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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

176 St. Veit a. d. Glan, Stpfk. hl. Veit u. Hl. Dreifaltigkeit 1492

Wappengrabplatte aus weißem Marmor der Margarethe Zwitter, außen an der Westfassade, rechts vom Portal. Im vertieften Feld findet sich unter einer spätgotischen Astwerkarchitektur ein Reliefwappen. Die umlaufende Is. beginnt oben am abgeschrägten Stein und setzt sich zweizeilig auf einem Schriftfeld über dem Wappen fort.

H. 166 cm, B. 88 cm, Bu. 6 (8) cm. – Gotische Minuskel mit Versalien.


Textedition
			

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Datum: 1492 Mai 4.

Wappen: Windischgraetz1).


Kommentar

In den Jahren von 1429 bis 1441 wird ein Caspar Zwitter (Zwitar) mehrfach genannt, der aber nicht der Ehemann der Margarethe von Windischgraetz war, wie in der Literatur mehrfach angegeben2). Hans Zwitar ist um 1478 als Burggraf bzw. Pfleger auf Rastenfeld3) belegt, zwischen 1455 und 1468 wird er auch als Gurker Vasall4) genannt. Im 15. und in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts werden die Zwitar (Zwitter) mehrfach genannt5), unter anderem auch als Gurker und St. Pauler Lehensleute. Vgl. auch den Gurker Domdechant Christoph Zwitter (vgl. Kat.-Nr. 325), dessen Eltern Margarethe Zwitar, eine geborene von Windischgraetz6), und Ulrich Zwitter waren.

1) Si 1/20. – NÖ/2 568, Taf. 279–281; geviert, 1 u. 4 in Schwarz ein silberner Sparren, der im 4. Feld unten abgeledigt ist; 2 u. 3 in Rot ein nach rechts gewendeter, rotbezungter, silberner Wolfsrumpf.
2) Lang A./Metnitz, Salburger Lehen in Kärnten 284, Nr. 319, Nr. 1: hier gest. 27. IV. 1403 , begr. St. Veit a. d. Glan.
3) Korak, Burggrafen LXIII (DA-AUR, Nr. 563). – Nach Pantz, Denksteine 115 soll sie mit Hans Zwitter verheiratet gewesen sein, richtig ist aber wohl Ulrich Zwitter.
4) Weiß A., Kärnthens Adel 268.
5) Ebenda
6) Lang A./Metnitz, Salzburger Lehen in Kärnten 284, Nr. 319.
Literatur

KLA, Hs. GV 9/25, fol. 51v. – KLA, Hs. GV 10/53, 141. – Ginhart, Kunstdenkmäler St. Veit 32 (hier: 1403). – Pantz, Denksteine 115 (auch er datiert die Grabplatte irrtümlich in das Jahr 1403). – Dehio Kärnten 2001, 841.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 176,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil1/kaernten-2-obj176.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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Abbildungen

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Abb. 109: Grabplatte
Margarethe Zwitter (1492)
©  Landesmuseum Kärnten (Friedrich W. Leitner)