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Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politische Bezirke Imst, Landeck und Reutte

5. Die Schriftformen

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5.1. Romanische und Gotische Majuskel

Die dünne älteste inschriftliche Überlieferung des Oberlandes im Original erlaubt keinen stringenten Überblick über die Entwicklung der Formen epigraphischen Schreibens bis weit gegen die Mitte des 14. Jahrhunderts. Hier können darum nur einzelne markante Denkmäler angesprochen werden.

Die Formen der ältesten Inschriften des Bestandes, der Beischriften zu den Wandmalereien in der Nauderer Leonhardskapelle (Kat.-Nr. 120), erlauben nach inschriftenpaläographischen Kriterien einen Zeitansatz in das erste Viertel des 12. Jahrhunderts. Die noch rein kapitale Buchstaben mit mäßig breiten Strichen zeigende anspruchsvolle Schrift setzt mit einigem Geschick haarfeine, doch breit ausgezogene Serifen an freie Schaft-, Balken- und Bogenenden (s. aus­führlicher an der genannten Stelle im Katalog).

Das zweitälteste original erhaltene epigraphische Zeugnis des Oberlandes, die stark verblasste Stamser Weiheinschrift von 1284 ist angesichts der ausgeprägten Flächigkeit der mit Pinsel in braunroter Farbe aufgemalten Inschrift und der fortgeschrittenen Schließung offener Buchstaben sowie der Aufnahme „runder“ (unzialer) Zweitformen neben den „eckigen“ (kapitalen) Grundformen bereits als Gotische Majuskel anzusprechen (s. ausführlicher Kat.-Nr. 2).

Der Stamser „Lasterteller“ aus dem (wohl späten) 13. Jahrhundert zeigt im Gesamtzusam­menhang seines eingravierten Dekors teils nur als buchstabenartig zu bezeichnende Zierformen, teils echte Buchstaben aus ungelenker Romanischer Majuskel, die mit Ausnahme eines als pseudounzial anzusprechenden A (sonst breite trapezförmige A) durchwegs noch kapitale Grundformen aufweisen. Die Schließung von C und die Andeutung massiver Flächigkeit bzw. von Bogenschwellungen durch eingestellte Linien zeigen jedoch die Perspektiven der Schriftentwicklung hin zur Gotischen Majuskel klar genug auf (s. ausführlicher Kat.-Nr. 6).

Die Gotische Majuskel der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts kann im Bearbeitungsgebiet neben einer näherungsweise in diesen Zeitraum zu datierenden Glocke in Lechaschau (Kat.-Nr. 280) v. a. die ins Jahr 1348 zu setzende Grabplatte des Simon von Teck (Kat.-Nr. 8) illustrieren. Die Umschrift der Glocke bildet eine nur mäßig flächige und fast ohne Bogenschwellungen ausgeführte Gotische Majuskel; A hat konservative breite Trapezform mit beidseitig überstehendem Deckbalken. Die sorgfältig konzipierte und ausgeführte Umschrift des Steins zeigt bei vorwiegend ebenfalls eher moderater Flächigkeit zweimal pseudounziales A mit nur wenig durchgebogenem linken Schrägschaft und links überstehendem Deckbalken, einmal ist der Mittelbalken deutlich rechtsschräg ausgeführt. Kräftige Bogenschwellungen sitzen vor allem im ersten Schriftband an den Bogenlinien von D, O und M, sowie an der Bogenlinie des runden T im vierten Schriftband. C ist durchwegs mit geradem Haarstrich geschlossen, M hat symmetrische unziale Form mit beidseitig nach außen umgebogenen Bogenenden.

Anders als die sehr konservativ gestaltete Figur der monumentalen Christophorus-Wandmalerei an der Pfarrkirche Umhausen (2. V. 14. Jh.; Kat.-Nr. 9) zeigt die zugehörige Inschrift mit ihrer fast durchwegs stark flächigen Gotischen Majuskel aktuelle Formen. Runde (unziale) und eckige (kapitale) Grundformen wechseln einander ab, wobei N nur rund wiedergegeben wird. Die besonders am durch einen senkrechten Haarstrich geschlossenen unzialen E üppigen Bogen­schwellungen führen hier zur Ausbildung von tendenziell querovalen Binnenkonturen. L zeigt einen geschwellten, stark durchgebogenen und aufgeworfenen Balken, die keilförmigen Schrägschäfte von V bleiben dagegen relativ schlank. Zur Schließung von Buchstaben kommt es außer bei E nur selten. So wird auch der Balken des T mit moderat ausgezogenen, teils serifenartigen, teils dreieckigen Enden versehen, die nur wenig zur Mittellinie hin reichen.

Die fast durchwegs schlanken Einzelformen einer Gruppe von Beischriften zu Wandmalereien aus der Zeit um 1360 in der Wallfahrtskirche Serfaus (Kat.-Nr. 121f.) zeigen bei relativ starker Ausprägung von Bogenschwellungen Tendenz zur spitzen bzw. dreieckigen Gestaltung von Bogenaußenlinien, wie am besten an den Bögen des symmetrischen unzialen M, aber auch am unzialen E zu beobachten ist. Das I weist durchgehend kräftige Nodi auf. Besonders an der Oberlinie erhalten freie Schaftenden einen haarfeinen, durchgebogenen und so den Schaft in der Längsachse „einschnürenden“ Deckstrich. Die wohl einer anderen Hand zuzuschreibenden übrigen Beischriften in der Kirche (Kat.-Nr. 123; vgl. auch Kat.-Nr. 124) weisen noch drastischer gesteigerte Flächigkeit auf (s. ausführlicher an den genannten Stellen im Katalog).

Im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts von Gotischer Minuskel für längere Texte weitgehend abgelöst, bleibt Gotische Majuskel als Auszeichnungsschrift auch im voranschreitenden 15. Jahrhundert noch im Einsatz. In dieser Schriftart sind etwa die Initialen SPQR auf dem Fahnentuch eines Soldaten in einer Stamser Kreuzigung aufgemalt (Kat.-Nr. 18). Alle Buchstaben sind betont flächig ausgeführt, R ist mit massiven Bogenschwellungen versehen, S ist vollständig geschlossen, in den Scheitelpunkten des Bogens des Q sitzen zwei kleine Nodi. Auch der Kreuzestitulus einer Wandmalerei auf Burg Berneck von 1437 (Kat.-Nr. 130) ist in dieser Schriftart ausgeführt.

Als Umschrift einer mutmaßlich um 1500 zu datierenden Glocke in Pettneu (Kat.-Nr. 151) begegnet noch einmal eine überlebte Gotische Majuskel. Leider gestattet die Anbringung des Instruments jedoch keine eingehendere inschriftenpaläographische Beurteilung.

5.2. Gotische Minuskel

Wie anderswo löst auch im Tiroler Oberland die Gotische Minuskel offenbar schlagartig die Gotische Majuskel als Standardschriftart epigraphischer Texte im letzten Viertel des 14. Jahrhunderts ab.

