofern, als er sie dem ersten „nachweisbaren Maler des Oberlandes“ zuschreibt¹⁾. Dieser habe mit demselben monogrammatischen Nexus litterarum am Gasthof Rose in Ladis gezeichnet. Tatsächlich finden sich auch dort die 1590 datierten Monogramme A͜F und CT (vgl. Kat.-Nr. 216). Da sich dasselbe Monogramm auch am Grassmayrhaus in Habichen erhalten hat, deren Fassadenmalereien man ebenfalls Alexander Fischer zuschreibt (vgl. Kat.-Nr. 95), liegt der Schluss nahe, in den Langhausmalereien der Margarethenkapelle ein weiteres Werk dieses Künstlers zu sehen²⁾.

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press