Inschrift-logo

 

Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politische Bezirke Imst, Landeck und Reutte

2. Historischer Überblick

Bereits seit der Antike spielt das Oberinntal als zentraler Verkehrsweg in Nord-Süd-Richtung eine wichtige Rolle in der zentraleuropäischen Geschichte; gerade das Spannungsverhältnis zwischen dem regen Reiseverkehr einerseits und einer ansonsten eher kargen, abgeschiedenen Landschaft andererseits prägte und prägt nicht nur das Bild dieses Raumes bis heute, sondern stellt auch einen roten Faden in dessen epigraphischer Vergangenheit dar.

Die früh- und hochmittelalterliche Geschichte des Nordtiroler Oberlands lässt sich aufgrund der problematischen Quellenlage nur schwierig erfassen; gerade die Diskussion um die Grenzziehung am Oberen Weg hat jüngst diese Schwierigkeiten erneut aufgezeigt5. Auf eine eingehende Nachzeichnung dieser Diskussion kann an dieser Stelle verzichtet werden, da alle drei Bezirke für das gesamte Frühmittelalter und bis weit ins Hochmittelalter hinein keine epigraphischen Quellen aufweisen. Nach dem in dieser Edition nicht berücksichtigten Christusmonogramm aus der Laurentiuskirche in Imst, das als bekannter Beleg der Christianisierung Tirols wahrscheinlich noch knapp vor den Beginn des 6. Jahrhunderts datiert werden kann6, lassen sich Inschriften im Oberinntal erst wieder seit dem 13. Jahrhundert greifen. Der Beginn der Überlieferung mittelalterlicher Inschriften setzt damit gerade zu einem Zeitpunkt an, mit dem sich eine andere alte Streitfrage um die Geschichte des Tiroler Oberlands verbindet: Jene nach dem staufischen Erbe im Oberinntal und dessen Bedeutung für die Landeswerdung Tirols. Die Grundlage entsprechender Überlegungen stellt der Umstand dar, dass Graf Meinhard II. von Görz-Tirol mit Elisabeth von Wittelsbach, der Witwe des letzten staufischen Königs Konrads IV., verheiratet gewesen ist; so kam Graf Meinhard in der Vorbereitung des Italienzuges seines Stiefsohnes Konradins eine große Bedeutung in der Finanzierung und logistischen Umsetzung des 1267/68 durchgeführten Heerzuges zu, der vielleicht schon 1263 in Wilten besprochen worden war. Nach dem unglücklichen Verlauf dieses Unternehmens könnten staufische Besitzungen im Oberinntal an die Tiroler Grafen gefallen sein7. Auch wenn diese Frage für das Verständnis des Tiroler Inschriften­bestandes auf den ersten Blick nicht wesentlich erscheinen mag, so treten uns hier doch zwei Aspekte entgegen, die auch die epigraphische Landschaft des Tiroler Oberlandes nachhaltig prägten.

Zum einen spiegelt sich im Streit der Historiker um das staufische Erbe im Oberinntal der mehrfach nachweisbare Umstand wider, dass die Bedeutung des Tiroler Oberlandes für die Herrschaftsausübung der Tiroler Landesfürsten seit der Zeit Meinhards II. stetig wuchs. Vor allem die von Meinhard initiierte Gründung des als neue Familiengrablege gestifteten Zisterzienserklosters Stams – sei sie nun mit Konradins Schicksal verbunden oder nicht – verweist deutlich auf den Willen Meinhards, seine Herrschaft auch im Oberinntal zu festigen8. So ist es wohl kein Zufall, dass auch die Inschriften­überlieferung erst jetzt – am Ende des 13. Jahrhunderts und mit der Gründung von Stift Stams – reichlicher zu fließen beginnt. Die für das Spätmittelalter zu beobachtende zunehmende Bedeutungs­verlagerung von Süd- nach Nordtirol, wie wir sie für die Herrschaftszeit Erzherzog Sigmunds und König Maximilians I. im ausgehenden 15. Jahrhundert so deutlich vor uns sehen9, nahm hier ihren eigentlichen Anfang und sollte auch für die Inschriftenlandschaft nachhaltige Folgen zeitigen, wie schon ein flüchtiger Blick auf die chronologische Verteilung der Inschriften im Tiroler Oberland belegt (vgl. Tab. 2a/2b). Eine aufmerksamere Betrachtung des Einsetzens der Inschriftenüberlieferung in den drei Bezirken zeigt, dass sich hierin auch die unterschiedlichen Entwicklungen und historischen Beziehungen widerspiegeln. So stammt die älteste in diesem Band vorgestellte Inschrift aus der Leonhardskapelle in Nauders (Kat.-Nr. 120), also aus einem Gebiet des Bezirks Landeck, das direkt am Reschenpass und damit kurz vor dem für seine romanischen Wandmalereien berühmten Südtiroler Vinschgau liegt. Nicht zufällig handelt es sich auch im Falle der Nauderer Inschrift um eine Beischrift zu einer Wandmalerei; sie steht im übrigen recht isoliert da, denn eine dichtere Inschriftenüberlieferung setzt im Bezirk Landeck erst im 14. Jahrhundert ein (s. Kat.-Nrr. 121–123). Der Beginn der epigraphischen Überlieferung im Bezirk Imst steht dagegen mittelbar mit der Gründung des Stiftes Stams in Zusammenhang (Kat.-Nr. 1†); mag mit 1279 (?) das Einsetzen epigraphischer Schriftlichkeit im Bezirk Imst auch später als im Bezirk Landeck datieren, so haben wir es mit dem Gründungsbestand von Stams doch sogleich mit einer relativ dichten, gleichsam „nachhaltigen“ Überlieferung zu tun. Am spätesten setzt epigraphisches Schreiben in der dritten Region, dem Außerfern, ein. Dies mag nicht zuletzt damit zusammenhängen, dass hier weder eine besondere Nähe zu dem an romanischer Kunst – und damit auch an romanischen Inschriften – reichen Südtirol, noch eine auf das Hochmittelalter zurückgehende monastische Tradition vorliegt. Da hier außer Stams im bearbeiteten Zeitraum kaum ein weiteres Kloster seine Einflüsse geltend machen konnte, finden sich auch keine Inschriftenbestände, die sich mit jenen der Oberinntaler Zisterze messen könnten. So hat sich etwa im freilich erst im März 1628 gegründeten Franziskanerkloster von Reutte nur ein einziges Grabdenkmal aus dem Untersuchungszeitraum erhalten (Kat.-Nr. 335); zwei Brände zerstörten 1703 und 1846 das Reuttener Kloster und die zugehörige St. Anna-Kirche10. Dennoch ist es erstaunlich, dass sich im Bezirk Reutte nach einer aufgrund inschriftenpaläographischer Überlegungen in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu setzenden Glocke aus Lechaschau (Kat.-Nr. 280) erst mit 1411 – also mehr als ein Jahrhundert später als in den anderen beiden Bezirken – die erste datierte Inschrift des Mittelalters nachweisen ließ (Kat.-Nr. 281). Als Grund für diese augenscheinliche relative Verspätung lässt sich wohl auch eine besonders schlechte Überlieferungslage für den Bezirk Reutte anführen. Das Außerfern war am stärksten von kriegerischen Ereignissen der Vormoderne betroffen, auch wenn es seine Grenznähe mit dem Bezirk Landeck teilt. Waren es dort die Kriege mit dem Engadin11 – vgl. dazu eine Grabplatte von 1622 in der Landecker Pfarrkirche (Kat.-Nr. 247) –, die die Zerstörung von Inschriften mit sich gebracht haben dürften, so kam es etwa im Dreißigjährigen Krieg zu Plünderungen im Lechtal. 1632 wurde Reutte eingenommen und gebrandschatzt12. Ansonsten brachte der Dreißigjährige Krieg keine größeren Zerstörungen in Tirol mit sich, da es auch praktisch keine Kampfhandlungen im Land gab. Die Dichte und Qualität des epigraphischen Bestands gerade in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts deutet eher auf eine Zeit relativer Prosperität hin. Einen konkreten epigraphischen Niederschlag erbrachte dieser verheerende Krieg jedoch durch die Flüchtlinge, die im relativ sicheren Tirol ein Refugium suchten. Zwei von ihnen, Johannes Graf Fugger und der Schöntaler Zisterzienserabt Sigismund Fichtlin, lassen sich durch ihre Stamser Grabmonumente festmachen (Kat.-Nrr. 92f.). Was den Erhalt der Inschriftendenkmäler angeht, so verhielt es sich in den Weltkriegen des 20. Jahrhunderts gerade umgekehrt zu den Unglücken der Jahrhunderte zuvor. Das Außerfern blieb von den Wirren der beiden Weltkriege aufgrund seiner abseitigen Lage eher verschont als die beiden anderen Bezirke des Oberlands13.

