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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

266 Straßburg, Schloss 1518

Figurale Grabplatte des Mathias Plank im Lapidarium; im vertieften Bildfeld steht der Verstorbene, in einer spätgotischen Architektur aus gedrehten Säulchen seitlich und einem Ansatz von Astwerk in Bogenrund, im geistlichen Ornat, mit den beiden Händen hält er über der Brust einen Kelch, der Kopf ruht auf einem Buch (wohl Bibel). Zu Füßen des Geistlichen findet sich ein W.-Schild, der aber nicht ausgeführt ist. Auf der Rahmenleiste ist eine umlaufende Is. eingemeißelt, beginnend rechts oben bei der Kopf leiste, die leicht abgeschrägt ist. Die Grabplatte befand sich ursprünglich an der nordseitigen Außenmauer der Kollegiatkirche St. Nikolaus in Straßburg.

H. 179 cm, B. 94,5 cm, Bu. 6 (8) cm. – Gotische Minuskel mit Versalien.


Textedition
			

Annoa) · d(omi)ni · Mo ccccco x VIIJ · Jn · die ·/ marie · Magdalene · obyt · honorabilis · d(omi)n(u)s · Mathias ·/ plank · hvi(us) · Collegiate · ecc(les)ieb) ·/· S(ancti) · nicolai · seniorb) · Canonicus · hic · sepult(us) · cvi(us) · a(n)i(m)a · in · pace · requies=/=cat · ame(n)c)

Anmerkungen
a) Bei Anno finden sich nur drei Striche für die beiden n, mögliche Wiedergabe daher auch An(n)o.
b) hier als Trennzeichen eine Rosette.
c) Die beiden letzten Worte sind übereinander und halb so klein geschrieben, da für den Text nicht mehr genug Platz war.

Im Jahre des Herrn 1518, am Tag der Maria Magdalena, starb der ehrwürdige Herr Matthias Plank, Senior-Chorherr dieser Kollegiatkirche St. Nikolai (und liegt) hier begraben; seine Seele ruhe in Frieden, amen.


Datum: 1518 Juli 22.


Kommentar

Matthias Plank war Kanoniker und Senior des Kollegiatkapitels St. Nikolaus und Pfarrer zu Straßburg, in diesen Funktionen scheint er in den Jahren von 1485 bis 1518 auf1).

1) Obersteiner, Gurker Bistumsgeschichte 1964, 194.
Literatur

KLA, Hs. GV 10/53, 255. – Kunsttopographie Kärnten 325. – Neckheim, Grabmalplastik 1941, 70. – Steindl, Lateinische Inschriften Kärnten 151. – Dehio Kärnten 2001, 933.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 266,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil2/kaernten-2-obj266.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Straßburg, Schloss    •  Figurale Grabplatte  •  Gotische Minuskel mit Versalien  •  Inschriften des Totengedenken  •  Plank, Mathias  •  Straßburg, Schloß

Abbildungen

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Abb. 133: Grabplatte
Matthias Plank (1518)
©  Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)