Inschrift-logo

 

Die Inschriften des Bundeslandes Tirol

Politische Bezirke Imst, Landeck und Reutte

4. Die nicht-originale Überlieferung der Inschriften

Wie bereits aus der statistischen Aufstellung zur Verteilung der Inschriften des Tiroler Oberlands hervorgeht, hat die kopiale Überlieferung mit rund 18% am gesamten Inschriftenbestand einen relativ kleinen Anteil. Überraschenderweise handelt es sich bei den kopial überlieferten Katalognummern – mit Ausnahme von vier aus der Gründungszeit der Zisterze Stams stammenden Inschriften – durchaus nicht um die ältesten Inskriptionen des Bestands. Vielmehr verdichtet sich die kopiale Überlieferung – parallel zur Anzahl erhaltener Inschriften – erst seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts (Tab. 1, 2a). Dies mag damit zusammenhängen, dass im Zuge der spätgotischen Umgestaltungen der Tiroler Pfarrkirchen ältere Inschriften bereits verloren gegangen waren, bevor unsere kopiale Überlieferung mit dem frühneuzeitlichen Geschichtsinteresse überhaupt einsetzte.

Bevor wir uns näher mit den handschriftlichen Quellen der Überlieferung und den einschlägigen Druckwerken vor allem des 19. Jahrhunderts beschäftigen, sei auf die besondere Bedeutung der jüngeren und jüngsten kopialen Überlieferung hingewiesen. Gerade die großangelegten Fotoarchive Tirols haben nicht selten einen Zustand der Inschriften festgehalten, der sich dem heutigen Betrachter aufgrund rezenter Schäden gar nicht mehr erschließt. Insbesondere das Fotoarchiv des Bundesdenkmalamtes, Landeskonservatorat für Tirol, in Innsbruck dokumentiert häufig den Zustand von Wandmalereien kurz nach deren Freilegung. Als besonders drastisches Beispiel kann dabei die Wallfahrtskirche von Pfunds-Stuben genannt werden, wo sich die Inschriften einer Wandmalerei mit der Ölbergszene überhaupt nur mehr am entsprechenden Foto des BDA lesen ließen, vor Ort aber bereits praktisch gänzlich verloren sind (Kat.-Nr. 148).

Einen besonders wertvollen Quellenbestand stellen auch die Aufnahmen der im Zweiten Weltkrieg abgenommenen Glocken dar, deren Überlieferung in dieser fotografischen Form auch einige Unterlagen mit Abpausungen von Ornamenten und Inschriftendetails der Glocken im Bestand des BDA ergänzen. Dadurch gelang es auch, eine bislang unberücksichtigte, nicht mehr erhaltene Glocke aus Wenns der Gießerei Heinrich Reinharts zuzuordnen (Kat.-Nr. 70†).

Die Fotos des ambitionierten Tiroler Kunstkatasters eigneten sich hingegen in der Regel nur bedingt für die epigraphische Arbeit, da sie aufgrund des kunsthistorischen Blickwinkels oftmals nicht auf die Inschriften, sondern vorrangig auf deren Träger fokussieren.

4.1. Handschriftliche Überlieferung

Wesentliche Teile der Tiroler Inschriftenlandschaft lassen sich nur mehr aus jenen historiographischen Werken erhellen, die seit der frühen Neuzeit ihre Aufmerksamkeit zunehmend auf die Landesgeschichte – und damit auch auf die erhaltenen Inschriften – lenkten. Für das Oberland stellt die kopiale Überlieferung aus Stift Stams zwar den umfangreichsten zusammenhängenden Bestand heute verlorener Inschriften dar, doch zeigt die Aufschlüsselung der kopialen Überlieferung rasch, dass es sich dabei durchaus nicht um die einzige nennenswerte Überlieferung für das Bearbeitungsgebiet handelt (vgl. Tab. 1). Dabei gilt es auch zu bedenken, dass – anders als im restlichen Oberland – in Stams zahlreiche Inschriften(träger) abschriftlich und abbildlich überliefert sind, die vor Ort, bisweilen beschädigt, noch im Original erhalten geblieben sind.

