Abschwächung
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Man unterscheidet Konsonanten- und Vokalschwächung. Unter der Konsonantenschwächung wird eine Abschwächung der Konsonantenstärke durch Reduktion des Atemdruckes bzw. der Muskelspannung verstanden. Die Vokalschwächung bezeichnet die Ersetzung eines vorderen oder hinteren Vokals durch einen zentraleren, e- oder a-artigen Vokal, z. B. Bernert aus Bernhart. |
Adjektiv
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Eigenschaftswort
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Adverb
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Umstandswort
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Akkusativ
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Vierter Fall
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Akronym
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Abkürzung aus den Anfangsbuchstaben der Bestandteile einer Wortgruppe (z. B. DDSG für Donaudampfschiff-fahrtsgesellschaft)
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Anlaut
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Laut am Beginn eines Wortes
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Anlautverhärtung
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Verhärtung des am Beginn eines Wortes stehenden Konsonanten wie b- zu p-, g- zu k- oder d- zu t-
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anorganisches -t
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Etymologisch nicht begründbares -t, das am Ende eines Namens hinzugetreten ist
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Assimilation
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Angleichung eines Lautes an einen benachbarten Laut
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Auslaut
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Laut am Ende eines Wortes
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bairisch
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Bairische (mit -ai- geschrieben!) Mundarten werden im Großteil Österreichs gesprochen (ausgenommen Vorarlberg und Außerfern), außerdem in Südtirol, in großen Teilen Altbayerns (Ober- und Niederbayern, Oberpfalz) und in einigen Sprachinseln.
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Beiname
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Individueller, weiter identifizierender Zusatz zum Rufnamen, Vorstufe der Familiennamen, in den meisten Fällen noch nicht zwingend erblich und oft individuell vergeben
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Berufsname
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Auf die berufliche Tätigkeit des ersten Namenträgers zurückgehender Familienname
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Berufsübername
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Auf die Tätigkeit, das Erzeugnis, ein Werkzeug oder den verwendeten Rohstoff des ersten Namenträgers zurückgehender Familienname
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Dativ
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Dritter Fall
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Diminutivsuffix
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Endung, die zur Bildung von Verkleinerungsformen dient (-l, -erl, -le, -lein, -chen)
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Diminutivumlaut
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Umlaut, der bei der Bildung einer Verkleinerungsform entsteht (Fuchs – Füchslein)
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Diphthong
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Zwielaut, Doppellaut aus zwei Vokalen wie -au-, -ei-, -äu-, -ie-, -uo-.
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Diphthongierung
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Entwicklung eines Zwielautes aus einem einzelnen Vokal etwa bei der Entwicklung vom Mittel- zum Neuhochdeutschen in Wörtern wie mhd. hûs > nhd. Haus oder mhd. mîn > nhd. mein
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Etymologie
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Sprachliche Herkunft und Grundbedeutung eines Wortes
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Etymon
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Einem Namen zugrunde liegendes Grundwort aus einer älteren Sprachschicht
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Familienname
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Erblicher Name, der zum individuellen Vornamen hinzutritt und den Namenträger als Mitglied einer Familie kennzeichnet
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Flurname
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Name für Örtlichkeiten, die keine Siedlungen sind
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Fortis
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Bezeichnung für Konsonanten mit starker Muskelspannung und starkem Atemdruck bei der Aussprache des Lautes, der bis zur Behauchung/Aspiration führen kann (zu lat. fortis >stark<). Beispiele sind p, t oder k.
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Fugenelement
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Elemente, die an der Nahtstelle zwischen den beiden Bestandteilen von Zusammensetzungen und bestimmten Ableitungen auftreten (Schweinsbraten, hoffnungslos, Tagedieb)
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Genitiv
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Zweiter Fall
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Gleitlaut
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Lauteinschub im Zuge der Aussprache, der meist nicht etymologisch begründbar ist und in Namen oftmals auch verschriftlicht wird
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Herkunftsname
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Auf die Herkunft (meist den Herkunftsort) des ersten Namenträgers zurückgehender Familienname
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Hauszeichen
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Zeichen, das (ähnlich unseren heutigen Hausnummern) am Haus ausgehängt oder angebracht wurde, um es zu markieren, bzw. zu kennzeichnen, wer darin wohnte, oder auch welchen Beruf derjenige ausübte (etwa der Hammer für einen Schmied, etc).
