Die Inschriften des Bundeslandes Tirol
Politischer Bezirk Reutte
338† |
Ehrwald, Pfk. Mariä Heimsuchung |
1642? |
Glocke mit Glockenrede, offenbar noch 1891 im Turm, zusammen mit den anderen alten Glocken der Pfarrkirche wohl in einem der beiden Weltkriege eingeschmolzen. Das gegenständliche Instrument soll nach Tinkhauser/Rapp die älteste Ehrwalder Glocke gewesen und „im J(ahr) 1642 bald nach der Erbauung der Kirche von Hanns Diebolt Allgäuer zu Ulm gegossen“ worden sein1). Da diese Angabe vermutlich der Inschrift der Glocke entnommen worden war, dürfte neben der im Wortlaut überlieferten Glockenrede auch noch ein entsprechender Gussvermerk existiert haben.
Standortangabe und Text nach Tinkhauser/Rapp, Beschreibung 5, 458.
Textedition
Ich lob Gott mit meinem Klang –
Zum Lob ruef ich das Volk zusamm –
Ich bitt, o Herr, bewahr die Gmain –
Dein heilge Engl laß stets da sein –
Erschlag durch dein Kreutz und Nam –
Den Satan und sein Anhang
Anmerkungen
Kommentar
Das von Tinkhauser/Rapp referierte Gussjahr der Glocke, 1642, als „kurz nach der Erbauung der Kirche“ steht im Widerspruch zur erst 1648 anzusetzenden Errichtung des Gotteshauses. So ist der Glockenguss erst zu 1648 oder später anzunehmen, sofern die Glocke nicht erst sekundär von unbekanntem ursprünglichen Standort nach Ehrwald gelangte2).
Literatur
Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
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Deutsche Reimverse.