Der zweite wichtige Aspekt der Geschichte des Oberlands, den das eingangs genannte Beispiel von Konradins Italienzug umreißt, ist die zentrale Rolle, die Tirol als Durchzugsland zwischen den Territorien des Reichs nördlich und südlich der Alpen und damit nach Italien spielte; schließlich handelte es sich bei den Tiroler Alpenübergängen um zwei der niedrigsten Passagen des gesamten Alpenhauptkamms14. Eine der beiden Hauptrouten verlief dabei über den Fernpass und den Reschen durch die heutigen drei Bezirke Reutte, Imst und Landeck. Wie neuere Forschungen zeigen, wurde der Obere Weg, wie diese Route seit dem Mittelalter hieß, auch und gerade im Winter befahren, was nicht zuletzt durch ein dichtes Netz von Herbergen ermöglicht wurde15. Der rege Verkehr über den Fernpass kann auch von epigraphischer Seite mehrfach belegt werden. So verweist die bekannte Gedenktafel vom Fernpass auf den Ausbau dieses wichtigen Straßenweges unter Kaiser Karl V. und seinem Bruder Ferdinand I. (Kat.-Nr. 48). Auch zahlreiche Anwesen­heitsvermerke von Reisenden, insbesondere Pilgern, belegen die Beliebtheit dieser Route, die für Deutsche, Niederländer und Nordfranzosen Teil nicht nur des Reisewegs nach Rom, sondern auch nach Venedig – und weiter ins Heilige Land – gewesen ist16. Zu den negativen Aspekten der Lage an einer Durchzugsstraße gehörte hingegen neben den schon erwähnten Wirren des Dreißigjährigen Krieges auch das Auftreten von Seuchen; so lassen sich zwei Inschriften vom alten Friedhof bei der Pfarrkirche von Schattwald vielleicht in Verbindung mit der 1635/36 hier grassierenden Pest bringen (Kat.-Nr. 336f.).

Die verkehrsgünstige Lage des Oberlandes führte zu einer starken Ausrichtung nach Norden und Süden, also in die unmittelbar angrenzenden Gebiete in Bayern und Schwaben, sowie nach Norditalien hinein. Diese Verbindungen wurden im Mittelalter und der frühen Neuzeit auch in der Bistumsorganisation deutlich: So gehörten große Teile des Außerferns nicht wie der Großteil Tirols zum Bistum Brixen17, sondern zum Bistum Augsburg. Die zu Augsburg gehörige Lechtaler Pfarre hatte im Mittelalter ihren Sitz zunächst in Elbigenalp; am 13. Dezember 1401 teilte der Bischof von Augsburg diese Großpfarre jedoch auf, und es entstand ein neuer Pfarrsitz in Holzgau18. Die dadurch entstandene Konkurrenzsituation drücken noch heute die zwei Taufsteine der beiden Pfarrkirchen aus (Kat.-Nr. 283f.), die sich im Stil aneinander orientieren, aber doch (etwa durch die Wahl der Sprache) deutlich voneinander unterscheidbar bleiben19. Besonders deutlich werden die Verbindungen des Oberlands nach Norden und Süden jedoch in künstlerischer Hinsicht. So entstand etwa die sogenannte „Grussit-Tafel“ in Stams (Kat.-Nr. 11) unter sichtbarem Einfluss aus Italien. Zwischen 1450 und 1530 kam zu einem wahren spätgotischen „Bauboom“, der nicht nur Nord- und Südtirol, sondern auch Graubünden erfasste20. Die gotischen Pfarrkirchen von Imst und Landeck sind nur zwei der zahlreichen Beispiele dafür, die sich im Tiroler Oberland erhalten haben. Insbesondere während des 17. Jahrhunderts lassen sich zahlreiche süddeutsche Künstler im Oberland nachweisen, und immer wieder trifft man in der Tiroler Kunst auf italienischen Einfluss. So stammte Martin Mittnacht, der Hofmaler Erzherzog Maximilians III., aus Mergentheim, war in München in die Malerlehre gegangen und hatte danach in Florenz und Rom studiert, bevor er sich in Innsbruck niederließ21; von ihm hat sich etwa ein Portrait Maximilians erhalten, das mehrere Inschriften aufweist (Kat.-Nr. 89). Der ebenfalls aus Mergentheim stammende Paul Honegger kam im Gefolge des Stamser Abtes Thomas Lugga nach Tirol und war im Oberland mehrfach tätig22; auf zwei von ihm geschaffenen Kunstwerken hat sich hier auch seine Signatur erhalten (Kat.-Nrr. 85 und 96).

5 So stellte Irmtraud Heitmeier die üblichen Grenzziehungen am Oberen Weg in Frage, da diese wohl erst unter König Konrad I. entstandene Fluraufteilung einfach auf die Frühzeit transferiert worden sei, obwohl es Hinweise auf ein Weiterbestehen der römischen Grenzziehung zwischen den Provinzen Raetia I und II zwischen Landeck und Imst gebe, was den hier bearbeiteten Raum für das Frühmittelalter nicht als Einheit erscheinen ließe; allerdings äußerte Julia Hörmann-Thurn und Taxis hieran aufgrund der problematischen Quellenlage umgehend Zweifel; HEITMEIER, Wie weit reichte das „Engadin“?; HÖRMANN-THURN UND TAXIS, Frage.
6 Vgl. dazu Einleitung Kap. 8.
7 Vgl. dazu etwa WIESFLECKER, Meinhard; RIEDMANN, Beziehungen, sowie zuletzt zur Frage der staufischen Besitzungen im Tiroler Oberland ANTENHOFER, Tirol.
8 Vgl. dazu Einleitung Kap. 2.1.1.
9 Verwiesen sei hier nur auf die Verlegung der landesfürstlichen Münze von Meran nach Hall im Jahr 1477, die man im Rahmen dieses Prozesses als Gegenstück zur Verlegung der landesfürstlichen Grablege von Schloss Tirol nach Stams verstehen kann; vgl. SCHMITZ-ESSER, Burg Hasegg 23f; MOSER/TURSKY, Münzstätte 7–31. Es mag weiterhin der kursorische Hinweis auf die damit zusammenhängende stetig steigende Bedeutung der Schwazer Silbervorkommen und den Wechsel der landesfürstlichen Residenz 1420 nach Innsbruck genügen; vgl. etwa HAIDACHER, Verkehr 70.
10 NOTHEGGER, St. Anna 4 und 13; FUCHS, Heimat 42f; LIPP, Kirchengeschichte 225–228 und 252 und DERS., Aus Reuttes Unglückstagen 307f. und 325f. Zur Geschichte der Tiroler Franziskanerprovinz s. NOTHEGGER, Wirken. Vgl. Kat.-Nr. 335.
11 Vgl. dazu etwa jüngst GRIMM, Beziehungen, mit weiterführenden Literaturangaben.
12 RIEDMANN, Geschichte 120 und LIPP, Aus Reuttes Unglückstagen 303–307. Zum Tiroler Wehrwesen dieser Zeit vgl. SCHENNACH, Landesverteidigung, zu den Kampfereignissen der 1630er Jahre hier zusammenfassend 25–28.
13 So haben sich aufgrund seiner abseitigen Lage gerade im Außerfern die meisten alten Glocken erhalten, vgl. dazu Kap. 6.2.
14 Den Brenner mit 1370 m und den Reschen mit 1504 m unterbietet erst der Rottenmanner Tauern in der Steiermark mit 1274 m; vgl. HAIDACHER, Verkehr 67f.
15 HAIDACHER, Verkehr und LOOSE, Unterwegs.
16 Vgl. dazu Kap. 3 und 6.5.
17 Ein von Brixen unabhängiges Bistum Innsbruck wurde erst 1964 gegründet; bereits 1921 hatte man in Folge des Ersten Weltkriegs und der Abtretung Südtirols an Italien einen Apostolischen Administrator für Innsbruck-Feldkirch bestellt. Das Bistum umfasst allerdings auch heute nicht das gesamte Bundesland Tirol; die Gebiete östlich des Ziller gehören nach wie vor zum Erzbistum Salzburg. Auch das Bistum Chur hatte Anteile am Gebiet der historischen Grafschaft Tirol.
18 FUCHS, Heimat 38–41; WALLNÖFER, Pfarrgeschichte 148–151 und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 5, 593–595 und 706–708.
19 Vgl. dazu Einleitung Kap. 6.3.1.
20 Vgl. dazu jüngst CAVIEZEL, Baulust.
21 AMMANN, Beziehungen 68.
22 AMMANN, Beziehungen 68f.

2.1. Beschreibung und Geschichte der wichtigsten Standorte

Bei der Beschreibung der inschriftenreichsten Standorte muss zweifellos Stift Stams das erste Kapitel gewidmet werden, das den umfänglichsten und ältesten Bestand des Bearbeitungsgebietes besitzt. Daneben sind die Pfarrkirchen von Landeck und Imst zu nennen, die zumindest vom Informationswert ihrer Inschriften her einige erhebliche Beiträge zur Tiroler Epigraphik beisteuern. Wie bereits angedeutet bietet der Markt Reutte mit seiner nur geringen Dichte an Inschriften kein ergiebiges Feld für die epigraphische Forschung; neben den schon erwähnten Bränden im Kloster von 1703 und 1846 dürften weitere Großbrände, wie sie etwa 1704, 1724 und 1853 ausbrachen, die epigraphischen Denkmäler der Pfarrkirche dezimiert haben; auch zahlreiche Häuser des Marktes fielen diesen Ereignissen zum Opfer23. Dagegen haben sich in Vils, St. Vigil in Obsaurs und St. Georgen ob Tösens bei Serfaus noch bemerkenswerte Ensembles von Inschriften verschiedenster Ausprägung erhalten.

23 LIPP, Aus Reuttes Unglückstagen 307f., 313, 325f. und 328.

2.1.1. Das Stift Stams

Das Zisterzienserstift Stams gehört mit seinen zahlreichen Inschriften zu den bedeutendsten Standorten, die in dieser Edition Berücksichtigung finden. Gerade das hohe Alter und die bedeutende Stellung der Zisterze als landesfürstliche Grablege haben hier einen Inschriftenkomplex entstehen lassen, der durch die lokale kopiale Überlieferung auch noch zu großen Teilen fassbar ist24.

