Inschrift-logo

  Suche         Druck     Hilfe  

 

Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politischer Bezirk Reutte

332† Biberwier, Kapelle Hl. Rochus um 1625?

Stifterinschrift (?) zu einer verlorenen Wandmalerei, im Chor an der nördlichen Triumphbogenlaibung an der Ostseite. Offenbar befand sich über der fragmentierten siebenzeiligen schwarz auf weißem Grund aufgemalten Inschrift in einem ursprünglich wohl querrechteckigen Feld (Reste einer roten Rollwerkrahmung erkennbar) ein hochrechteckiges Bildfeld, das jedoch durch Veränderungen am Triumphbogen zusammen mit der linken Seite des Inschriftenfeldes völlig verloren gegangen ist. Die am rechten Rand des Feldes erhaltene Inschrift wurde zudem durch unsachgemäße Restaurierungs­maßnahmen entstellt.

H. (des Inschriftenfeldes) 38 cm, B. ca. 15 cm1), Bu. 4 cm. – Fraktur und Kapitalis (?).


Textedition
			

– – –]ime Gotta) / [– – –]e[.....]tb) / [– – –] J[....]stb) ge=/[– – –]e[.....]b) / [– – –] Roch(us) /[– – –] OMIDICIoPc)

Anmerkungen
a) so wohl der ursprüngliche Bestand; heute entstellend restauriert zu Hott.
b) die erhaltenen Buchstabenreste nicht zuordenbar.
c) so der aktuelle, durch die Restaurierung völlig entstellte Bestand; O links beschädigt, D verkleinert hochgestellt; eine Rekonstruktion des Originalbestands ist auf der Basis des aktuellen Textes unmöglich; die Schriftart scheint Kapitalis gewesen zu sein.

Kommentar

Eine Datierung der Inschrift auf die Zeit um 1625 ergibt sich aus dem anzunehmenden zeitlichen Zusammenhang mit den anderen, datierten Inschriften zur Wandmalerei im Chor der Kapelle (vgl. Kat.-Nrr. 321 und 331). Die Inschrift ist so stark fragmentiert und zudem entstellt worden, dass eine stichhaltige Aussage über ihren einstigen Inhalt nicht mehr möglich erscheint; es ist immerhin analog zu zwei weiteren Wandmalereien im Chor der Kapelle (Kat.-Nr. 321) wahrscheinlich, dass es sich um die Stifterinschrift zu einer malerischen Darstellung des Patrons der Kapelle, des Hl. Rochus, gehandelt hat.

1) Die Angabe der Breite bezieht sich auf das heute noch vorhandene Fragment des Inschriftenfeldes. Da der linke Teil der Is. verloren ist, zugleich aber die entstellte Is. keinen Anhaltspunkt mehr zu ihrer Rekonstruktion geben kann, ist die tatsächliche Breite des originalen Feldes nicht mehr zu rekonstruieren.

Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, Kat. Nr. 332,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/reutte/tirol-1-obj332.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol  Politischer Bezirk Reutte  Biberwier, Kapelle Hl. Rochus    •  Stifterinschrift  •  Wandmalerei  •  Fraktur  •  Kapitalis  •  Biberwier, Rochuskapelle