Das älteste Fragment einer Inschrift in Gotischer Minuskel im Bearbeitungsgebiet gehört zur Stamser Wappengrabplatte des Simon oder Sigmund (?) Rubeiner (gest. 1374 oder 1388; Kat.-Nr. 10). Die nur noch wenigen erhaltenen Buchstaben zeigen schon eine überraschend wohlproportionierte Schrift mit kräftigen Schäften, bei der bereits alle Gestaltungsmerkmale Gotischer Minuskel als epigraphischer Umsetzung der hochstilisierten buchschriftlichen Textura (Textualis formata) voll erkennbar sind. Auch die Schließung des kleinen oberen Bogens von a mit einem recht flach gedrückten Haarstrich und das Auslaufen der zum Quadrangel reduzierten r-Fahne in einen tropfenförmig verdickten Haarzierstrich sind mit Geschick gelöst.

Die annähernd gleichzeitig gemalte Marienkrönung in Stift Stams (Kat.-Nr. 11) zeigt dagegen etwas gedrungenere Buchstaben mit eher weiteren Schaftabständen. Hier reicht der nach rechts ausholende gebrochene untere Bogen des g zwar in den Unterlängenbereich, doch zeigt der obere Bogen am Knick des rechten oberen Bogenabschnitts einen kurzen nach rechts ragenden und mit einem senkrechten Haarzier­strich versehenen Balken, der für die Gotische Minuskel des späten 14. und frühen 15. Jahrhunderts nicht ganz singulär ist. Für die Frühzeit Gotischer Minuskel graphematisch nicht uncharakteristisch ist die Verwendung von v auch im Wort.

Zu den älteren mit Gotischer Minuskel beschrifteten steinernen Denkmälern des Bestandes gehört auch die Wappengrabplatte des Johannes Steinhauser (gest. 1400 oder 1405; Kat.-Nr. 13). Sie zeigt die im überregionalen Vergleich durchaus charakteristischen Gestaltungsmerkmale ihrer Entstehungszeit, in der oft noch die nicht restlose Vertrautheit der Ausführenden mit der neuen Schriftart spürbar ist. Die recht derb wirkende Umschrift verzichtet völlig auf den Einsatz von Versalien; die recht locker gesetzten, fast durchwegs breit proportionierten und dünnstrichigen Buchstaben – der Abstand zwischen zwei Schäften beträgt mehr als die doppelte Schaftbreite – sind alle in das Mittelband gerückt, wodurch etwa der Balken des t gegen die Mittellinie zu nach unten rutscht oder der Bogen des p nur die oberen zwei Drittel des Mittelbandes einnimmt. Sofern nicht etwaige Haarlinien abgetreten sind, scheint der obere Bogen des a links offen geblieben zu sein.

Dagegen zeigt die wohl erst um 1415 entstandene, mit 1289 bezeichnete Grabplatte der Ebener in Stams (Kat.-Nr. 15) als innovatives Merkmal neben mehreren Versalien durchaus beträchtliche Schaftausdehnungen im Oberlängenbereich (etwa an b und l, aber auch an t); bei p ist eine Übergangsform festzustellen, die mit der Reduzierung des gebrochenen Bogens auf die oberen zwei Drittel des Mittelbandes konservativen Einschlag ebenso wie im die Grundlinie überragenden Schaft produktiven Gestaltungswillen zeigt. Charakteristischer für das erste Viertel des 15. Jahrhunderts ist jedoch die Wappengrabplatte des Heinrich von Gachnang zu Meisberg (gest. 1416; Kat.-Nr. 16). Ihre Inschrift zeigt wieder eine stärkere Betonung des eher gedrungenen Mittelbandes, wobei etwa der obere Bogen des g fast verkümmert nur wenig mehr als das oberste Drittel des Mittelbandes einnimmt. Anspruchsvoll gibt sich der die Inschrift einleitende Versal A in pseudounzialer Grundform mit fettem linken Schrägschaft samt begleitender Haarlinie an der Innenseite.

Die wohl um 1420 entstandenen Wandmalereien der Pianser Margarethenkapelle (Kat.-Nr. 125) lassen innerhalb der zahlreichen Einzelinschriften keinen einzigen Versal erkennen. An ihrem Gesamteindruck – soweit er von verfälschenden Restaurierungsmaßnahmen frei geblieben ist – lässt sich einige schriftgestalterische Routine des ausführenden Malers ebenso wie ein gewisser Schwung der Ausführung mit dem Pinsel ablesen. Die Betonung des Mittelbandes entspricht dabei durchaus dem zeitgemäß zu Erwartenden.

Die Nähe zu gleichzeitigen hochrangigen Buchauszeichungsschriften ist der spannungsreich und sorgfältig mit moderat breitem Pinsel aufgemalten Gotischen Minuskel der Tafeln des Stamser „Defensoriums“ von 1426 (Kat.-Nr. 17) nicht nur in den vollständig rot aufgemalten, im Kontext der inschriftlichen Didaxe also rubrikartig zu verstehenden Zeilen anzumerken. Wesentlich häufiger als in Inschriften in Stein begegnen im bisweilen exzessiv gekürzten Text Buchstabenberührungen be, de usw. Buchschriftliche Anklänge hat auch die etwa an d, b, o, p und v gut sichtbare Tendenz, die Bögen bzw. die aneinanderstoßenden Schrägschäfte an der Grundlinie nicht stumpf- und spitzwinkelig, sondern zweimal rechtwinkelig zu brechen und die beiden Schäfte durch einen kurzen waagrechten Balken zu verbinden. Zu den zeitgemäßen Merkmalen zählt die starke Betonung des Mittelbandes, das nur minimal von Langschäften (etwa b, l) überragt wird. Die Abstände zwischen zwei Schäften sind nur geringfügig größer bemessen als eine Schaftbreite, was einen gut lesbaren und harmonischen Gesamteindruck ergibt. Vielfach bilden die einzelnen Buchstaben an der Grundlinie keine regelrechten Quadrangeln aus, sondern weisen lediglich leichte Schaftdurchbiegungen auf, wobei die solcherart nach rechts gebogenen Schaftenden einander nicht berühren. Die Haarzierlinien, mit denen etwa der sehr kleine obere Bogen des a geschlossen wird, sind sehr fein ausgeführt. Über i sitzen regelmäßig kleine Punkte. Die meisten Versalien sind – ebenfalls durchaus zeitgemäß – mit Zackenleisten am ersten Schaft und begleitenden Haarlinien gestaltet. Merkwürdig ist das blau aufgemalte symmetrische unziale M in Maria (Inschrift XIIb): der Schaft ist ohne Rücksicht auf das Ganze des Buchstabens wie ein autonomes I gestaltet, wobei am oberen, leicht eingezogenen „Schaftende“ zwei Perlsporen – de facto in den Scheitelpunkten der Bögen des M sitzend – angesetzt sind, die auch in der Schaftmitte als Nodi begegnen. Am unteren Schaftende sitzen zwei fette keilförmige Sporen, von denen die Bögen des M weit auseinandergespreizt werden.