Der Aufschwung des Stiftes Stams nach der Krise des 16. Jahrhunderts führte, wie oben geschildert, nicht nur zu baulichen Veränderungen und damit einhergehenden Verlusten älterer Inschriften88, sondern auch zur Ausbildung einer eigenständigen Haushistoriographie der Zisterze. Vor allem Abt Paul II. Gay und sein 1646 verstorbener Stiftsarchivar P. Wolfgang Lebersorg stellten mit ihren Stiftschroniken nicht nur zentrale Quellen zur Klostergeschichte zusammen, sondern nahmen auch immer wieder auf die Inschriften des Stiftes direkt Bezug89. Für die Epigraphik von noch größerer Bedeutung sind die im 18. Jahrhundert von Kassian Primisser verfassten „Annales Stamsenses“ samt ihren „Additiones“ und dem zugehörigen „Index“90. Diese Handschriften, neben denen auch noch Primissers Jugendwerk, die auf die landesfürstliche Grablege in Stams fokussierte „Uralte Grabstatt“, zu nennen ist91, erweitern unsere Kenntnis der Stamser Epigraphik erheblich. Eine (wenngleich für das 18. und frühe 19. Jahrhundert nicht völlig parallelenlose92) Besonderheit der Stamser Überlieferung hängt ebenfalls mit Primissers Wirken im Stift zusammen: Er erkannte die besonderen künstlerischen Fähigkeiten eines Stamser Schülers namens Josef Schöpf, der später als Maler in Tirol Karriere machen sollte. Primisser beauftragte den erst etwa zehnjährigen Jungen um 1756 mit einer zeichnerischen Dokumentation der Stamser Grabdenkmäler93. Diese im Stamser Stiftsarchiv aufbewahrten lavierten Federzeichnungen, von Primisser mit Standortangaben und knappen biographischen Notizen versehen und von Abt Augustin III. Handle (reg. 1820–1839) bisweilen mit Anmerkungen ergänzt, erlauben uns, die Veränderungen im Erhaltungszustand der Grabdenkmäler seit der Mitte des 18. Jahrhunderts nachzuvollziehen. Nicht selten ist ein rasanter Verfall der Stamser Grabdenkmäler im 19. und 20. Jahrhundert zu konstatieren: Jene Grabdenkmäler, die die Barockisierung des Stiftes unbeschadet überlebten, sind in den letzten zweihundert Jahren oftmals wesentlich schwerer beschädigt worden als in den dreihundert Jahren zuvor. Beispiele hierfür sind die Grabplatte des Herzogs Simon von Teck, deren untere Hälfte seit der Zeichnung Schöpfs einfach abgeschnitten wurde und verloren ging (Kat.-Nr. 8), oder das Grabdenkmal des Heinrich von Gachnang zu Meisberg in der Vorhalle der Stiftskirche, dessen Wappenrelief am aktuellen Standort extremen Feuchtigkeitseinwirkungen ausgesetzt war (Kat.-Nr. 16). Somit lassen Schöpfs Zeichnungen oftmals nicht nur die Erweiterung des Katalogs um kopial überlieferte, verlorene Inschriften, sondern auch die Ergänzung erhaltener Grabplatten um wesentliche Teile ihres Formulars zu. Doch stellt sich auch die Frage, wie getreu die Zeichnungen des jungen Malers den tatsächlichen Zustand des 18. Jahrhunderts wiedergeben. Da sich ein großer Teil der von ihm gezeichneten Inschriften zugleich im Original erhalten hat, kann man die Genauigkeit des Zeichners gut überprüfen. Ein Vergleich ergibt, dass Schöpf eine durchaus verlässliche Quelle darstellt. Gerade die Texte der Inschriften sind, von einigen wenigen Verschreibungen oder Fehllesungen abgesehen, recht gewissenhaft abgezeichnet worden; epigraphischen Details wie etwa den unterschiedlichen Trennund Füllzeichen schenkte Schöpf hingegen weniger Aufmerksamkeit.

Über den engeren Raum des Stiftes Stams greift eine weitere handschriftliche Inschriften- Sylloge hinaus, die „Monumenta in variis ecclesiis diocesis Brixiensis“ des Josef Resch, die im 18. Jahrhundert entstand und heute in der Bibliothek des Tiroler Landesmuseums Ferdinandeum aufbewahrt wird94. Dabei handelt es sich um eine Sammlung bedeutender (Grab-)Denkmäler im gesamten Gebiet der historischen Diözese Brixen, wobei Resch besonderes Augenmerk auf die Inschriften legt und auch oftmals Zeichnungen der entsprechenden Monumente liefert. Reschs Werk ist vor allem deshalb interessant, weil er sich keineswegs nur auf einige wenige große Pfarrkirchen oder Stifte beschränkt, sondern durchaus auch kleinere Kirchen mit ihren Monumenten berücksichtigt. Dass er dabei nicht auf Vollständigkeit achtete, macht sein Werk für die epigraphische Forschung in Tirol nicht weniger unverzichtbar. Allerdings folgt Resch dem epigraphischen Befund relativ frei, was man beim Vergleich der original erhaltenen mit den bei Resch beschriebenen Inschriften feststellen kann (etwa anhand der Grabplatte der Anna von Grienenstein in Untermieming oder der Grabdenkmäler des Oswald von Schrofenstein in Landeck; vgl. Kat.- Nrr. 46 und 140–142). So ignoriert Resch Trennzeichen fast vollständig, kümmert sich wenig um die genaue Schreibung der Worte und hat das Formular oftmals auch mehr ergänzt als gelesen, so dass ungewöhnliche Formulierungen der Vorlage in seiner Transkription einfach wegfallen können. Es ist also Vorsicht geboten, wenn Resch als einzige kopiale Quelle zur Verfügung steht.