Das 1273 von Graf Meinhard II. von Görz-Tirol gegründete Stift wurde von Zisterziensermönchen des Klosters Kaisheim besiedelt, und dessen Abt Trutwin war auch bei der Weihe der Stamser Stiftskirche 1284 anwesend (vgl. Kat.-Nr. 2). Nach dem Filiationsprinzip des Ordens unterstand Stams auch weiterhin dem im 13. Jahrhundert bedeutenden schwäbischen Kloster, und einmal mehr wird hierin auch die enge Beziehung zwischen Schwaben und dem Tiroler Oberland deutlich25.

Von Meinhard wurde die junge Zisterze reich ausgestattet. Trotz einer recht wechselvollen Geschichte haben sich aus der Gründungszeit noch zahlreiche Inschriften vor Ort erhalten oder sind doch zumindest durch die gute kopiale Überlieferung des Stiftes noch greifbar. So lässt sich der beim barocken Umbau des Klosters zerstörte Brunnen samt seiner Inschrift von 1288 noch nach Lebersorgs Chronik des Stiftes aus der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts rekonstruieren (Kat.-Nr. 4†). Die im Dachreiter der Stiftskirche befindliche Glocke (Kat.-Nr. 5) entpuppte sich im Zuge der Bearbeitung für den vorliegenden Band als wesentlich älter als zuvor angenommen und dürfte jedenfalls noch in die ersten Jahrzehnte der Zisterze gehören. Mit der mobilen Gründungsausstattung des Klosters könnte auch der 1931 wieder aufgefundene „Lasterteller“ (Kat.-Nr. 6) verbunden gewesen sein; dabei handelt es sich um eine heute im Stiftsmuseum aufbewahrte sogenannte Hansa-Schüssel, die die mit kruden Majuskeln gekennzeichneten vier Laster Götzendienst, Neid, Zorn und Prasserei darstellt. Das bedeutendste epigraphische Denkmal der frühen Stiftsgeschichte stellt jedoch wohl die schlecht erhaltene Weiheinschrift in der mittleren Apsis der romanischen Stiftskirche dar; sie hat als einer der wenigen Bauteile unverändert die Barockisierung der Kirche überdauert. Erst 1963 entdeckte man die Inschrift, die auf die Weihe von 1284 verweist (Kat.-Nr. 2). Der Anspruch der Stiftung Meinhards II. zeigt sich nicht nur in der beeindruckenden Anzahl von Reliquien, die zur Gründung gestiftet wurden und die diese Inschrift für nur einen der Altäre aufzählt. Auch die große Anzahl von anwesenden Bischöfen, die am 5. November 1284 die Weihe vornahmen, unterstreicht die intendierte Bedeutung der Zisterze. Deutlich wird dies zudem an der Wahl des Weihetages selbst, der am Fest des Hl. Malachias begangen wurde. In diesem Heiligen, der die Zisterzienser nach Irland gebracht hatte, erkannte sich offenbar auch Meinhard II., der den Orden in Tirol ansässig machte, wieder26. Da sein Streben nach Ausweitung der gräflichen Herrschaftsrechte ihn jedoch zu Übergriffen auch auf Tridentiner Kirchengut veranlasst hatte, wurde er selbst 1295 (erneut) exkommuniziert. Als er kurz darauf starb, sah sich das von ihm gegründete Stift in einer schwierigen Situation, da ein Exkommunizierter vom christlichen Begräbnis zwar ausgeschlossen war, man den Gründer aber zugleich hier beisetzen und ihm eine angemessene Memoria zuteil werden lassen wollte. Erst auf Intervention der Mönche wurde Meinhard nachträglich von der Exkom­munikation gelöst; erst jetzt durfte auch sein Leichnam in Stams beigesetzt werden27. Die unglücklichen Umstände rund um seinen Tod wurden in der Historiographie des Klosters weitgehend marginalisiert; nicht zuletzt seine kopial überlieferte Grabinschrift (Kat.-Nr. 7†), die ihn in höchsten Tönen als Gründer des Stifts und Friedensfürst sowie ausdrücklich als Unterdrücker der Verbrechen feiert, legt ein beredtes Zeugnis für die entsprechende Fokussierung der Stamser Stiftermemoria ab.

Meinhards Beisetzung folgte dem Plan des Gründers nicht nur aufgrund seiner besonderen Position als Stifter des Klosters, sondern entsprach auch dessen Intention, das Kloster als Grablege seines Geschlechts zu etablieren. Bereits zur Weihe der Stiftskirche 1284 hatte er die sterblichen Überreste seiner Ahnen von Schloss Tirol in die Fürstengruft von Stams überführen lassen. Auch seine Gattin Elisabeth von Wittelsbach und ihre früh verstorbenen Kinder wurden nun aus der Stamser Pfarrkirche, wo sie vorläufig beigesetzt worden waren, in die Stiftskirche überführt28. Von den Grabmonumenten all dieser Personen hat sich jedoch nur eine einzige Inschrift, die vom Grab von Meinhards Großvater, Graf Albert III. von Tirol, kopial überliefert (Kat.-Nr. 3†).

Die wiederholten, mit baulichen Umgestaltungen verbundenen Verlegungen der Fürstengruft in Stams und die damit einhergehenden Veränderungen an den alten Grabanlagen führten dazu, dass sich die sepulkralen Zeugnisse der Tiroler Landesfürsten aus dem Mittelalter und der frühen Neuzeit an einer Hand abzählen lassen. Bereits Herzog Friedrich IV. ließ kurz vor 1409 eine neue Fürstengruft anlegen; unter Erzherzog Sigmund kam es zum Neubau einer Gruftanlage im Westen der Kirche, die um 1480 abgeschlossen wurde29. Zudem erfolgte eine Zerstörung der Grablegen im Zuge der Plünderung des Klosters und insbesondere der landesfürstlichen Gruft beim Fürstenaufstand von 1552, in deren Zuge – ironisches Detail – auch das Grab des Herzogs Severin von Sachsen aufgebrochen wurde – dieser war niemand anderer als der Bruder des Heerführers dieser Soldaten, Moritz von Sachsen30. Die Grabinschrift Severins mit ihrer komplizierten Überlieferungsgeschichte lässt sich wenigstens kopial noch greifen (Kat.-Nr. 58†). Diese Ereignisse sind zusammen mit der darauf folgenden Barockisierungsphase des 17. Jahrhunderts, die in der endgültigen Umgestaltung der Gruftanlage um 1680 mündete, für den Verlust der epigraphischen Quellen zu den älteren landesfürstlichen Gräbern verantwortlich31. Auch die ansonsten gute kopiale Stamser Überlieferung setzt hier aus; einzig die beiden Inschriften vom Grabmal Erzherzog Sigmunds sind uns zumindest auf diesem Wege überliefert (Kat.-Nr. 31†).