Die ältesten Glocken mit Umschrift in Gotischer Minuskel befinden sich in Lermoos (1411; Kat.-Nr. 281) und Galtür (Kat.-Nr. 132). Sowohl die der ersteren als auch die von einem Ulmer Gießer 1441 gestaltete Schrift der letzteren entsprechen mit ihrem gedrungenen Schriftband und dem Fehlen von Versalien durchaus dem Erscheinungsbild gleichzeitiger steinerner Inschriften. Die klar zu umreißenden Charakteristika der Gotischen Minuskel der ersten Jahrhunderthälfte (weitgehender Versuch der Einordnung aller Buchstabenbestandteile in das Mittelband, etwa b, g und p) zeigt bei ebenfalls dieser Entwicklungsstufe entsprechenden breiten Schäften und recht lockerer Setzung der Buchstaben weiters eine Glocke aus Serfaus (Kat.-Nr. 145), die allerdings aufgrund der bekanntermaßen langen Verwendungsdauer älterer Modeln in Glockengießereien nur allgemein auf das 15. Jahrhundert zu datieren ist.

Schwierigkeiten des als Schriftgestalter offenbar wenig routinierten ausführenden Steinmetzen mit der Umsetzung der strengen Gestaltungsprinzipien der Gotischen Minuskel führten beim Grabdenkmal des Johannes Bach (gest. 1458; Kat.-Nr. 21) zu ungewöhnlichen Formen, die doppelte Brechungen häufig vermeiden. So treten neben die mehrschaftigen Buchstaben m und n, die in der Umformung der Verbindungsbögen zu Quadrangeln durchaus dem Kanon entsprechen, auch rundere Buchstaben, die fast Anklänge an Gotico-Antiqua suggerieren, wie etwa b mit oben waagrecht abgeschnittenem Schaft, der knapp über der Grundlinie nach rechts umgebogen wird und eine ungebrochene Bogenlinie ausbildet, e mit ebenfalls tatsächlich rundem oberen Bogen oder moderat spitzovales o (in gleicher Form auch als Versal). Auch die eher dem Standardkanon zuzurechnenden Formen weisen Besonderheiten auf. So ist bei a der kleinere obere Bogen aus einem ungewöhnlich langen linksschrägen rechten (Schaft-)Abschnitt und daraus entwickeltem, einwärts geschlossenem Haarzierstrich gebildet. Ohne Parallelen im Bestand bleibt auch die zweimal auftretende Form der Ziffer 5, eckig linksgewendet, der Schrägrechtsbalken am verkürzten Schaft ansetzend.

Am anderen Ende der Qualitätsansprüche epigraphischen Schreibens im Bestand steht die Grabplatte der Brüder von Freiberg im Stamser Kreuzgang von 1456 (Kat.-Nr. 20). Die sehr sorgfältig vertieft erhaben eingehauene Umschrift mit konsequenter Verwendung rosettenförmiger Trennzeichen zeigt erstmals – vielleicht technisch bedingt, da nur das Mittelband vertieft gearbeitet ist – ausgeprägte Ober- und Unterlängenbereiche, in denen die Buchstabenbestandteile in die das Mittelband rahmenden Leisten lediglich in seichter Konturlinie eingehauen sind. Wie auch sonst häufig bei erhaben gearbeiteten Inschriften erwecken die an Ober- und Grundlinie aneinanderstoßenden Quadrangeln den Eindruck einer durchlaufenden Sägezahnlinie.

Dagegen wirkt die Inschrift der durchaus repräsentativ gemeinten figürlichen Grabplatte der Margarethe von Freiberg (gest. 1485; Kat.-Nr. 23) sehr konservativ und verzichtet wie die Mehrzahl der Inschriften vor der Jahrhundertmitte völlig auf Versalien. Ausgesprochen ungelenk ist das a mit waagrecht gebrochenem oberen Bogen zu nennen.

Eine eingehende Analyse des Gotischen Minuskel-Kanons der zu Ende des 15. Jahrhunderts produktiven Werkstatt Sebald Bocksdorfers steht noch aus. Immerhin lässt sich im Bearbeitungsgebiet anhand der Grabdenkmäler des Oswald von Schrofenstein in der Landecker Pfarrkirche (gest. 1497; Kat.-Nr. 140–142) der epigraphische Schriftstil Bocksdorfers in drei unterschiedlichen Materialien und Ausprägungen, einmal vertieft erhaben auf der Wappengrabplatte, einmal eingehauen auf der Gruftplatte und einmal aus ausgeschnittenen hölzernen Buchstaben aufgeleimt auf dem Totenschild beobachten. Der Reiz der Inschriften aus Bocksdorfers Werkstatt liegt weniger in einer sorgfältigen Ausführung (besonders die stark abgetretene Inschrift der Gruftplatte wirkt mit schwankender Orientierung und bisweilen ausgeprägter Rechtsneigung sogar recht nachlässig eingehauen), sondern in der Belebung des Standardkanons Gotischer Minuskel durch werkstatttypische Sonderformen, unter denen v. a. das runde, eingerollte d mit mehrfach tendenziell spitzovalem, immer relativ kleinem Bogen auffällt. Das links oben überwiegend rechtwinkelig gebrochene g weist fast immer einen waagrecht verlaufenden oberen Teil des gebrochenen oberen Bogens auf, der rechts deutlich über den Schaft hinausragt. Unter den Versalien begegnet nicht selten ein epsilonförmiges E, dessen Bögen in der Mittellinie nicht ineinander laufen, sondern übereinander stehen und durch einen senkrecht abgeschnittenen dreieckigen Sporn verbunden werden. Ebenfalls auf Rezeption Frühhumanistischer Kapitalis verweisen C als halb spitzoval geführte Bogenlinie und schmales N mit fetten Schäften und als Haarstrich ausgeführtem Schrägschaft (vgl. zu allen genannten Formen auch die derselben Werkstatt entstammende Wappengrabplatte des Sigmund von Neydeck, gest. 1493; Kat.-Nr. 27). Einprägsam ist auch die oben flache schleifenförmige 4 der Bocksdorfer-Werkstatt (etwas abweichend auf der Wappengrabplatte der Margarethe von Weichs, gest. 1494; Kat.-Nr. 29). Zu den graphematischen Spezifika des Betriebs scheint die Bevorzugung von v auch im Wort und für vokalischen Lautwert zu gehören.

Einige markante Einzelformen weist das Epitaph des Georg von Freiberg (gest. 1495; Kat.-Nr. 30) auf. Ungewöhnlicherweise ist hier etwa der durch einwärts geschwungene Haarlinie geschlossene obere Bogen wesentlich größer dimensioniert als der untere, auch begegnen zahlreiche Bogenverbindungen be und de, die sonst im Bearbeitungsgebiet nicht zum Standardrepertoire der Gotischen Minuskel in Stein gehören.