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Hofname
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Name für einen Hof
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Hybridbildung
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Zusammengesetztes oder abgeleitetes Wort, dessen einzelne Elemente aus verschiedenen Sprachen stammen (vgl. Bittermann < >Pítr, dt. Peter + -mann)
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hyperkorrekt
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Übertriebene Anpassung an Schreibung und/oder Aussprache, (falsche) Korrektheit
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Hyperkorrektur
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Meist von Schreibern in Kanzlei- und Schreibstuben vorgenommene (falsche) Korrektur eines vermeintlichen Fehlers
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Inlaut
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Laut im Wortinneren
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Konsonant
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Mitlaut
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kontrahierte Form
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Name, bei dem Laute im Inneren des Wortes (meist durch schnelle Aussprache) entfallen sind und so der Name zusammengerückt wurde
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Kontraktion
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Zusammenrückung, bei der Laute im Inneren des Wortes (meist durch schnelle Aussprache) entfallen
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Koseform
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Meist mit Diminutivsuffixen gebildete Verniedlichungsformen von Rufnamen
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Kurzform
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Gekürzte Formen von Rufnamen, die etwa durch Weglassen eines Namengliedes oder durch Zusammenrückung entstehen
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Lallform
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Aus der Kindersprache stammende Rufnamenformen, die meist bestimmte Lautfolgen wiederholen
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Lenis
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Bezeichnung für Konsonanten mit geringer Muskelspannung und wenig Atemdruck bei der Aussprache des Lautes (zu lat. lenis >sanft<). Beispiele sind b, d oder g.
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Liquidenvokalisierung
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Veränderung der Aussprache, bei der Fließlaute/Liquide wie -l- und -r- (so benannt nach dem fließenden Austritt des Luftstroms bei der Artikulation) als Vokal ausgesprochen werden.
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Metronym, Metronymikon
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Muttername, der die Abstammung des Namenträgers von einer Familie anzeigt und meist von einem weiblichen Rufnamen abgeleitet ist
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metronymische Bildung
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Mit einer Ableitungsendung oder mit dem Namenwort -mann gebildeter Familienname, der auf einen weiblichen Rufnamen zurückgeht. Diese Bildungsweise drückt aus, dass der erste Namenträger von einer Frau bzw. der Familie einer Frau abstammte, die diesen Rufnamen trug.
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mittelbairisch
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Mittelbairische Mundarten spricht man in Nieder- und Oberbayern sowie in Österreich im Salzburger Flachgau, in Oberösterreich, Niederösterreich dem Nordburgenland und Wien. Das Tiroler Unterland, Salzburg (ohne den Flachgau), die Obersteiermark, das südöstliche Niederösterreich und das mittlere und südliche Burgenland bilden das südmittelbairische Übergangsgebiet.
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niederdeutsch
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Dialektgebiete im Norden des deutschen Sprachgebietes
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Nomen Agentis
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Bezeichnung für die Person, die eine Handlung ausführt
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nominale Bildung
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Mit einer Ableitungsendung gebildete Form, die ausdrückt, dass es sich um jemanden handelt, der eine Handlung ausführt.
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Nominativ
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Erster Fall
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nordbairisch
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Nordbairische Mundarten spricht man nur außerhalb Österreichs und hier in der Oberpfalz, in den südöstlichen Teilen von Oberfranken und Mittelfranken, im nördlichsten Teil von Oberbayern und im südlichsten Teil Sachsens (Südvogtland) und bis 1945 im Egerland in Westböhmen. In der südöstlichen Oberpfalz und im nördlichsten Teil von Niederbayern werden Mischformen aus Nord- und Mittelbairisch gesprochen, die man Nordmittelbairisch nennt.
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oberdeutsch
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Hochdeutsche Dialekte im süddeutschen Sprachraum (Süddeutschland, Österreich, Südtirol, Schweiz, Elsass)
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Ortsname
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Name für bewohnte Siedlungen
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Patronym, Patronymikon
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Vatersname, der die Abstammung des Namenträgers von einer Familie anzeigt und meist von einem männlichen Rufnamen abgeleitet ist
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patronymische Bildung
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Meist mit einer Ableitungsendung oder mit dem Namenwort -mann gebildeter Familienname, der auf einen Rufnamen zurückgeht. Diese Bildungsweise drückt aus, dass der erste Namenträger von einem Mann bzw. der Familie eines Mannes abstammte, der diesen Rufnamen trug.
