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Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten

Politischer Bezirk St. Veit an der Glan

428 Gurk, Pfk. u. ehem. Domkirche
Mariae Himmelfahrt
vor 1559

Figurale Grabplatte der Barbara Galler aus violettgrauem Stein mit dunklerem roten Geäder, innen an der westseitigen Stirnwand des nördlichen Seitenschiffes. Die hochgestellt-rektanguläre Platte ist oben beiderseits leicht abgeschrägt und zeigt in einer renaissancezeitlichen Nischenarchitektur die Halbfigur der Verstorbenen. In den Eckfeldern des Rundbogens bzw. innen an die Pfeiler gelehnt, findet sich je eine Wappendarstellung; alle vier Relief-W. geben nach Art einer Ahnenprobe die vier engsten Familienwappen wieder, mit jeweils zweizeiligen Namens-Iss. (Ia–d). Darunter befindet sich ein gerahmtes Schriftfeld mit einer achtzeiligen Is. (II).

H. 172 cm, B. 83 cm, Bu. I. 3,5 cm, II. ± 5,5 cm. – Gotische Minuskel mit eingestreuten Frakturbuchstaben und Frakturversalien.


Textedition
			

Ia. Anndre Galler / Jr Vatter Ib. Anna Zoblspergeri(n) / Jr Muetter · Ic. Weltzerin · Jr /Anfraw Id. Hallegekerin / Jr Anfraw II. Hie ligt begraben die Edl Tugen/thaft Fraw Barbara Gallerin / weilents des Edln vesten Wolfganga) / Sagkls zu Trefen gelassen witib / Got der Herr welle Jr vnd allen / gelaubigen Seelen gnedig vnd / Barmhertzig sein ame(n) die ist / verschiden im · 1 · 5 · <59>

Anmerkungen
a) Über dem n ein Kürzungsstrich, möglicherweise für Wolfgan(n)g.


Kommentar

Barbara Galler, verheiratete Säckl zu Treffen5), war die Schwester des Gurker Dompropstes Christoph Galler (vgl. Kat.-Nr. 383). Sie ist die einzige Frau, die im Gurker Dom – sieht man von der historischen Grablege der heilig gesprochenen Gräfin Hemma von Friesach ab – ein Grabdenkmal erhalten hat. Ein Paul Sackl wird 1539 als Novize ( Jungherr des Stiftes) erwähnt6).

1) Vgl. Kat.-Nr. 328, Anm. 1.
2) Vgl. Kat.-Nr. 385, Anm. 3.
3) Vgl. Kat.-Nr. 264, Anm. 1.
4) Vgl. Kat.-Nr. 242, Anm. 2.
5) Weiß A., Kärnthens Adel 245.
6) Obersteiner, Gurker Bistumsgeschichte 1956, 212.
Literatur

KA Klagenfurt, Liber memorabilium Capituli Gurcensis p. 150. – KLA, Hs. GV 10/53, 257. – Hann, Beiträge zur Kunsttopographie 1897, 157. – Schnerich, Dom zu Gurk 67. – Ders., Gurker Miszellanea 1929, 22. – Ginhart/Grimschitz, Gurk 120f., Abb. 117. – Löw, Domführer 25f. – Dehio Kärnten 2001, 263.



Friedrich Wilhelm Leitner

Zitierregel:
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan, ges. u. bearb. v. Friedrich Wilhelm Leitner
(Die Deutschen Inschriften 65. Band, Wiener Reihe 2. Band, Teil 2) Wien 2008, Kat. Nr. 428,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/kaernten-2/teil3/kaernten-2-obj428.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
65. Band, Wiener Reihe 2. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten - Teil 2
Die Inschriften des Politischen Bezirks St. Veit an der Glan

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Kärnten  Politischer Bezirk St. Veit an der Glan  Gurk, Pfk. u. ehem. Domkirche Mariae Himmelfahrt    •  Figurale Grabplatte  •  Stein  •  Gotische Minuskel  •  Frakturbuchstaben und Frakturversalien  •  Friesach, Hemma  •  Galler, Andrä  •  Galler, Barbara  •  Galler, Christoph  •  Sackl, Paul  •  Sackl, Wolfgang  •  Zobelsperger, Anna  •  Gurk, Domkirche

Abbildungen

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Abb. 155: Grabplatte
Barbara Galler (vor 1559)
©  Landesmuseum Kärnten (Ulrich Peter Schwarz)