Mit der Funktion von Stams als Grablege der Tiroler Landesfürsten entwickelte bereits die junge Zisterze rasch eine große Anziehungskraft auf den Tiroler Adel, dessen Mitglieder die Nähe zur landesfürstlichen Herrschaft auch in Bezug auf ihre eigene Grablege suchten. So stammt die älteste datierte Inschrift aus Stams, die wir noch kopial greifen können, von einem dieser Geschlechter, den Milsern (Kat.-Nr. 1†). Wagt man auf der Basis der erhaltenen oder archivalisch belegten adeligen Grabdenkmäler einen Rückschluss auf die Attraktivität von Stams als Grablege, so scheinen sich für das Mittelalter zwei Gruppen von Grabwerbern unterscheiden zu lassen. Eine Gruppe aus dem unmittelbaren Umfeld Meinhards II. richtete sich bereits direkt bei oder unmittelbar nach der Stiftung des Klosters durch reiche Schenkungen eine Grablege ein. Diesem älteren Personenverband folgten um 1400 jüngere Geschlechter, die vom ökonomischen Aufschwung Nordtirols profitierten; ein Beispiel dafür ist das Grabdenkmal des Haller Salzmaiers Johannes Steinhauser (Kat.-Nr. 13). Besonders augenfällig wird die visuelle Konkurrenz der beiden Gruppen in der Stamser Stiftskirche am Grabdenkmal der Familie Ebner. Die Auftraggeber ließen diesen Stein offenbar gezielt auf 1289 vordatieren, um so ihre Zugehörigkeit zur älteren Gruppe zu unterstreichen und sich von den „Neuankömmlingen“ abzusetzen (Kat.-Nr. 15). Ein ähnlicher Befund dürfte auch in einer nur mehr kopial erhaltenen Wandmalerei in der von der Familie Milser gestifteten Heiligblut-Kapelle der Stiftskirche vorliegen (Kat.-Nr. 1†). Neben diesen zwei konkurrierenden Gruppen lässt sich noch eine dritte, vor allem im 15. Jahrhundert greifbare Gruppe ausmachen. Dabei handelt es sich um jene (landfremden) Adeligen aus der persönlichen Umgebung des Landesfürsten, die offenbar durch ein Begräbnis in Stams für ihre Dienste ausgezeichnet wurden oder doch zumindest die Nähe zu ihrem Herren auch in ihrem Begräbnisplatz ausdrücken wollten, ohne dass wir zugleich eine Tradition entsprechender Grabstellen der gesamten Familie nachweisen könnten. Zu dieser Gruppe gehören etwa die Grabdenkmäler des 1416 verstorbenen Heinrich von Gachnang zu Meisberg aus der Zeit Herzog Friedrichs, sowie jene des Parzival von Annenberg und des Sigmund von Neydeck (Kat.-Nrr. 16, 22† und 27). Ein solches isoliertes Begräbnis eines in landesfürstlichem Dienst nach Tirol gekommenen Fürsten wurde 1348 auch Herzog Simon von Teck bereitet, der im Gefolge Ludwigs von Brandenburg nach Tirol gekommen war. Auch von ihm hat sich ein Grabdenkmal in Stams erhalten (Kat.-Nr. 8). Handelt es sich hierbei also um die Begräbnisstätten Einzelner, so lässt sich die identitätsstiftende Tradition von Stams als Familiengrablege besonders gut am Beispiel der unter Ludwig von Brandenburg in Tirol engagierten32 Familie Freiberg belegen, von deren Mitgliedern sich zahlreiche Grabdenkmäler im Original in situ oder doch zumindest kopial erhalten haben (Kat.-Nrr. 14†, 19†, 20, 23, 30 und 33†). Infolge einer intensiven Nutzung der Familiengrablege im gesamten 15. Jahrhundert war es dazu gekommen, dass man die Grabdenkmäler der Familie „schon nicht mehr ohne Unannehmlichkeit nebeneinander aufstellen konnte“, wie ein Stiftschronist des 18. Jahrhunderts berichtet33. Offenbar vom generellen Bedeutungsverlust des Klosters beeinflusst, wechselte die Familie nun im 16. Jahrhundert den Ort der Erbgrablege; beeindruckende Zeugnisse dafür haben sich in ihrer neuen Grablege in der Anna-Kapelle im Kloster St. Mang zu Füssen erhalten34. Dem Stift Stams blieben sie jedoch durch Stiftungen verbunden, und seit dem Ende des 16. Jahrhunderts begannen die Freiberger sich wiederum für ihre alte Grablege zu interessieren. So ist zum Jahr 1581 ein Brief der Brüder Michael Ludwig und Ferdinand von Freiberg an den Stamser Abt Johannes III. belegt, in dem sie um Nachrichten über die „sepulturam et epitaphia ac fundationes suorum avorum“ baten35. Von dem auch im 17. Jahrhundert anhaltenden Interesse der Freiberger für ihre alte Grablege zeugt eine in Stams bis heute aufbewahrte Kasel, die das Totengedenken der Familie fördern sollte (Kat.-Nr. 88). Dieser kurze Einblick in die Beziehungen der Freiberger zu Stams mag hier genügen36; allerdings sei darauf hingewiesen, dass sich im Tiroler Oberland ein weiteres Grabdenkmal eines Familienmitglieds der Freiberger findet: Die Grabplatte der Anna von Grienenstein in Untermieming (Kat.-Nr. 46).

Dagegen scheint die dem Stift benachbarte Stamser Pfarrkirche erwartungsgemäß Begräbnisstätte der nicht-adeligen Verstorbenen aus der Pfarre Stams gewesen zu sein. Das stark fragmentierte Grabdenkmal eines nicht näher nachweisbaren Handwerkers Matthias oder Matthäus und seiner Frau Helena aus dem späten 14. Jahrhundert (Kat.-Nr. 12) imitiert sichtlich Vorbilder adeliger Grabdenkmäler: die Kanten des Steines sind wie bei einer Tumbendeckplatte abgefast, im Zentrum der Platte sitzt ein Wappenschild. Tragisch an diesem im Rahmen der Vorarbeiten für diese Edition erfolgten, sensationellen Fund eines im Bestand formal sehr ungewöhnlichen Grabdenkmals, das im 19. Jahrhundert sogar noch fälschlich dem ersten Abt von Stams zugeschrieben wurde, ist seine mittlerweile eingetretene weitgehende Zerstörung.

Im 16. Jahrhundert geriet das Kloster wie viele andere in eine Krise, die – wie bereits am Beispiel der Freiberger kurz illustriert – auch zu einem Rückgang der Zuwendungen, der Begräbnisse und damit auch der Inschriftenproduktion führte. Mit der Reformation, den Unruhen des Bauernkrieges und der Plünderung im Fürstenaufstand von 1552 kamen ökonomische Schwierigkeiten auf das Kloster zu, die von Seuchen und Missernten noch vergrößert wurden. Ein großer Brand fügte der Zisterze 1593 zudem erheblichen Schaden zu. Diese Serie von Rückschlägen für das Kloster führte dazu, dass die Zahl der Konventualen mitunter auf drei sank37. Gerade aus dieser Zeit des Niedergangs besitzen wir jedoch ein außergewöhnliches epigraphisches Zeugnis: In der Mantelinnenfläche der Glocke des Dachreiters der Stiftskirche (Kat.-Nr. 5) haben im 16. Jahrhundert einige der Mönche ihre Anwesenheitsvermerke hinterlassen; ihre mit Kreide angefertigten Graffiti aus der Zeit zwischen 1558 und 1567 sind noch heute gut zu erkennen (Kat.-Nr. 54).

Zu einem Aufschwung des Stiftes kam es erst kurz nach 1600, als das Kloster insbesondere unter dem Landesfürsten Erzherzog Maximilian III. vermehrt Stiftungen erhielt und erhebliche Baumaßnahmen vorgenommen wurden38; leider dürfen wir annehmen, dass dieser barocke Bauboom, der nicht zuletzt zu einer einschneidenden Umgestaltung der Stiftskirche führte, zahlreiche ältere epigraphische Denkmäler zerstörte. Einen Hinweis darauf können wir aus den Grabdenkmälern der Stamser Äbte ableiten. Abgesehen von einer praktisch bis zur Unkenntlichkeit abgetretenen Grabplatte, die wahrscheinlich dem bedeutenden, 1638 verstorbenen Abt Paul II. Gay zuzuschreiben ist (Kat.-Nr. 107), hat sich als einziges Grabmonument eines Abtes aus der Zeit vor 1665 lediglich jenes des 1615 verstorbenen Melchior Jäger erhalten (Kat.-Nr. 80). Wie die Äbte sind auch die anderen Stiftsbewohner epigraphisch kaum greifbar; abgesehen von der Grabinschrift des Stiftsapothekers Lambert Statfelder von 1644, die sich an der Pfarrkirche Stams erhalten hat (Kat.-Nr. 108), und dem Grabdenkmal des Pfarrers der Stams inkorporierten Pfarre Wertach im Allgäu, Johannes Bach, von 1458 im Kreuzgang des Stiftes (Kat.-Nr. 21), finden sich keine Grabdenkmäler weiterer Stiftsangehöriger oder Kleriker aus den Stamser Pfarren. Will man dieses Phänomen der weitgehenden Absenz der Stiftsbewohner im epigraphischen Bestand erklären, bleibt nur der Schluss, angesichts der Datierung der ältesten erhaltenen einschlägigen Grabinschriften in die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts die frühbarocken Umbauten unter Maximilian III. als die Zeitgrenze für die Erhaltung epigraphischer Denkmäler anzunehmen.

Allerdings entstanden verbunden mit dem Aufschwung des frühen 17. Jahrhunderts auch großartige Kunstwerke wie etwa der neue Hochaltar der Stiftskirche (Kat.-Nr. 78). Für den epigraphischen Bestand noch bedeutender war jedoch das Einsetzen einer umfangreichen Stiftschronistik, die sich mit den Namen Lebersorgs, Gays und Primissers verbindet, deren Werken wir die Kenntnis zahlreicher nur hier kopial überlieferter Inschriften verdanken39. Diese Aufzeichnungen sind umso wertvoller, als nach der neuer­lichen Blüte des 17. und 18. Jahrhunderts in den beiden folgenden Jahrhunderten neue Wirrnisse um das Kloster entstanden. So wurde das Stift während der Koalitionskriege im bayerisch besetzten Tirol 1807 aufgehoben, die wertvollsten Kunstschätze abtransportiert, ein guter Teil der Bibliothek versteigert. Erst 1816 kam es zur Wiederherstellung der Zisterze40. Eine neuerliche Aufhebung brachte im Jahr 1939 die Zeit des Nationalsozialismus; nicht zuletzt das völlige Unverständnis und Desinteresse des NS-Regimes in Tirol führte zu erheblichen Beschädigungen und Zerstörungen in Stams während der Kriegsjahre, und leider brachte auch die anschließende Besatzungszeit durch Einquartierungen Schäden für das Kloster mit sich41. Trotz der Unterbrechungen der Stiftstradition im 19. und 20. Jahrhundert hat sich heute aber doch ein Großteil der bedeutenden Kunstwerke aus Stams vor Ort erhalten und wird derzeit im Stiftsmuseum aufbewahrt. Unter den zahlreichen in dieser Edition näher behandelten Werken sei hier lediglich ein monumentales Tripytchon hervorgehoben, bei dem es sich um die epigraphische Umsetzung des „Defensorium Inviolatae Virginitatis Mariae“, eines mariologischen Traktats des Dominikaners Franz von Retz aus dem 15. Jahrhundert, handelt (Kat.-Nr. 17). Diesem Tafelbild kommt auch deshalb besondere Bedeutung zu, weil es zugleich die älteste erhaltene Überlieferung dieses Traktats darstellt.