Neben diesen bedeutenden Zusammenstellungen gibt es auch noch eine Reihe anderer Handschriften, die sich mit geringerem Ertrag für die epigraphische Forschung heranziehen lassen. Unter den Stamser Archivalien sind neben den genannten Werken noch zwei Handschriften von Bedeutung zu nennen. Zum einen handelt es sich um eine in die erste Hälfte des 14. Jahrhunderts zu datierende Pergament­handschrift95, die eine Auflistung der Reliquien der einzelnen romanischen Altäre beinhaltet und deren Kenntnis für die Rekonstruktion der Stamser Weiheinschrift (Kat.-Nr. 2) unverzichtbar war, auch wenn hier der Text der Inschrift nicht direkt überliefert wird. Die weiteren hier überlieferten Reliquienkataloge lassen den Epigraphiker mit dem Gedanken spielen, ob nicht einstmals weitere entsprechende Weiheinschriften in der Kirche vorhanden gewesen sein könnten, und ob der Stamser Codex nicht mittelbar einen Zugang zu deren Inhalt vermittelt; alleine, es ließen sich keine weiteren Belege solcher Inschriften finden, die dann spätestens die Barockisierung der Stiftskirche im 17. Jahrhundert zerstört haben müsste.

In die Zeit vor der Barockisierung erlaubt auch eine ebenfalls im Stiftsarchiv aufbewahrte Abschrift des Epitaphs für Erzherzog Sigmund (Kat.-Nr. 31†) aus dem 16. Jahrhundert einen Einblick96. Auch die Historiographie anderer Klöster wirft mitunter Licht auf das heute verlorene epigraphische Erbe der Zisterze Stams, wie die älteste Überlieferung der Grabinschrift Meinhards II. in den verschiedenen Versionen des „Liber certarum historiarum“ des Johannes von Viktring aus dem 14. Jahrhundert belegt (Kat.-Nr. 7†).

In der Tiroler Landesgeschichtsschreibung finden sich nur verhältnismäßig wenige Rekurse auf Inschriften des Oberlands, und sie beziehen sich ausschließlich auf Inschriften aus Stift Stams; alle hier überlieferten Inschriften stammen zudem von Grabdenkmälern der Landesfürsten oder von Personen aus deren Umfeld. Dies gilt ebenso für die „Res Tyrolenses“ des Christoph Wilhelm Putsch aus der Zeit um 1550/7097 wie für die in dieser Beziehung wohl von Putsch abhängige „Ausfierliche Beschreibung der gefürsteten Grafschafft Tyrol“ von Matthias Burgklechner, entstanden um 164298. So referiert Putsch die Grabinschriften Graf Alberts III. und Meinhards II. von Görz-Tirol, des Simon von Teck und Erzherzog Sigmunds, Burgklechner jene Graf Alberts, Meinhards und Herzog Simons (Kat.-Nrr. 3†, 7†, 8 und 31†). Nicht selten bietet Putsch jedoch die älteste Überlieferung der jeweiligen Inschrift. Erst die Archivalien des Kupferstichkabinetts und des Sächsischen Hauptstaatsarchivs in Dresden ermöglichten eine Bearbeitung und Beurteilung der Grabinschriften für den 1533 in Stams beigesetzten Herzog Severin von Sachsen, wenngleich sich auch hier die älteste Überlieferung bei Putsch finden ließ (Kat.-Nr. 58†).

Eine singuläre Überlieferung – es ist bereits angesprochen worden99 – besteht für die Stadt Vils. Infolge der historischen Verbundenheit der Herren von Hoheneck mit dem Ort wurde Vils in der von Johann Georg Adam und Johann Georg Brix von Hoheneck verfassten, heute im Niederösterreichischen Landesarchiv aufbewahrten Handschrift mit einer Sammlung von überwiegend ober- und nieder­österreichischen „Monumenta, Epitaphien und Grabinschriften“ berücksichtigt100. Hierin finden sich nicht nur drei erhaltene Grabplatten der Hoheneck aus der Vilser Pfarrkirche (Kat.-Nrr. 304, 308 und 334), sondern auch drei nur hier kopial überlieferte Inschriften aus der Pfarrkirche bzw. Stadt Vils (Kat.-Nrr. 305†, 317† und 318†).