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Plural
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Mehrzahl
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Rufname
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Vorname
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Satzname
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Sonderform der Übernamen in Form eines (zu einem Namen zusammengezogenen) Satzes, der besonders identitätsstiftend für den ersten Namenträger war.
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Singular
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Einzahl
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Standesname
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Auf den sozialen und gesellschaftlichen Stand des ersten Namenträgers zurückgehender Familienname
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Substantiv
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Hauptwort
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südbairisch
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Südbairische Mundarten spricht man innerhalb Österreichs im Großteil von Tirol (inklusive Südtirol), in Kärnten und in Teilen der Steiermark.
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südmittelbairisch
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Das südbairisch-mittelbairische Übergangsgebiet umfasst innerhalb Österreichs im Wesentlichen das tirolische Unterinntal, große Teile von Salzburg, das oberösterreichische Salzkammergut, große Teile der Steiermark, das südöstliche Niederösterreich sowie das mittlere und südliche Burgenland.
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Suffix
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Ableitungsendungen wie -er, -el, -l, die nicht eigenständig vorkommen, sondern nur zur Wortbildung verwendet werden |
Übername
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Auf ein individuelles äußeres oder charakterliches Merkmal des ersten Namenträgers zurückgehender Familienname. Die Bezeichnung kann entweder direkt sein oder aber es steht ein Gegenstand oder ein Bild stellvertretend für die zu benennende Eigenschaft (z. B. Nagel für den Nagelschmied).
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Umlaut, umgelautete Form
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Der Umlaut ist der Prozess bzw. das Ergebnis der Anpassung des Vokals der Haupttonsilbe an den Vokal der folgenden Silbe. Man unterscheidet bei a Primär- und Sekundärumlaut. Der Primärumlaut wirkte im 8. Jhd. und wandelte ahd. -a- zu -e-, wenn in der folgenden Silbe -i- oder -j- vorkam. In Fällen, in denen bestimmte Folgekonsonanten (wie -ht-, -rs-, -rw-, u. a.) diese Entwicklung verhinderten, trat ab dem 9. Jhd. der geringere Sekundärumlaut von -a- zu -ä- ein. Nachdem die i-haltigen Silben durch die Abschwächung der Endsilbenvokale verschwunden waren, war der Umlaut ab dem Übergang vom Alt- zum Mittelhochdeutschen nicht mehr ein bloß lautliches Phänomen, sondern wurde morphologisch in der Wortbildung genützt, z. B. bei der Pluralbildung, vgl. Haus-Häuser. Der Umlaut der umlautfähigen ahd. Vokale -u-, -o-, -û-, -ô-, -ou-, -uo- wird als „Restumlaut“ bezeichnet, der ebenfalls eintritt, wenn in der Folgesilbe -i- und -j- vorkommen, schriftlich aber erst im Mittelhochdeutschen sichtbar wird. Dabei werden -u- zu -ü-, -o- zu -ö-, -û- zu -iu- [gesprochen wie ü], -ô- zu -œ-, -ou- zu -öu- und -uo- zu -üe-. Die Umlaute von langem -ô- und langem -û- werden im normalisierten Mittelhochdeutschen mit -œ- und -iu- verschriftlicht und treten im Neuhochdeutschen als -ö- und -eu- in Erscheinung (z. B. Löser, Reutner).
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Umlautentrundung
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Lautwandel, bei dem die Rundung der Lippen bei der Aussprache der Umlaute aufgehoben wird, sodass Frühneuhochdeutsches -ü- > -i-; -äu- > -ei- oder -ö- > -e- werden.
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Verb
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Tätigkeitswort
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verschliffene Form
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Durch nachlässige Aussprache entstandene Namenform
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Vokal
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Selbstlaut
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Vokalisierung
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Veränderung der Aussprache, bei der ein Konsonant als Vokal gesprochen wird (mdal. vü, vui < viel)
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Vollform
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Aus zwei Namengliedern gebildeter germanischer Rufname, bei dem beide Namenglieder voll erhalten geblieben sind
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Wohnstättenname
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Auf die Lage, Art und Beschaffenheit der Wohnstätte des ersten Namenträgers zurückgehender Familienname
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