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Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Imst

91 Habichen (Oetz) Nr. 509 1632

Bauinschrift, Weichholz, am Bundwerkgiebel des so genannten „Grassmayr“- oder „Glockengießer­hauses“, ehemals Haus Nr. 8751). Der Bundtram des straßenseitigen Giebels des zweigeschossigen Mittelflurhauses trägt im mittleren Abschnitt die eingeschnitzte, schwer lesbare und teilweise beschädigte Inschrift.

H. 23 cm, B. 258 cm, Bu. 16 cm. – Kapitalis.


Textedition
			

16 · PL[A]SI(VS)a) · GRAS · MAIR · 32

Anmerkungen
a) us-Haken am Ende schlecht zu erkennen (G?).

Kommentar

Die Glockengießerfamilie Grassmayr hatte in diesem Haus ab 1599 ihren Stammsitz und beherbergte die von Bartlmä (Bartholomäus) d. Ä. Grassmayr gegründete Glockengießerei2). Neben Glocken gehörten bald auch verschiedene gegossene Nutz- und Ziergegenstände sowie nicht zuletzt auch Waffen wie Mörser und Geschütze zum Repertoire des äußerst erfolgreichen Familienbetriebs. Neben dem Stammhaus betätigten sich die Grassmayr auch an anderen Orten als Gießer, so seit etwa 1650 in Brixen; gegen Ende der 18. Jahrhunderts ließ sich Jakob Grassmayr in Feldkirch nieder3). 1836 kam es unter Johann Grassmayr zur Verlegung in den Ansitz Straßfried nach Wilten, wo sich auch heute noch die Glockengießerei mitsamt einem Glockenmuseum befindet4). Die reichen Fassadenmalereien am Haus der Familie Grassmayr sind ein Jahr nach der hier gegebenen Inschrift am Bundtram des Giebels datiert (vgl. Kat.-Nr. 95).

1) Das Haus war ursprünglich auch unter dem Namen „Heidenhaus“ bekannt; vgl. Köfler, Oetzer Geschichte 34
2) Köfler, Oetzer Geschichte 34; Egg/Pfaundler/Pizzinini, Von allerley Werkleuten 46f. und Baumann-Oelwein, Kostbarkeiten 203.
3) Köfler, Oetzer Geschichte 34.
4) Vgl. Köfler, Oetzer Geschichte 34 und Baumann-Oelwein, Kostbarkeiten 203.
Literatur

Ammann, Oberland 270. – Köfler, Oetzer Geschichte 34. – Dehio Tirol 591. – Schumacher, Ötz Nr. 525 (TKK). – Baumann-Oelwein, Kostbarkeiten 206.



Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, Kat. Nr. 91,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/imst/tirol-1-obj91.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
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