24 Zur kopialen Überlieferung des Stiftes vgl. Einleitung Kap. 4.1. Zu den Inschriften von Stift Stams vgl. jüngst auch SCHMITZ-ESSER, Stift Stams.
25 SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 63 und 67; MAIER, Kloster 161–163; KÖFLER, Gründung 336; TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 3, 282 und 288.
26 SCHMITZ-ESSER Inschriften (2003) 66–68; KÖFLER, Gründung 339 und DERS., Weiheinschrift 21.
27 LEBERSORG, Chronik 72f. (Haidacher 42f.); STOLZ, Landesbeschreibung 713; WIESFLECKER, Regesten 235–237 (Nr. 950–953); DERS., Meinhard 289 und 291f.; SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 68–73; ZAJIC, „Zu ewiger gedächtnis aufgericht“ 103.
28 SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 68; AMMANN, Stiftskirche 449f.; KÖFLER, Gründung 338; DERS./WALSH, Stift Stams 9; WIESFLECKER, Regesten 118f. (Nr. 444) und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 3, 288 und 317.
29 SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 73; AMMANN, Stiftskirche 449f; DERS., Oberland 350 und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 3, 317–319. Zur Geschichte der Fürstengruft vgl. auch TRAPP, Grabstätten.
30 SCHMITZ-ESSER/REBITSCH, Herzog; REBITSCH, Tirol 252–257; SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 73 und 98–100; KÖFLER, Chronist 1094 und AMMANN, Stiftskirche 500.
31 SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 73; AMMANN, Oberland 350; DERS., Stiftskirche 500; ATZ, Kunstgeschichte 879 und KÖFLER, Chronist 1103. Einen ausführlichen Bericht über den Zustand der Grablege nach der Barockisierung liefert HERRGOTT, Taphographia 204–213 (und Tafel XVIII). Zu Marquard Herrgott vgl. KOHN, Inschriftensammler 23–25.
32 SANTIFALLER, Brixner Domkapitel 306f. Zur Geschichte der Freiberger in Tirol vgl. auch HOHENBÜHEL, Beiträge 58f.
33 „Nobilis Freybergiorum prosapia in claustro Stamsensi sua sepulcra et lapides habebat sepulcrales: qui cum commode locari deinceps jam non possent […]“; PRIMISSER, Annales III, cap. XXIX § 58. Primissers „Annales Stamsenses“, seine „Additiones Documentorum et Scholiorum ad Annales Stamsenses“ und sein „Index ad Annales Stamsenses“ sind im Tiroler Landesarchiv unter der Nr. 1031–1034 verfilmt.
34 Vgl. RIEDMILLER, „Alle Tag“ und Dehio Bayern III, 346f. Zu den Problemen, die aus dieser Doppelung der Grablegen resultierten, vgl. SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 86–88. Auch an zahlreichen weiteren Orten finden sich bedeutende Grabdenkmäler der Familie Freiberg; einen epigraphisch gut bearbeiteten Fall stellt etwa das Grabdenkmal der Knaben Paul und Wolfgang von Freiberg aus der Zeit um 1522 in der Pfarrkirche St. Wolfgang in Mickhausen dar; vgl. dazu BORNSCHLEGEL, Stilpluralismus 50 und Abb. 32.
35 PRIMISSER, Index II, 30. Weitere Belege zum Interesse der Freiberger an ihrer Familiengrablege – etwa in Form eines Besuches dort – bietet die nicht sehr verlässliche Goldene Chronik von Hohenschwangau; HORMAYR-HORTENBURG, Chronik, Anderte Abtheilung 82.
36 Vgl. dazu ausführlicher SCHMITZ-ESSER, Inschriften (2003) 81–89. Weitere, allerdings nicht durchwegs zuverlässige Belege auch bei HORMAYR-HORTENBURG, Chronik, Anderte Abtheilung 82–92.
37 AMMANN, Oberland 347; GELMI, Geschichte 141f. und 148; KUNDRATITZ, Geschichte 536; KÖFLER, Chronist 1091–1094; DERS./WALSH, Stift Stams 13 und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 3, 297–301.
38 Vgl. dazu ausführlicher AMMANN, Barock; DERS., Oberland 347–359; KÖFLER, Chronist 1103; DERS./WALSH, Stift Stams 13–15; JANOTTA, „Mors Conradini“ 10 und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 3, 302f. und 315.
39 Vgl. dazu Einleitung Kap. 4.1.
40 ZÖRNER, Aufhebung; KÖFLER, Chronist 1111–1116; DERS./WALSH, Stift Stams 16 und KUNDRATITZ, Geschichte 538.
41 TRAPP, Kunstdenkmäler 21–26; BUZAS, Stunde; KÖFLER/WALSH, Stift Stams 16 und KUNDRATITZ, Geschichte 538f.

2.1.2. Die Pfarrkirche von Landeck

Landeck gehörte zu den zentralen Orten am Oberen Weg, da hier die Straße nach Westen über den Arlberg von der Nord-Süd-Route vom Fernpass zum Reschen abzweigt. Entsprechend der Bedeutung des Ortes ist die Pfarrkirche für die epigraphische Forschung von Interesse. Die heutige Mariä Himmelfahrt geweihte spätgotische Kirche ersetzte einen romanischen Vorgängerbau, der urkundlich erstmals 1270 erwähnt wird. An der wohl seit den 1460er Jahren bereits im Bau befindlichen neuen Kirche wurde 1493 das Langhaus, 1521 der Chor geweiht42. Aus dieser Zeit hat sich das Westportal erhalten, das in zwei Schriftbändern von 1506 die Stifter Anton von Ifan, den Fecht- und Turniermeister am Hofe Maximilians I., und seine Frau Apollonia von Winden nennt (Kat.-Nr. 154). Das ebenfalls gotische Nordportal weist starke Spuren der purifizierenden Regotisierung des 19. Jahrhunderts auf, die 1882 abgeschlossen war43 (s. unten Kap. 8). Im Innenraum hat sich von der ursprünglichen Ausstattung ein Taufbecken aus dem frühen 16. Jahrhundert erhalten (Kat.-Nr. 158), das für das Oberland durchaus typisch gestaltet ist44. Die Mitteltafel des ehemaligen Hochaltars wird heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum aufbewahrt (Kat.-Nr. 153). Zu den Besonderheiten der Landecker Pfarrkirche gehört auch ein Tafelbild aus dem 17. Jahrhundert, das die Gründungslegende der Kirche darstellt (Kat.-Nr. 246).

Bemerkenswerter als diese Denkmäler sind aus epigraphischer Sicht jedoch die Spuren, die eines der bedeutendsten Landecker Geschlechter des Spätmittelalters in der Pfarrkirche hinterlassen hat45. Das Grabdenkmalensemble für Oswald von Schrofenstein von 1497 zeigt exemplarisch, wie man sich die Grablege eines adeligen Geschlechts in maximilianischer Zeit vorzustellen hat. So hat sich neben der prachtvollen Grabplatte auch eine einfacher gestaltete Gruftplatte erhalten (Kat.-Nr. 141f.). Deutlich wird hier der Unterschied zwischen der offenbar stets epitaphartig für die Anbringung an der Wand vorgesehenen Grabplatte mit tiefem Wappenrelief und Ahnenprobe und der für den Boden als Verschlussstein angefertigten Gruftplatte mit seichterem Wappenrelief und zeilenweiser Beschriftung. Die Erhaltung beider Platten könnte also auch darauf hinweisen, dass die Inschrift der Grabplatte nur aus formal-typologischen, nicht aber aus praktischen Gründen umlaufend angefertigt wurde, da man auf ihr ja offensichtlich nicht gehen sollte46. Dies ist umso bemerkenswerter, als sich Grabplatten mit tiefem Relief durchaus im Boden von Tiroler Kirchen nachweisen lassen. Ein Beispiel einer solchen in situ – nämlich unter einer neueren Pflasterung des Bodens direkt vor dem Chor – gefundenen Grabplatte ist jene des Johannes von Kripp von 1429 in der Salvatorkirche in Hall; eine Gruftplatte hat es in diesem Fall sehr wahrscheinlich nie gegeben47. Die funktionale Trennung scheint also in Landeck neu. Neben Gruftund Grabplatte hat sich auch noch der Totenschild Oswalds von Schrofenstein erhalten (Kat.-Nr. 140). Heute im Chor der Pfarrkirche angebracht, hing er einstmals direkt über dem Grabmal48. Das entsprach durchaus dem Brauch im Tirol an der Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert. Ein prominentes Beispiel für einen solchen direkten Bezug zwischen Grab und Totenschild stellt der Totenschild des Florian Waldauf dar, der ursprünglich in seiner Haller Kapelle direkt über seinem Grab an einer Kette von der Decke hing49. Beide Totenschilde haben über den Anbringungszusammenhang hinaus noch etwas gemeinsam: Sie werden Sebald Bocksdorfer, einem der führenden Sepulkralkünstler der maximilianischen Epoche, zugeschrieben50. Wie prunkvoll solche Grablegen ausgestaltet werden konnten, von denen sich im Falle Oswalds von Schrofenstein praktisch das gesamte Ensemble erhalten hat, wofern es aus wenig vergänglichem Material bestand, illustriert der Fall der Tiroler Familie Fieger: Diese Familie hatte 1494 ihre Familiengrablege im Untergeschoss der Fiegerkapelle direkt vor dem Haupteingang der Haller Pfarrkirche eingerichtet; entsprechend ließen die Fieger hier zahlreiche Grabmonumente errichten, die so umfangreich mit Totenschilden und Fahnen verziert waren, dass es unter Kaiser Maximilian sogar zu einem Streit mit der Stadt kam. Die Fieger wurden zur Rücknahme des Grabprunks genötigt, damit man die Kirche ohne Behinderung betreten könne; die Familie appellierte jedoch an Maximilian, der den Fiegern mit dem Argument recht gab, die Verzierungen der Fiegerschen Grablege würden doch nur dem Ruhm der Stadt dienen51. Solche Streitigkeiten waren gerade in der frühen Neuzeit durchaus keine Seltenheit, wie ein vergleichbarer Fall aus der Pfarrkirche von Weiten in Niederösterreich für 1628 belegt52.