Bald nach 1500 reichert sich das Formenrepertoire der Versalien deutlich an. Die Stifterinschrift des Anton von Ifan am Westportal der Landecker Pfarrkirche von 1506 (Kat.-Nr. 154) zeigt einerseits einen Versal A, der hinsichtlich seiner inschriftenpaläographischen Genese schwer einzuordnen ist: zwischen dem keilförmig verbreiterten linken und dem senkrecht gestellten rechten Schrägschaft sitzt ein gebrochener Balken, links oben steht ein Deckstrich über, der nach innen eingerollt wird. Diese Merkmale deuten am ehesten eine freie Amalgamierung älterer Traditionen (Anklänge an pseudounziales A) mit aktuellen Einflüssen (Frühhumanistische Kapitalis) an. Tatsächlich ist das zweite A mit gebrochenem Balken und beidseitig überstehendem Deckbalken im Vornamen seiner Frau Apollonia letzterem aktuellen Schrifttyp zuzuordnen.

Die Verwendung der Gotischen Minuskel im 16. Jahrhundert setzt sich im Oberland noch bis weit über die Jahrhundertmitte hinaus fort. Eine stringente und einheitliche Entwicklung der Gestaltungsmerkmale lässt sich dabei nur bedingt ablesen. Ein extrem gitterartiges und starres Bild vermittelt etwa die engläufige Inschrift der Wappengrabplatte der Margarethe Kleinhans (gest. 1517; Kat.-Nr. 294). Zu ihren bemerkenswerten Einzelformen gehören a mit nur bis zur Mittellinie reichendem senkrechten Teil des gebrochenen unteren Bogens und rundes s, das aus zwei rechtwinkelig gebrochenen und gegeneinander versetzten Bögen aufgebaut ist. Locker spationiert sind dagegen die recht breiten Buchstaben der Grabplatte der Anna von Grienenstein (gest. 1538; Kat.-Nr. 46). Hier wird gebrochenes Ligatur-r annähernd gleich häufig wie normales r eingesetzt, wobei die Kombination mit dem vorhergehenden Buchstaben keinen Einfluss auf die Entscheidung für eine der beiden Ausprägungen zu haben scheint. Ungewöhnlich ist a mit breitem unteren Bogen, der links einen sehr kurzen senkrechten Teil der gebrochenen Bogenlinie aufweist, und von dem eine lange rechtsschräge Haarlinie bis knapp unter die Oberlinie des Mittelbandes geführt wird. Dicht und gedrängt ist der Gesamteindruck der Gotischen Minuskel der Wappengrabplatte des Hans von Hoheneck (gest. 1544; Kat.-Nr. 304). Die Gemeinen wirken durch die geringe Ausdehnung des Oberlängenbereichs übertrieben konservativ, selbst der linksschräg gebrochene Schaft des d durchstößt die Oberlinie des Mittelbandes nur wenig, der untere Bogen des g ist aus einem kurzen flachen Schrägschaft, bisweilen mit eingerollter Haarzierlinie, gestaltet. Über u sitzt bisweilen ein diakritisches Zeichen in Form eines kleinen Häkchens oder einer 9. Extrem rückwärts­gewandt ist die Inschrift der Wappengrabplatte der Margarethe von Hoheneck von 1566 (Kat.-Nr. 308): selbst der Schaft des t bleibt vollständig im Mittelband. Die engläufige, sehr schmal proportionierte Inschrift ist nicht nur in den Gemeinen frei von Einf lüssen der bewegteren Fraktur, sondern verweist mit den dünnstrichigen Versalien A mit hoch angesetztem Balken und konischem M mit nur das obere Drittel der Buchstabenhöhe einnehmendem Mittelteil auf den Formenschatz der Frühhumanistischen Kapitalis.

Die Beschriftung der Wappengrabplatte des Oswald Kleinhans von 1587 ist als Mischschrift aus Gotischer Minuskel und Fraktur anzusprechen (s. ausführlicher Kat.-Nr. 312), eine Zunftscheibe aus der Zeit um 1600 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum (Kat.-Nr. 316) gehört zu den spätesten Belegen für Gotische Minuskel als Hauptschriftart epigraphisch ausgeführter Texte im Bearbeitungsgebiet.

Nach 1600 tritt die Gotische Minuskel nur noch in sehr spezifischen Zusammenhängen auf. Mehrmals begegnet sie – sogar mit extrem archaisch wirkendem v für u im Wortinneren – auf 1602, 1606 und 1611 von Heinrich Reinhart in Innsbruck gegossenen Glocken (Kat.-Nr. 70†, 233 und 239), einmal – als geschnitzte Bandminuskel ausgeführt – als Jesusmonogramm auf einer Oetzer Haustür von 1618 (Kat.-Nr. 83).

5.3. Frühhumanistische Kapitalis und verwandte Majuskelmischschriften

Ist der lange Gebrauch der Gotischen Minuskel im Oberland im überregionalen Vergleich vielleicht als inschriftenpaläographischer Konservativismus anzusehen, so lassen sich andererseits moderne Majuskel-Schriftformen recht früh nachweisen.

Aus der Augsburger Werkstatt der Brüder Hans und Laux (Lukas) Zotman stammt eine zu 1499 datierte Ladiser Glocke (Kat.-Nr. 143), die eine für diesen Betrieb charakteristische Mischung aus Buchstaben Gotischer Majuskel mit produktiven Formen Frühhumanistischer Kapitalis zeigt (s. ausführlicher im Katalog an der genannten Stelle). Auch eine Glocke von 1512 in Holzgau (Kat.- Nr. 291) und eine Glocke aus der Biberacher Werkstatt des Hans Follmer von 1524 (Kat.-Nr. 300) fügen sich durch schmale Buchstaben und markante Leitformen in den zeitgenössischen Rahmen gestalterischer Möglichkeiten der Frühhumanistischen Kapitalis ein (s. ausführlicher den Katalog an den genannten Stellen).

Gestaltungselemente aus Frühhumanistischer Kapitalis bezieht die im Grunde als Kapitalis anzusprechende Schrift der Wappengrabplatte des Ulrich von Tux (gest. 1516; Kat.-Nr. 293) in reichem Maß ein. Die in den ersten beiden Zeilen überwiegend schlank, weiter unten etwas breiter proportionierte Inschrift weist einen moderaten Wechsel von Haar- und Schattenstrichen auf. An Leitbuchstaben der Frühhumanistischen Kapitalis sind B in Minuskelform mit knapp über der Oberlinie rechtsschräg abgeschnittenem Schaft und die Höhenausdehung des gesamten Schriftbands einnehmendem Bogen (so auch jener des P gestaltet), D mit links oben „offenem“, verkürztem Schaft und der leicht spitzovale Typ des O zu nennen. A mit bisweilen senkrecht gestelltem rechten Schrägschaft (ähnlich einmal M mit senkrechtem ersten und dritten [Schräg-] Schaft) nimmt eine Mittelposition zwischen beiden Schriftarten ein. Andere Formen weisen – obwohl durchaus kapital – doch eigenständige Stilisierungsmerkmale auf, wie X mit geradem Linksschrägschaft und durchgebogenem Rechtsschrägschaft, vor allem aber E und L mit auffällig eingerolltem (unteren) Balken. Originell und für das Entstehungsdatum außergewöhnlich ist auch das neben anderen R-Formen aufretende (ab dem späten 17. Jahrhundert durchaus populäre) R mit geschwungener und einwärts gestellter Cauda.

