RS.; P. Schurda; VS. Erzherzog Rainer; BdE. und anw. (Erzherzog Rainer 25. 4.), Rechberg, Mecséry, Schmerling; BdR. Erzherzog Rainer 11. 5.
Der Minister des Äußern setzte die Versammlung von einer Unterredung in Kenntnis, welche er mit dem französischen Botschafter aus Anlaß des an denselben vom Fr[äulein] Pustowojtoff gestellten Ansuchens, dem internierten Langiewicz einen Reisepaß zu erteilen, gehabt hatte, und aus welcher sich ergebe, daß der genannte Botschafter dieser Bitte zu willfahren geneigt wäre, jedoch in dieser Sache ohne Einverständnis der österreichischen Regierung nicht vorgehen wolle, daher dem Langiewicz keinen Paß geben werde, solange er sich nicht ausweisen kann, daß die kaiserliche Regierung nichts dagegen hat. Graf Rechberg sehe sich daher veranlaßt, zunächst die Frage in Erwägung zu ziehen, ob man etwa auf die Ansicht einzugehen gewillt wäre, daß Langiewicz, im Falle er Garantie gibt, nicht nach Polen zurückzukehren, auf die obige Weise freigelassen werden könnte. Er könnte seinerseits unmöglich darauf einraten, indem dieses nicht bloß den internationalen Verpflichtungen entgegen wäre, sondern auch für unsere eigenen Interessen nur von nachteiliger Wirkung sein würde, wenn man gerade einem der gefährlichsten Insurgentenführer Gelegenheit biete, sich wieder an die Spitze der Insurrektion zu stellen. Sowohl der Staatsminister als auch der Polizeiminister teilten vollkommen diese Meinung, indem der letztere hervorhob, daß es sich hier hauptsächlich um die Frage handelt, ob man den Langiewicz grundsätzlich ganz anders als alle übrigen Internierten behandeln solle, wozu doch gewiß keine Gründe vorhanden sind, und was, wenn es geschähe, nur die größte Sensation machen würde.
Korrektur a–a Rechbergs aus
Als Langiewicz auf österreichisches Gebiet übertrat und sich den Behörden stellte, vgl. MR. v. 24. 3. 1863/I, war er u. a. von der als Adjutant verkleideten Gefährtin Henriette Pustowojtoff begleitet gewesen. Sie wurde nicht interniert, sondern auf freien Fuß gesetzt,
Wien, am 25. April 1863. Erzherzog Rainer.
Ah. E. Ich habe den Inhalt dieses Protokolls zur Kenntnis genommen. Franz Joseph. Schönbrunn, 10. Mai 1863.
Empfangen 11. Mai 1863. Erzherzog Rainer.