Die Arbeiten an diesem Band ergaben, dass es noch im 18. Jahrhundert Wandmalereien in der Landecker Pfarrkirche gegeben haben muss, die ebenfalls zum Ensemble der Schrofensteiner Grablege gehörten (Kat.-Nr. 156†). Ob sie bei einer Erneuerung des Putzes etwa während der Renovierungen des 19. Jahrhunderts zerstört wurden oder ob sie noch auf ihre Entdeckung durch zukünftige Restauratoren warten, lässt sich derzeit nicht sicher sagen.

42 AMMANN, Oberland 217–221; Dehio Tirol, 455–457 und LUNGER, Pfarrkirche.
43 Dehio Tirol 455.
44 Vgl. dazu Einleitung Kap. 6.3.1.
45 Zur Bedeutung der Schrofensteiner für Landecks Geschichte vgl. LUNGER-VALENTINI, Landeck.
46 Vgl. dazu ausführlicher Einleitung Kap. 6.1.1.
47 Zur Grabplatte des Johannes Kripp vgl. GRATSCHER, Salvatorkirche 418–422 und SCHMITZ-ESSER, Ehre.
48 RESCH, Monumenta (Hs. im TLMF, FB 14.101) 95; TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 4, 46f.
49 SCHMITZ-ESSER, Herrschaftsrepräsentation 77f.; FRIEDRICH/SCHMITZ-ESSER, Hall 26–28; MOSER, Waldaufstiftung 40; TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 2, 376.
50 An der Zuschreibung zumindest des Haller Totenschilds an Bocksdorfer zweifelte jedoch zuletzt MILLER, Bocksdorfer 86. Zu Bocksdorfers Wirken im Tiroler Oberland vgl. ausführlicher Einleitung Kap. 6.1.1.
51 SCHMITZ-ESSER, Herrschaftsrepräsentation 78f.; FRIEDRICH/SCHMITZ-ESSER, Hall 7. Zu den betreffenden Urkunden vgl. MOSER, Urkunden der Stadt 112f. (Nr. 309) und DERS., Urkunden der Pfarre 248f. (Nr. 531).
52 ZAJIC, „Zu ewiger gedächtnis aufgericht“ 161. Um der Flut an Grabdenkmälern in der frühen Neuzeit Herr zu werden, wurden strenge Reglements für deren Anbringung durchaus üblich, wie etwa der Fall von Nördlingen mit den durch den Stadtrat erfolgten Regulierungen zeigt; VOGES, Zu den Totenschilden 11.

2.1.3. Die Pfarrkirche von Imst

Auch die Pfarrkirche von Imst ist Mariä Himmelfahrt geweiht; auch hier handelt es sich um einen spätgotischen Bau, das Langhaus wurde 1493 geweiht. Allerdings wurde die Imster noch umfassender als die Landecker Pfarrkirche in späteren Jahrhunderten umgebaut; so barockisierte man ihr Inneres im 18. Jahrhundert53. Entsprechend hat sich in ihrem Inneren auch nur eine einzige Grabplatte von 1495 mit stark abgetretener, bislang stets fehlerhaft gelesener und oft missinterpretierter Inschrift erhalten; sie konnte nunmehr richtig nicht Jörg Puhler, sondern seiner Frau, Margarethe von Weichs, zugeschrieben werden (Kat.-Nr. 29). Ebenfalls noch in das ausgehende 15. Jahrhundert gehörte eine verlorene Wandmalerei der Familie Hendl an der Imster Pfarrkirche (Kat.-Nr. 32). Trotz der Barockisierung im Inneren, eines Brandes von 1822 und der folgenden Erneuerungen, sowie der um die Jahrhundertwende durchgeführten Regotisierung haben sich zahlreiche gemalte Inschriften an der Außenwand der Pfarrkirche erhalten. Diese haben den Lauf der Zeiten unterschiedlich gut überstanden und sind nicht selten stark manipuliert worden, wie das Beispiel einer Grabinschrift zeigt, die vielleicht aus der Zeit um 1480/90 stammt (Kat.-Nr. 24). Die Süd- und die Westwand der Pfarrkirche weisen zahlreiche großflächige Wandmalereien auf, die großteils im letzten Viertel des 15. und ersten Viertel des 16. Jahrhunderts entstanden sind und die häufig auch gemalte Inschriften aufweisen; hierbei scheint es sich um ein komplettes Ensemble von Stifterbildern bzw. Epitaphien mit entsprechenden Beischriften zu handeln, wobei der Verkauf der Rechte an den als Inschriftenträger attraktiven Flächen an der Außenwand der Pfarrkirche in direkten Zusammenhang mit der Finanzierung des spätgotischen Neubaus zu stellen sein dürfte. Auch die ehemalige Michaelskapelle am Kirchhof, die heutige Krieger­gedächtniskapelle, weist Wandmalereien des späten 15. Jahrhunderts auf, die den an der Imster Pfarrkirche – wohl aufgrund des Bergbaus – häufiger auftauchenden Propheten Daniel zeigen (Kat.-Nr. 26).

Auf den Wandmalereien an der Außenwand der Pfarrkirche ließen sich auch zahlreiche Graffiti und kleinere epigraphische Äußerungen feststellen. In einem Fall gelang es, die Jahreszahl 1515 auf einer bislang zu 1530 datierten, Sebastian Scheel zugeschriebenen Wandmalerei auszumachen, was die bisherige stilistische Einordnung zumindest in Frage stellt (Kat.-Nr. 42).

53 AMMANN, Kunst in Imst 38–43; DERS., Oberland 163–166 und Dehio Tirol 351–354.

2.1.4. Vils

Einen Sonderfall innerhalb des Bearbeitungsgebiets stellt die Stadt Vils dar, die trotz ihrer relativ geringen räumlichen Ausdehnung und Bewohnerzahl doch schon 1327 von Kaiser Ludwig dem Bayern zur Stadt erhoben wurde. Sie stellt damit eine jener späten Stadtgründungen des 14. Jahrhunderts dar, die nur mehr sehr bedingt von dem neuen Rechtsstatus profitieren konnten. Die Geschichte von Vils wurde im Mittelalter und der frühen Neuzeit wesentlich vom schwäbischen Zweig der Herren von Hoheneck bestimmt, die seit dem frühen 13. Jahrhundert auf Burg Vilseck ihren Ansitz hatten. Sie besaßen den Ort und die Burg als Lehen des Kemptener Abtes, während die hohe Gerichtsbarkeit und der Zoll Reichslehen darstellten. Zu Beginn des 15. Jahrhunderts übergab der Abt von Kempten die Lehenshoheit an Herzog Friedrich IV., der die Hohenecker nun als eigene Vasallen wiederum mit Vilseck und Vils belehnte. Ein erster Zweig der Familie starb 1594, ein zweiter 1671 aus; danach wurde das Gericht Vils von den Landesfürsten nur mehr pflegeweise vergeben. 1800 kam es zu einer Plünderung der Stadt, 1816 wurde Vils endgültig Teil des Landes Tirol54.

Während die Burg Vilseck seit dem 18. Jahrhundert verfallen ist und epigraphisch hier vernachlässigt werden kann55, weist das Städtchen Vils noch einige interessante Inschriften auf. Dies ist umso erstaunlicher, als die barocke Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt an Stelle der gotischen Katharinenkirche erst 1709 fertig gestellt worden ist56. In der Kirche haben sich jedoch zahlreiche Grabdenkmäler des 16. und 17. Jahrhunderts erhalten, von denen drei den Mitgliedern der Familie Hoheneck zugeordnet werden können (Kat.-Nrr. 304, 308 und 334). Bei diesen Grabplatten handelt es sich um die Reste der Ausstattung der mehr als dreihundert Jahre lang genutzten Hohenecker Familiengruft in der Vilser Pfarrkirche; sollten weitere Grabdenkmäler existiert haben, so wurden diese wohl im Zuge der Barockisierung Anfang des 18. Jahrhunderts zerstört57. Erst bei den jüngsten Grabungen in der Pfarrkirche stieß man auf zwei weitere Grabplatten, die man in der barocken Krypta verbaut hatte; bei beiden handelt es sich jedoch um nicht mit der Familie Hoheneck in Verbindung stehende Priestergrabplatten aus dem Jahr 1523 (Kat.-Nr. 298f.); daneben fand man im ausgehobenen Schutt der Gruft mehrere Fragmente einer weiteren Grabplatte aus dem beginnenden 16. Jahrhundert (Kat.-Nr. 301).

Eine geringere epigraphische Ausbeute bietet die unterhalb der Burgruine Vilseck gelegene Anna-Kapelle. Hier ließen sich neben einer Bauzahl aus dem ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts – der offen­bar ältesten bekannten Vilser Inschrift (Kat.-Nr. 290) – noch eine Ritzinschrift von 1617 im Chorgestühl und eine Künstlersignatur des Malers Johann Ludwig Ertinger von 1625 am Altarbild nachweisen (Kat.-Nrr. 323 und 330). Künstler aus Vils ließen sich übrigens anderwärts im Bearbeitungsgebiet nachweisen: In der Rochuskapelle in Biberwier signierten 1618 drei Künstler den Altar, darunter ein Michael Willer, Maler von Vilß, und ein Christian Petz, dischler von Vils (Kat.-Nr. 324).