Die Majuskelmischschrift einer knappen Bauinschrift (?) der Längenfelder Pfarrkirche (Kat.- Nr. 43) kombiniert Gestaltungsmerkmale aus Gotischer Majuskel und Frühhumanistischer Kapitalis. L zeigt einen eher ersterer Schriftart zuzuordnenden mächtigen, keilförmig bis zur Oberlinie verlängerten Sporn, das ungewöhnliche und auffällige kapitale E einen leicht durchgebogenen, flach rechtsschrägen Mittelbalken. O dagegen fügt sich mit seiner spitzovalen Form gut in zeitgenössische Alphabete Frühhumanistischer Kapitalis ein.

Die Identifizierung der ursprünglichen Schriftart von durch Übermalungen völlig entstellten Tituli auf den Schlusssteinen in St. Vigil in Obsaurs (Kat.-Nr. 169†) als Frühhumanistische Kapitalis erlauben die noch zu erkennenden A mit gebrochenem Balken, retrograde N und die generell eher schlanken Proportionen der Buchstaben.

5.4. Kapitalis

Erstmals erscheint Kapitalis als Schriftart eines ausführlicheren epigraphischen Textes im Bearbeitungsgebiet auf der zweifellos auch höchste schriftgestalterische Ansprüche vertretenden Gedenktafel für die Neutrassierung der Strasse über den Fernsteinpass von 1543 (Kat.-Nr. 48). Die erhaben gegossene Inschrift weist relativ einheitliche Strichstärke auf, die Proportionen der Buchstaben entsprechen im Wechsel von schmäleren und breiteren Formen dem gestalterischen Empfinden der Renaissancekapitalis des ersten Jahrhundertdrittels. Dem zu jener Zeit als klassischmonumental empfundenen Kanon entsprechen das relativ schmale A, B mit nur minimal größerem unteren Bogen, E mit drei annähernd gleich langen Balken, konisches M mit weit bis zur Grundlinie gezogenem Mittelteil sowie Q und R mit stachelförmigen Cauden. Unklassisch sind dagegen eindeutig die inkonsequent gesetzten Punkte über I. Da die Herstellungstechnik die Ausbildung von allzu feinen Serifen nicht gerade begünstigt, werden freie Schaft-, Balken- und Bogenenden häufig annähernd stumpf abgeschnitten, bei T weisen beide Balkenenden rechtsschräge Schnittrichtung auf.

Zu den ältesten kapitalen Inschriften des Bestands zählt auch die Wappenscheibe der Maria Magdalena von Wehingen von 1550 (Kat.-Nr. 189). Die wohl aufgrund der anspruchsvollen Aufgabe, eine Umschrift mit relativ kleinem Radius auszuführen, leicht linksgeneigte Schrift wurde mit prägnantem Wechsel von Haar- und Schattenstrichen aufgemalt, an freien Schaft-, Balkenund Bogenenden sitzen breit ausgezogene Serifen. Eine gewisse Vorliebe für dekorative Detaillösungen manifestiert sich in der Setzung von haarfeinen Deckstrichen am Zusammentreffen der Schrägschäfte des überwiegend konischen M an der Oberlinie, sowie in den spornartig überstehenden, als Haarzierstrich unterhalb der Grundlinie umgebogenen Schrägschäften des N. Erst nach der Mitte des 16. Jahrhunderts setzt jedoch die durchgreifende Popularisierung der Kapitalis ein.

Die Wappengrabplatte des Wilhelm Gräfinger (gest. 1598; Kat.-Nr. 222) bietet eine der originellsten Kapitalis-Inschriften des Bestandes. Die ungewöhnlicherweise in der linken unteren Ecke des Steins einsetzende Umschrift ist erhaben ausgeführt und weist extrem fette Schäfte auf. Freie Schaft-, Balken- und Bogenenden enden stumpf, nur an einzelnen Formen ist mitunter der Versuch, durch Haarlinien für eine Belebung des klobigen Gesamteindrucks zu sorgen, abzulesen. So trägt etwa A einen meist feinen, beidseitig überstehenden Deckstrich. Bemerkenswert ist das auffällig ausgerundete Z mit Mittelbalken. Dass der Kanon älteren Traditionen kapitalen Schreibens verhaftet ist, deren Ziel keine Imitation klassischer Monumentalis war, sondern mit Gestaltungselementen Frühhumanistischer Kapitalis weiterarbeitete, wird am gebrochenen oder mit Ausbuchtung nach unten versehenen Balken des A, dem mit gleichartiger Ausbuchtung ausgestatteten Balken des H, konischem M mit hoch angesetztem Mittelteil und tendenziell spitzovalem O deutlich; auch die eher schmalen Proportionen der Buchstaben weisen auf ähnliche Zusammenhänge.

Der gravierte und geschwärzte Titulus am Stephansreliquiar aus Ischgl (Kat.-Nr. 230) zeigt dagegen mit einer Entstehungszeit um 1600 eine gut entwickelte Renaissancekapitalis mit dramatischer Übersteigerung des Wechsels von Haar- und Schattenstrichen, wobei die recht massiven Sporen wohl der Herstellungstechnik geschuldet sind. A, ohne Sporn an der Oberlinie ausgeführt, hat einen gebrochenen Balken, bei B ist der untere Bogen stark vergrößert, E weist einen zum Dreieck reduzierten Mittelbalken auf, G zeigt eine rechtwinkelig gebrochene Cauda. M entspricht einmal, als vergrößerter Anfangs­buchstabe, dem im gesamten Bestand überwiegenden geraden Typ, als Schluß-M besitzt es konisch ausgestellte Schrägschäfte. R hat eine geschwungene und recht weit ausgestellte Cauda. Ab dem Beginn des 17. Jahrhunderts gehört auch die punktuelle oder überwiegende bzw. konsequente Vergrößerung von Anfangsbuchstaben fest zum Gestaltungsrepertoire kapitalen Schreibens.

Die Kapitalis der Wappengrabplatte des Stamser Abtes Melchior Jäger (gest. 1616; Kat.-Nr. 80) ist zwar einerseits offenbar um gewisse Imitation vorbildhafter antiker Monumentalis bemüht (harmonischer Wechsel von schmäleren und breiteren Formen, Serifen an freien Schaft-, Balken- und Bogenenden, A ohne Sporn an der Oberlinie, Dreispitze als Trennzeichen), verwendet andererseits jedoch frühneuzeitliche Leitformen (gerades M, R mit geschwungener und eingestellter Cauda) und erscheint in Anbetracht einer Überzahl an wenig befriedigenden Nexus litterarum (M͜E und einmal sogar V͜M) und Schwächen wie eines meist deutlich rechtschräg geneigten S nicht höchstrangig stilisiert.

Die Umschrift der Wappengrabplatte des Jakob Mitterhofer (gest. 1617; Kat.-Nr. 245) erscheint bei überwiegend schmalen Buchstaben generell dünnstrichig, setzt jedoch eher kräftige Serifen an freie Schaft-, Balken- und Bogenenden.

Die einzige gegossene Kapitalisinschrift des 17. Jahrhunderts im Bestand, die sich nicht auf einer Glocke befindet, stellt die Inschrift des wohl aus der Werkstatt Kaspar Gras’ stammenden Epitaphs des Kaspar Bissinger (gest. 1633; Kat.-Nr. 335) dar. Die sehr sorgfältig ausgeführte erhabene Inschrift zeigt überwiegend breit proportionierte Einzelformen bei ausgewogenem Wechsel von Haar- und Schattenstrichen. Freie Schaft-, Balken- und Bogenenden weisen prominente Serifen auf, die am Balken von T senkrecht abgeschnitten werden. Am linken Schaft des N und am linken Schrägschaft des fast durchwegs konischen M stehen Buchstabenbestandteile spornartig über. E zeigt einen stark verkürzten Mittelbalken, R hat abwechselnd stachelförmige bzw. leicht geschwungene Cauden, Z besitzt einen breiten Mittelbalken. Die im 17. Jahrhundert anderswo häufiger zu beobachtende Usance, über beide Schrägschäfte des Y je einen Punkt als diakritisches Zeichen zu setzen, scheint im Bearbeitungsgebiet nur auf der Wappengrabplatte des Jakob Mitterhofer (gest. 1617; Kat.-Nr. 245) und dem Epitaph des Leonhard Bernhart (gest. 1622; Kat.-Nr. 247) nachzuweisen. In der letztgenannten Inschrift werden auch immer noch – wie auf dem Stamser Pedum von 1603 (Kat.-Nr. 71) – konische M bevorzugt.

Eine der gelungensten Schöpfungen epigraphischer Kapitalis des 17. Jahrhunderts im Bearbeitungsgebiet ist die Inschrift des Epitaphs für Lambert Statfelder (gest. 1644, Kat.-Nr. 108). Die mit bemüht klassisch-moderatem Wechsel von Haar- und Schattenstrichen entlang einer linksschrägen Schattenachse und tendenziell einem Quadrat einschreibbaren Einzelformen (O ist etwa tatsächlich vollrund) versehene Inschrift weist neben anderen ebenfalls klassisch gedachten Merkmalen wie epigraphischem Kürzungszeichen jedoch typisch frühneuzeitliche Formen wie gerades M und R mit geschwungener und einwärts gestellter Cauda auf. Der häufig minimal rechtsschräg verlaufende Balken des oben nicht spitz zulaufenden, sondern mit Sporn versehenen A scheint nicht allein gestalterischem Unvermögen, sondern einer eigenwilligen Formabsicht geschuldet. Freie Schaft-, Balken- und Bogenenden sind mit fast durchwegs sorgfältig gestalteten Serifen versehen.

5.5. Fraktur

Die Stifterinschrift des ehemaligen Altars der Landecker Burgkapelle von 1537 (Kat.-Nr. 174) stellt den ersten Beleg für die epigraphische Anwendung der Fraktur im Bearbeitungsgebiet dar. Die schwarz auf weißem Grund aufgemalte Inschrift verweist mit den spitzovalen Buchstabenkörpern von d und o, den haarfeinen Schleifen an den Schäften von b und l sowie den moderat spindelförmigen Schwellschäften von f und s auf die (auszeichnungsschriftliche und Druck-) Fraktur des zweiten Jahrzehnts des 16. Jahrhunderts zurück, die zunächst als Sonderform hochkalligraphisch stilisierter Bastarden anzusprechen war.

Die nächstältesten Inschriften in Fraktur im Tiroler Oberland stellen die Beischriften auf den in das zweite Viertel des 16. Jahrhunderts zu datierenden Wappenscheiben des Kaspar von Frundsberg und seiner Frau Margarethe dar (Kat.-Nr. 50). In ihrer spannungsreichen Gestaltung mit zahlreichen Schwellzügen bzw. Schwellschäften, Schaftüberwölbungen und mit bisweilen weit ausholenden Haarzierlinien an Versalien entsprechen sie hochrangigen Kanzleiaus­zeichnungsschriften ihrer Zeit.

Bedeutende Schwierigkeiten für die inschriftenpaläographische Bewertung der Frakturinschriften des Bestandes ergeben sich aus der Tatsache, dass ein guter Teil von ihnen in gemalter Form vorliegt und mitunter mehrfachen restaurierenden und entstellenden Überarbeitungen unterzogen wurde. In diesen Fällen erübrigt sich jede nähere Spekulation über die originalen Schriftformen (vgl. etwa als Extrembeispiel Kat.-Nr. 333). Immerhin scheint schon im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts auch bei gemalten Inschriften die Tendenz zu einer gewissen Erstarrung der Schrift gegeben zu sein, die sich in der Reduktion von Schwellschäften, der Eliminierung leichter harmonischer Schaftdurchbiegungen und ähnlichen Merkmalen ausdrückt (vgl. etwa Kat.-Nr. 209) und schließlich im fortschreitenden 17. Jahrhundert in der Herausbildung eines gitterartig starren Gesamteindrucks münden wird.

Auch die Fraktur der Wappengrabplatte des Georg von Colaus (gest. 1556; Kat.-Nr. 53) – der älteste Beleg für diese Schriftart in Stein – lässt trotz starker Abtretung der Inschrift ein recht starres Gesamtbild erkennen. Die im überregionalen Vergleich in qualitätvollen Inschriften (auch in Stein) um die Jahrhundertmitte die harmonische Wirkung der Schriftart ausmachenden leichten Durchbiegungen von Schäften sind hier kaum festzustellen, auch Bögen werden weitgehend zu Schäften umgeformt, wie etwa an a deutlich wird. Ungelenke doppelte Brechungen weisen auch die Bogenabschnitte von g an Ober- und Unterlinie des Mittelbandes auf. Ein für anspruchsvolle Fraktur kennzeichnender Wechsel von Haar- und Schattenstrichen ist wenigstens aufgrund des Erhaltungszustandes der Platte kaum auszumachen. Immerhin deutet der Schaft des langen s einen Schwellzug an, die Fahne ist zu einem mit Haarstrich an den Schaft angebundenen Quadrangel umgeformt.

Der Totenschild des Leonhard Gienger (gest. 1588; Kat.-Nr. 210) zeigt eine anspruchsvolle und sorgfältig aufgemalte, eher schmal proportionierte Fraktur, die mit minimal durchgebogenen Schäften, ausgeprägten Schwellzügen und einzelnen Schaftüberwölbungen zeitgenössischen Kanzleiauszeich­nungsschriften nahesteht. Häufig spitzovale Buchstabenkörper (etwa a, o und d) gehören zum Standardkanon, eher ein Import aus Deutscher Schreibschrift (Kurrent) als genuiner Fraktur-Versal ist das schleifenförmige S in Starb.