Eine Besonderheit der Vilser Inschriften liegt wiederum in dem Zusammenhang mit den Herren von Hoheneck begründet: Der bekannte Genealoge Johann Georg Adam von Hoheneck legte im frühen 18. Jahrhundert eine handschriftliche Inschriftensammlung an58. So wird der vorliegende Bestand durch zwei kopial überlieferte Memorialinschriften (Epitaphien?) der Hoheneck aus dem frühen 17. Jahrhundert bereichert (Kat.-Nrr. 317† und 318†) und mit einer Bauzahl von 1554, die sich wohl an einem der Stadttore befunden hat (Kat.-Nr. 305†), ergänzt.

54 AMMANN, Oberland 393; Dehio Tirol 837f.; WEINGARTNER, Vils und STOLZ, Außerfern 133. Zu Vils vgl. auch Durch Jahrhunderte getragen. Die schwäbische Linie der Hoheneck wird im 18. Jahrhundert auch von Johann Georg Adam von Hoheneck erwähnt, der diese Linie auf den 1356 verstorbenen und in Kloster Steingaden beigesetzten Petrus von Hoheneck zurückführt; HOHENECK, Herren Herren Stände 345–376.
55 BITSCHNAU/PALME, Vilseck.
56 SEUFERT, Pfarrkirche; AMMANN, Oberland 394f. und Dehio Tirol 838f.
57 WIELAND, Geschichte 73.
58 Vgl. dazu Einleitung Kap. 4.1.

2.1.5. St. Vigil in Obsaurs

War die ältere Forschung noch der Meinung, die etwas abgelegen am Berg situierte Kapelle St. Vigil in Obsaurs stamme vom Ende des 16. Jahrhunderts59, so hat die neuere Bauforschung erwiesen, dass der heutige Bau in wesentlichen Teilen bereits auf das Ende des 15. Jahrhunderts zurückgeht, und auch die Ursprünge dieses älteren Baus lassen sich bis zu einem romanischen Vorgängerbau des Hochmittelalters zurückverfolgen60. Ungewöhnlich ist die Kirche bereits durch ihr Patrozinium: Sie ist die einzige dem Hl. Vigil von Trient geweihte Kirche Nordtirols und auch die einzige Verehrungsstätte der drei Jungfrauen Ambett, Gwerbett und Wilbett in Nordtirol61. In epigraphischer Hinsicht ist die Kapelle aber aufgrund des bei der jüngsten Restaurierung aufgedeckten reichen Wandmalereiprogramms bemerkenswert. Zwar liest man noch in der Diözesanbeschreibung von Tinkhauser und Rapp am Ende des 19. Jahrhunderts die Klage: „Dieses altehrwürdige Gottshaus ist leider! schon vor längerer Zeit bei irgend einer ‚Restauration‘ seiner gothischen Gewölberippen beraubt worden; natürlich wurden auch die alten Mauergemälde bis zur Unkenntlichkeit übertüncht.“62 Tatsächlich wurden die Wandmalereien im 18. Jahrhundert allerdings durchaus nicht zerstört, sondern nur weiß übermalt, 1962–67 aber freigelegt und 1994/95 restauriert63. An den Außenwänden, im Chor und im Langhaus haben sich zahlreiche Wandmalereien aus der zweiten Hälfte des 16. und der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erhalten, darunter mehrere Stifter- bzw. Beterreihen, bei denen sich auch noch teilweise die Namensbeischriften lesen lassen, Heiligen­darstellungen mit Tituli (Kat.-Nrr. 212–215, 218, 225f., 241 und 251), sowie Schlusssteine im Langhaus mit Resten von Inschriften (Kat.-Nr. 169†). Zur Datierung der Wandmalereien im Chor konnten bei dieser Gelegenheit auch weitergehende Beobachtungen aus epigraphischer Sicht gemacht (vgl. Kat.-Nr. 213) und die bisherige Identifizierung des Malers gestützt werden64. Weniger spektakulär nimmt sich dagegen die Inschrift der Glocke von Bartlmä Köttelath aus dem Jahr 1647 aus (Kat.-Nr. 269).

Zu den bemerkenswertesten epigraphischen Schätzen der Vigilskirche gehören jedoch nicht die Inschriften der Wandmalereien, sondern die darauf in großer Zahl und Dichte angebrachten Graffiti, bei deren Schreibstoff es sich vorrangig um Rötelstift handelt. Diese setzen bereits kurz nach der Weihe des gotischen Baus ein (Kat.-Nr. 171), konzentrieren sich aber in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts und im 17. Jahrhundert. Die meisten dieser Graffiti im Langhaus und an den Chorwänden der Kapelle lassen sich als Anwesenheitsvermerke Pilgern zuweisen (Kat.-Nrr. 196, 199, 214f. und 218f.). Dabei fällt die häufige Wiederholung einiger weniger sentenzartiger Wortdevisen auf65. So heißt es bei Schrift­äußerungen von 1592 und 1593 bzw. 1604 mehrfach in verschiedenen Varianten Wan gott will so ist mein zil; etwas abweichend notierte ein Schreiber bereits um 1574 Alß Zeit vnd Zil get wies got wil. Noch älter ist der Spruch Zu gott mein hoffnung, der hier bereits 1569 erstmals auftaucht. Um 1593 ist die Variante Gott ist Mein hoffnung vnd mein Zue verZicht belegt. Aus diesem Bestand an konventionellen Pilgerinschriften mit Jahreszahl, Namen und Wortdevise bzw. frommem Spruch, wie sie sich mehrfach im Oberland belegen lassen66, fällt eine ebenfalls mit Rötelstift auf Putz ausgeführte, im Formular steinernen Denkmälern entsprechende Grabinschrift für die 1543 verstorbene Martha Kolb heraus (Kat.-Nr. 182). Wie bei der Pfarrkirche von Imst67 ließen auch in St. Vigil die Rötelinschriften mitunter eine genauere Datierung der Wandmalereien im Sinne eines Terminus ante quem zu. Die Bedeutung der Graffiti dieser Kapelle kann man gar nicht genug betonen, da sie in den Überblicksdarstellungen des Kirchleins oft nicht einmal erwähnt werden68.

59 TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 4, 14–16 und AMMANN, Oberland 327f.
60 HAUSER/NICOLUSSI, Vigilskirche; PERNIKAR, Schönwies 7–11 und Dehio Tirol 697.
61 PERNIKAR, Schönwies 7; AMMANN, Oberland 327f. und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 4, 14f.
62 TINKHAUSER/RAPP Beschreibung 4, 15f.
63 KUNDRATITZ, Restaurierungsbericht.
64 Vgl. dazu Einleitung Kap. 6.4.4.
65 Ähnliche Devisen, etwa „Was/Wie Gott will“, lassen sich häufiger gerade im Zusammenhang von epigraphischen Zyklen in Innenräumen bspw. von frühneuzeitlichen Trinkstuben nachweisen, so etwa in Bruneck, Krems an der Donau oder jüngst in einem Haus in Eferding; vgl. FORSTER, Inschriftenfund 22f.
66 Vgl. dazu Einleitung Kap. 3 und 6.5.
67 Vgl. dazu Einleitung Kap. 2.1.3.
68 PERNIKAR, Schönwies 7–11.

2.1.6. St. Georgen ob Tösens

Auf einem Felsvorsprung hoch über der Straße gelegen, stellt die weithin sicht-, aber nur mühsam erreichbare kleine Kapelle Hl. Georg ob Tösens bei Serfaus aufgrund ihrer umfangreichen spätgotischen Wandmalereien und des hier im Mittelalter gelagerten Reliquienschatzes eine der bemerkenswertesten Kapellen des ganzen Nordtiroler Oberlands dar. 1429 erstmals urkundlich erwähnt, kam es Ende des 15. Jahrhunderts zu umfangreichen Erneuerungsarbeiten in der Kapelle. Für den 21. November 1497 ist eine Weihe des Chores durch den Brixner Weihbischof Konrad Reichard belegt69. Eine Bauzahl im Chor von 1496 stammt aus dieser Bauphase der Kirche (Kat.- Nr. 139). Vor allem entstand im Vorfeld der Weihe jedoch auch der reiche Wandmalerei-Zyklus mit zahlreichen, teils nur mehr fragmentarisch erhaltenen inschriftlich kommentierten Darstellungen aus der Zeit um 1482, die das gesamte Langhaus und den Triumphbogen der Kapelle bedecken (Kat.-Nrr. 135–138). Besonders bemerkenswert macht die Kapelle aus epigraphischer wie historischer Sicht das umfangreiche Inschriftenfeld, das den Zyklus an der Südwand der Filialkirche begleitet (Kat.-Nr. 135). Es nennt nicht nur den Maler Marx (Danauer) und das Jahr der Entstehung, sondern listet auch die zahlreichen Reliquien des in dieser Kapelle im Mittelalter verwahrten Reliquienschatzes auf; dabei offenbart die epigraphische Detailuntersuchung, dass die Inschrift sich wohl eines (heute verlorenen) lateinischen Reliquienkatalogs als Vorlage bediente. Der durchaus beachtliche Reliquienbestand dieser abgelegenen Georgskapelle hat zu zahlreichen Legenden und Hypothesen über seine Herkunft Anlass gegeben. So geht die Sage, ein Kardinal, der bei der Durchreise durch das unterhalb der Kapelle gelegene Tschuppach schwer erkrankt sei, habe die von ihm mitgeführten Reliquien dieser Kirche vermacht70; die neuere Forschung zieht die Erzählung rund um den erkrankten Kardinal freilich in Zweifel71. Den besten Hinweis auf die Herkunft der Reliquien bietet wohl das Kästchen, in dem die Reliquien verschlossen waren. Es wird heute im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum aufbewahrt72 und zeigt zwei kniende Mönche, in deren Figuren man möglicherweise die Stifter der Sammlung sehen darf. Vielleicht handelt es sich dabei um Minoriten; eine überzeugende Deutung der Figuren ist bisher jedoch noch nicht gelungen.