Wenig niveauvoll zeigt sich die Fraktur der Wappengrabplatte der Maria Magdalena von Hoheneck gestaltet (gest. 1629; Kat.-Nr. 334). Bei der durchwegs extrem dünnstrichigen Schrift werden die Verbindungsbögen mehrschaftiger Buchstaben (etwa m) besonders an der Oberlinie des Mittelbandes zu steil rechtsschrägen Schäften umgestaltet, die mit einfacher oder ungelenker doppelter Brechung an den rechts benachbarten Schaft anschließen. Entgegen der Betonung der spitzovalen Buchstabenkörper von d und o ist b häufig aus bis zur Unterlinie starrem Schaft und halb spitzovalem Bogen zusammengesetzt. Der Schaft des p läuft im Unterlängenbereich spitz aus. Die Schäfte des t werden sehr weit in den Oberlängenbereich gezogen und leicht nach rechts umgebogen.

5.6. Minuskelantiqua

Im Bearbeitungsgebiet spielt Minuskelantiqua für längere inschriftliche Texte keine Rolle. Erstmals wird sie signifikanterweise für Zitatangaben und abgekürzte Kasusendungen innerhalb kurzer kapitaler Inschriften auf dem sogenannten „Feldaltar“ Erzherzog Maximilians III. (vor 1618; Kat.-Nr. 82) eingesetzt, doch verbietet sich angesichts der massiven restauratorischen Verfremdungen der Inschriften eine inschriftenpaläographische Analyse. Schreibschriftlich schwungvoll und dementsprechend deutlich rechtsgeneigt sind die als Minuskelantiqua anzusprechenden Signaturen des Malers Paul Honegger von 1619 und 1636 (Kat.-Nr. 85 und 96). An zeitgenössischen Drucktypen orientiert erweisen sich dagegen die sehr sorgfältig ausgeführten Beischriften – Texte auf Buchseiten oder Schriftrollen – zu den Stamser Abtportraits aus der Zeit Paul II. Gays (Kat.-Nr. 99–106).

5.7. Zahlzeichen, Ziffern und Datierungsformen

Auch die Zahlzeichen verdienen – vor allem in Zusammenhang mit Datumsangaben – eine gewisse Aufmerksamkeit, können sie doch etwa zu Überlegungen über die Verlässlichkeit kopialer Überlieferung beitragen. An der Brüstung der Pfarrkirche von Hall in Tirol etwa ließ sich unter zahlreichen Graffiti auch die Jahreszahl 1361 finden; dabei handelt es sich jedoch offenbar um eine unreflektierte epigraphische Fälschung, da nicht nur der Kontext und die Ziffernformen die Angabe als deutlich rezenter verraten, sondern auch ganz einfach die Form der Datierung – nämlich in arabischen Ziffern – aus dem Rahmen der Tiroler Epigraphik herausfällt106.

Auch das Aufkommen von Datumsangaben in arabischen Ziffern im Tiroler Oberland stellt uns sogleich vor ein ähnliches Problem. Mit deutlichem Vorlauf zu den aus dem 15. Jahrhundert stammenden ältesten Jahresangaben in arabischen Ziffern innerhalb original erhaltener Inschriften des Bearbeitungs­gebiets gibt eine kopiale Überlieferung für eine verlorene Inschrift von 1279 eine Jahresangabe in arabischen Ziffern an (Kat.-Nr. 1†). Zweifellos ist dieser Umstand lediglich auf eine vereinfachende Schreibweise unserer barocken Quelle zurückzuführen. Sollte das Original tatsächlich zu 1279 datiert gewesen sein, dann ist von einer Wiedergabe der Jahreszahl in Römischen Zahlzeichen auszugehen.

Haben wir also die vorgeblich älteste Datierung mit arabischen Ziffern im Inschriftenmaterial wie im Haller Vergleichsbeispiel rasch als kaum zeitgenössisch identifizieren können, so zeigt ein erster Blick auf Tabelle 4 bestätigend, dass die Wiedergabe von Jahreszahlen mit arabischen Ziffern im Untersuchungs­gebiet erst im 15. Jahrhundert einsetzte. Rasch entwickelt sich die Angabe der Inkarnationsjahre in arabischen Ziffern ab der Mitte des 15. Jahrhunderts zur dominierenden Schreibweise; im Überblick aller Datierungen machen die Jahresangaben in Römischen Zahlzeichen nur rund ein Fünftel der Belege aus.

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Doch ein näherer Blick auf das Material aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts lässt Raum zur Spekulation. So stammt auch unsere Kenntnis einer mit arabischen Ziffern ausgedrückten Bauzahl der 1430er Jahre in der Berwanger Pfarrkirche lediglich aus der kopialen Überlieferung des 19. Jahrhunderts (Kat.-Nr. 282†). Als einziger original erhaltener Beleg für arabische Ziffern im Rahmen einer epigraphischen Datierung aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts verbleibt somit die Zahl 427, die sich auf der Rückseite der Marienstatue in der Serfauser Wallfahrtskirche befindet (Kat.-Nr. 126); da aber hier auch nach dem paläographischen Befund (etwa schlingenförmige 4) kaum ein Zweifel an der tatsächlichen Entstehung im 15. Jahrhundert besteht, handelt es sich hierbei mit der Auflösung zu 1427 wohl um die älteste erhaltene Jahresangabe in arabischen Ziffern im Tiroler Oberland.

Wie beim Übergang von der lateinischen zur deutschen Sprache107 scheint auch bei den Datierungsformen der Wechsel von Römischen Zahlzeichen zu arabischen Ziffern an der Wende von der ersten zur zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts rasch zu erfolgen; und parallel zur Sprachentwicklung kann man auch hier eine Gegenbewegung im 17. Jahrhundert erkennen, die zwar nach dem Einbruch des 16. Jahrhunderts nicht mehr die Dominanz der arabischen Ziffern umzukehren vermag, aber eine deutliche erneute Hinwendung zur Jahresangabe mit Römischen Zahlzeichen gerade in den lateinischen Inschriften sozial höherstehender Auftraggeber (etwa der Landesfürsten oder des Klerus) zeigt. Damit setzt „(spät)humanistischer“ Anspruch in der Schreibung des Inkarnationsjahres im Tiroler Oberland jedoch nicht mit der Renaissance wie in ostösterreichischen Beständen108, sondern erst rund hundert Jahre später mit dem Frühbarock ein. Das Gros insbesondere der knappen Inschriften (wie Graffiti, Hausinschriften, Bauzahlen) bleibt jedoch auch jetzt arabischen Ziffernformen treu.

Mischformen von Jahresangaben in arabischen Ziffern und Römischen Zahlzeichen, in ostösterreichischen Inschriften um 1500 durchaus häufig, lassen sich im Oberland nur sehr selten greifen. Sie begegnen uns lediglich in zwei Grabplatten im Bezirk Reutte aus dem ersten Drittel des 16. Jahrhunderts. So datiert eine Grabinschrift in der Pfarrkirche von Breitenwang mit anno · (et) c(etera) · m · / j · v · xvij zu 1517 (Kat.-Nr. 294), eine Priestergrabplatte in der Pfarrkirche von Vils ganz ähnlich mit Als · man · zalt · j · u · / xxiij · iar zu 1523 (Kat.-Nr. 298). Ein Ansatz dazu, die Schreibung der Römischen Zahlzeichen an die deutsche Sprechweise der Jahreszahlen anzugleichen, lässt sich jedoch schon früher belegen; in der vorliegenden Edition wäre hier vor allem auf eine Inschrift auf Burg Berneck (Kat.-Nr. 128) hinzuweisen, deren Jahresangabe mcccc und xxxvii / jar lautet, also bereits nach Hundertern und Zehnern unterscheidet.

Häufiger als zu einer Mischdatierung aus arabischen Ziffern und Römischen Zahlzeichen kommt es zur Doppelung der beiden Stile innerhalb einer Inschrift oder auf einem Inschriftenträger im Sinne einer der jeweiligen Sprache bzw. Schriftart adäquaten Anwendung. Der Höhepunkt solcher Doppeldatierungen findet sich im vorliegenden Material vor allem in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dabei handelt es sich fast durchwegs um Glocken, die zumeist zwei Inschriften aufweisen, von denen die auf Latein abgefasste mit Römischen Zahlzeichen, die deutschsprachige mit arabischen Ziffern operiert109. Eines der frühen Beispiele für eine analoge Doppeldatierung aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts stellt die in mehrfacher Hinsicht außergewöhnliche bilinguale Gedenktafel vom Fernsteinpass dar (Kat.-Nr. 48). Allerdings lässt sich durchaus nicht sagen, dass die Wahl der Sprache in den Inschriften automatisch die Entscheidung für eine der beiden Jahreszahlenschreibweisen mit sich brachte; dies gilt eben gerade für die zweisprachigen Inschriften, und hier vornehmlich für die Glockeninschriften. Wo nur eine Sprache Verwendung fand, fiel offenbar auch die Wahl der Datierungsvariante freier aus.

Tabelle 4 berücksichtigt keine Jahresangaben mit ausgeschriebenen Ordinalia. Solche finden sich nur in wenigen Fällen im Bestand, und nur in zwei Inschriften liegt zudem eine metrische Formulierung des Sterbedatums vor. In diesen beiden Fällen handelt es sich um Grabdenkmäler von Tiroler Landesfürsten: Dies sind die versifizierten Grabinschriften für Graf Meinhard II., entstanden um 1300, und Erzherzog Sigmund von Tirol aus dem Jahr 1496 (Kat.-Nrr. 7† und 31†). Bedenkt man die geringe Anzahl an überlieferten Grabinschriften der Landesfürsten, so drängt sich der Verdacht auf, solche gereimten Zahlenspiele hätten sich bei mehreren landesfürstlichen Grabinschriften gefunden – eine Vermutung, die auf der Basis der vorliegenden Quellen nicht näher erhärtet werden kann.

Haben wir nun einen Blick auf die Schreibweisen insbesondere der Jahresangaben geworfen, bietet sich auch kurz eine Betrachtung der in den Inschriften des Tiroler Oberlands vorkommenden Ziffernformen an sich an. Hier finden sich vor allem die geläufige schlingenförmige 4, wie wir sie erstmals in der bereits genannten Serfauser Inschrift von 1427 vorfinden können. Charakteristischer und oftmals zu Fehllesungen Anstoß gebend sind hingegen die ebenfalls gerade im 15. Jahrhundert vorkommenden Zahlformen für 5 und 3. Hier sind etwa die aus zwei kurzen senkrechten, mit einem steil rechtsschrägen Balken verbundenen Schäften zusammengesetzte 5, wie wir sie vor allem in der Grabinschrift des Johannes Bach von 1458 in Stams vorfinden (Kat.-Nr. 21), und die linksgewendete 5, die sich in einem Grabdenkmal der Familie Freiberg von 1456 erhalten hat (Kat.-Nr. 20), zu nennen. Zu zahlreichen Fehllesungen gab insbesondere die spitze 3 auf der Grabplatte des Sigmund von Neydeck in Stams immer wieder Anlass (Kat.-Nr. 27). Geradezu als ein Charakteristikum der Inschriften des 17. Jahrhunderts kann die in praktisch jeder Jahresangabe vorkommende 1 mit Punkt, Anstrich und unten gespaltenem, zumeist einseitig in einer Schlinge endenden Schaft gelten, die zu den geläufigsten Ziffernformen dieses Jahrhunderts gehört.

Mitunter fällt in den Inschriften das Bemühen auf, ein Zahlenspiel als deren Grundlage einzuführen. So kann man etwa in der 1518 entstandenen, in ihrer Bedeutung nicht endgültig geklärten LOE-Inschrift der Längenfelder Pfarrkirche die Dreizahl als Kompositionsschema ausmachen: Drei graphische Symbole über der Inschrift korrespondieren mit den drei Buchstaben des Textes. Vielleicht handelt es sich dabei um eine Anspielung auf die Dreifaltigkeit (Kat.-Nr. 43). Auf die Vierzahl der Kreuzarme und die Acht als Zahl der Auferstehung spielt hingegen eine Stamser Inschrift von 1633 an: Die Initialen FSAS 1633 wurden hier so zwischen den Armen des zentralen Kreuzes auf der Grabplatte angebracht, dass je zwei Buchstaben bzw. Zahlen in je einem der vier Felder zwischen den Kreuzesarmen Platz fanden (Kat.-Nr. 93).

Etwas elaborierter mutet dagegen das Zahlenspiel auf dem Grabdenkmal des Stamser Abtes Melchior Jäger an, in dem die Fünfzahl als gestaltendes Element der Inschrift zum Zuge kommt. So referiert die Inschrift die Taten des Abtes, indem sie auf sein 15-jähriges Abbatiat und seinen Tod am 15. Juni 1615 als Fünfzigjähriger eingeht – im Inhalt wiederholt sich die Fünf in je verschiedenen Formen also nicht weniger als viermal (Alter, Dauer des Abbatiats, Todestag, Todesjahr). Dass diese Akkumulation der Fünfzahl zu einer Sechszahl der Inschriftenzeilen führte, zeigt, dass die Fünf nicht auch zum formalen Strukturelement der Anordnung der Inschrift auf dem Inschriftenträger wurde (Kat.-Nr. 80).

106 SCHMITZ-ESSER, Gästebuch 102. Zum Gebrauch der arabischen Ziffern allgemein vgl. zusammenfassend den Aufsatz von RIEDMANN, Gebrauch.
107 Vgl. dazu Einleitung Kap. 7.
108 So konstatiert etwa Kohn für Wiener Neustadt eine solche relative Rückkehr zu römischen Zahlzeichen „in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, dem Zeitalter der Renaissance“; DI 48, LII.
109 Vgl. dazu Einleitung Kap. 6.2.

Werner Köfler, Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, 5. Die Schriftformen,
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Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
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82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

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