Aufgrund des reichen Reliquienschatzes zog die Kapelle zahlreiche Pilger an, und so verwundert es wenig, dass sich auch hier eine Vielzahl an Anwesenheitsvermerken finden ließ, die von Besuchern der Kapelle stammen und ins frühe 16., aber auch ins 17. Jahrhundert datieren (Kat.-Nr. 157 und 265).

Das Kruzifix am Triumphbogen der Kapelle trägt die Stifterinschrift eines Jörg Schwarz von 1630 (Kat.-Nr. 254), der zwei Jahre später auch eine heute im Pfarrmuseum von Serfaus aufbewahrte Georgsstatue mit ähnlicher Inschrift stiftete (Kat.-Nr. 257).

69 AMMANN, Oberland 386–388; Dehio Tirol 728f.; KLIEN, Kirchen (2002) bes. 233–240, und TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 4, 561–563.
70 TINKHAUSER/RAPP, Beschreibung 4, 562; MATSCHER, Am obersten Inn 224; HOCHENEGG, St.-Stephanus-Reliquie 17 und DERS., Heiligenverehrung 62.
71 GÜRTLER, Kat.-Nr. 18.25.
72 KOFLER-ENGL, Malerei 311. Eine Kopie des Serfauser Reliquienschreins befindet sich im Pfarrmuseum Serfaus.

2.2. Die Verteilung des Inschriftenbestandes

Zur Übersicht über die geographische und zeitliche Verteilung des Inschriftenbestandes sollen im Folgenden vor allem drei Tabellen dienen (Tab. 1, 2a, 2b). Zur Einschätzung der zeitlichen Verteilung sei zunächst jedoch auf eine grundsätzliche Schwierigkeit dieser Statistiken hingewiesen: als Zähleinheiten berücksichtigt wurden in diesen Tabellen die Katalognummern, was bedeutet, dass umfangreiche Inschriftenensembles, wie sie im Oberland häufig vorkommen, hier nur als eine Nummer gezählt wurden. Ein Inschriftenkomplex wie ihn die sukzessive entstandenen Wappenmalereien im Richterhaus von Pfunds (Kat.-Nr. 273) darstellen, ist hier also nur einmal und nur unter der ältesten Inschrift verzeichnet; damit wird auch bereits deutlich, dass die quantitativen Aussagen der Tabellen ebenso kritisch zu bewerten sind. Besonders offenkundig sind diese Schwächen der tabellarischen Auswertung bei der Sichtung der Überlieferung für den Zeitraum zwischen 1651 und 1665: Ohne die vorausgeschickte Problematisierung wäre der scheinbare quantitative Abfall in der Inschriften­produktion bzw. -erhaltung gerade in diesem Zeitraum nur schwer verständlich73.

 zum Vergrößern anklicken

 zum Vergrößern anklicken

 zum Vergrößern anklicken

Trotz der Problematik einer Zählung der Inschriften nach Katalognummern lassen sich nach den Zahlen doch bereits einige Tendenzen im Bestand der Inschriften des Tiroler Oberlandes ausmachen. Zunächst einmal fällt bei der Betrachtung der geographischen Verteilung die ausgezeichnete Überlieferungslage im Bezirk Landeck auf, dem nur in einigem Abstand Imst und mit einer überraschend niedrigen Anzahl überlieferter Inschriften der Bezirk Reutte folgen. Die Diskrepanz zwischen der Überlieferungslage im Bezirk Landeck und dem Bezirk Imst wird noch deutlicher, wenn man zudem bedenkt, dass der dichte Inschriftenbestand von Stift Stams in der Gesamtzahl der Imster Inschriften aufgeht. Die kopiale Überlieferung, die sich relativ gleichmäßig über die Bezirke verteilt, hat an diesem Ungleichgewicht nur einen geringen Anteil (Tab. 1).

Die zeitliche Verteilung der Katalognummern nach Bezirken zeigt deutlich, dass die Landecker Überlieferung etwa im 16. Jahrhundert dichter ausfällt. In diesem Zeitraum sind es hier rund doppelt so viele Inschriften wie in den anderen beiden Bezirken. Im Gegensatz zum Bezirk Reutte setzt die Überlieferung im Bezirk Landeck jedoch auch bereits früh ein und ist für den Zeitraum vor 1450 reicher als im Bezirk Imst, sofern man Stift Stams nicht berücksichtigt; nur Stams, das den ältesten Bestand in die Statistik einbringt, verfügt hier bereits über eine dichtere Inschriftenüberlieferung (Tab. 2b). Die Sonderrolle der Oberinntaler Zisterze für die Tiroler Inschriftenlandschaft wird hierdurch nochmals deutlich.

Betrachtet man die zeitliche Verteilung der Inschriften insgesamt, so stellt man einen deutlichen Anstieg epigraphischer Schriftäußerungen seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts fest; aus dem halben Jahrhundert zwischen 1451 und 1500 sind mehr Inschriften bekannt als aus dem gesamten Mittelalter vor 1450. Damit spiegelt sich der spätgotische Bauboom, der nicht zuletzt mit der Ausmalung und Verzierung ländlicher Kirchen im großen Stile, aber auch der oftmals gleichzeitig zu vermutenden Vernichtung älterer Malereien und Grabstellen einherging, auch im epigraphischen Bestand des Oberlands. Die kopiale Überlieferung nimmt dabei ab etwa 1400 fast durchwegs ein Sechstel des Gesamtbestands ein (Tab. 2a).

73 Legt man die Anzahl der zwischen 1601 und 1650 entstandenen Inschriften zugrunde (das entspräche statistisch etwa zwei Inschriften pro Jahr), so kommt es nach dieser Tabelle zu einem Einbruch von rund einem Drittel der Inschriften zwischen 1651–1665, der sich aber durch den eben beschriebenen Effekt und nicht durch einen plötzlichen Rückgang epigraphischen Schreibens erklärt. Dazu kommt die während des gesamten 17. Jahrhunderts deutlich ansteigende Quantität der einzelnen Inschriften, die sich nur innerhalb der Katalognummern, nicht aber in dieser Statistik widerspiegelt.
74 Die Zählung der Inschriften wurde nach den Katalognummern vorgenommen, wodurch die in Sammelkatalognummern zusammengefassten Inschriften nicht einzeln berücksichtigt wurden. Vgl. dazu auch oben.
75 Die Datierung wurde nach den Katalognummern vorgenommen, wodurch die in Sammelkatalognummern erfassten inhaltlichen Einheiten (wie etwa Wandmalereizyklen) der Rubrik mit der jeweils ältestesten Inschrift zugeordnet wurden, was zu Verzerrungen dieser Statistik führt. Vgl. dazu auch oben.

Werner Köfler, Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, 2. Historischer Überblick,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/tirol-1-historie.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

OEAW-Logo Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol  •  Politische Bezirke Imst, Landeck und Reutte  •   Historischer Überblick  •   Beschreibung und Geschichte der wichtigsten Standorte  •   Das Stift Stams  •   Die Pfarrkirche von Landeck  •   Die Pfarrkirche von Imst  •   Vils  •   St Vigil in Obsaurs  •   St Georgen ob Tösens  •   Die Verteilung des Inschriftenbestandes  •  Laurentiuskirche in Imst  •  Christianisierung  •  Graf Meinhard II.  •  Elisabeth von Wittelsbach  •  Leonhardskapelle in Nauders  •  Johannes Graf Fugger  •  Sigismund Fichtlin  •  Grussit-Tafel  •  Martin Mittnacht  •  Paul Honegger  •  Thomas Lugga  •  Abt Trutwin  •  Lasterteller  •  Hansa-Schüssel  •  Hl. Malachias  •  Graf Albert III.  •  Herzog Friedrich IV.  •  Erzherzog Sigmund  •  Severin von Sachsen  •  Johannes Steinhauser  •  Familie Ebner  •  Familie Milser  •  Heiligblut-Kapelle  •  Ludwig von Brandenburg  •   Familie Freiberg  •  Anna von Grienenstein  •  Abt Paul II. Gay  •  Melchior Jäger  •  Lambert Statfelder  •  Franz von Retz  •  Anton von Ifan  •  Apollonia von Winden  •  Oswald von Schrofenstein  •  Johannes von Kripp  •  Salvatorkirche in Hall  •  Florian Waldauf  •  Sebald Bocksdorfer  •  Familie Fieger  •  Margarethe von Weichs  •  Johann Ludwig Ertinger  •  Rochuskapelle in Biberwier  •  Jungfrauen Ambett, Gwerbett und Wilbett  •  Bartlmä Köttelath  •  Graffiti  •  Rötelstift  •