Leider sind die Angaben zu Grabdenkmälern in den „Genealogien des tyrolischen Adels“ des 1848 verstorbenen Brixner Domherren Stephan von Mayrhofen101 zur Berücksichtigung im Katalog nicht erschöpfend genug, weshalb hier nur kurz auf ihren potentiellen Wert für die epigraphische Forschung hingewiesen sei. Bei einer genauen Durchsicht des Werkes kann man nicht übersehen, dass die genealogischen Angaben Mayrhofens so häufig auf Daten aus Grabinschriften rekurrieren, dass man in der Tiroler Epigraphik wohl eine seiner Hauptquellen ausmachen kann. Diese Beobachtung warnt zum einen vor einem Zirkelschluss in der Personenbeschreibung des Katalogteils dieses Bandes, wird man die jeweilige Person in der Genealogie Mayrhofens doch vielleicht gerade deshalb entsprechend beschrieben finden, da er die untersuchte epigraphische Quelle selbst kannte und verwertete. In diesem Fall ließe das Werk Mayrhofens zwar keine weiteren Aufschlüsse zur Personengeschichte zu; andererseits wäre man dann als Epigraphiker versucht, aus seinen anderen Notizen umgekehrt Rückschlüsse auf verlorene Inschriften zu ziehen. Da Mayrhofen dafür jedoch an keiner Stelle (zumindest für den Untersuchungsraum des Tiroler Oberlandes) konkret genug wird, wurden solche Rückschlüsse in der vorliegenden Edition unterlassen102.

88 Vgl. dazu Einleitung Kap. 2.1.1.
89 LEBERSORG, Chronik und GAY, Historia, Stiftsarchiv Stams MS A1 und MS C9; vgl. knapp SCHMITZESSER, Stift Stams 211.
90 PRIMISSER, Annales; DERS., Additiones und DERS., Index. Vgl. auch knapp SCHMITZ-ESSER, Stift Stams 211.
91 PRIMISSER, Grabstatt, Stiftsarchiv Stams MS E 32.
92 Künstlerische Reproduktionen alter Grabdenkmäler waren vom Barock bis zur Romantik im kirchlichen Bereich durchaus „en vogue“. So entstand etwa in Freising in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts ein ausführlicher, gezeichneter Katalog der Grabdenkmäler von der Hand des Malers Ignaz Alois Frey; vgl. dazu GLASER, Grabsteinbuch.
93 Stiftsarchiv Stams, G VIIa n. 16 und n. 17. Vgl. dazu KRALL, Josef Schöpf 120–122; knapp SCHMITZ-ESSER, Stift Stams 211.
94 RESCH, Monumenta. Entstanden vor 1782. Hs. in der Bibliothek des TLMF, FB 14.101.
95 Stiftsarchiv Stams G VIa n. 1.
96 Stiftsarchiv Stams G VIIa n. 2.
97 PUTSCH, Res Tyrolenses, Universitätsbibliothek Innsbruck Cod. 825 und DERS., Rerum Tyrolensium Continuatio, Universitätsbibliothek Innsbruck Cod. 826.
98 BURGKHLECHNER, Beschreibung, Universitätsbibliothek Innsbruck Cod. 805 (eine weitere Abschrift Cod. 820).
99 Vgl. dazu Einleitung Kap. 2.1.4.
100 HOHENECK, Monumenta, NÖLA, Hs. 428.
101 MAYRHOFEN, Genealogien, 7 Bde.
102 Die intensive Beschäftigung Mayrhofens mit den erhaltenen Grabplatten Tirols und auch mit deren kopialer Überlieferung bezeugen seine „Addidamenta [!] ad Monumenta Brixinensia Josephi Reschii“, die er um 1820 verfasste, und die sich heute in der Bibliothek des Diözesanmuseums Brixen (Sign. VII. E. 12) befinden.

4.2. Überlieferung in Druckwerken

Die Überlieferung kopialer Inschriften in Druckwerken lässt sich deutlich kürzer umreißen; sie spielt nur bei einigen wenigen Katalognummern eine wichtige Rolle. In erster Linie sind heute verlorene Inschriften des Tiroler Oberlands in Druckwerken enthalten, die vor den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts erschienen sind; hier lassen sich verlorene Grabdenkmäler, vor allem aber ältere Glockeninschriften noch vereinzelt greifen. Den ersten Rang unter diesen Werken nimmt dabei die „Topographisch-historisch-statistische Beschreibung der Diözese Brixen“ von Georg Tinkhauser und Ludwig Rapp ein, deren dritter bis fünfter Band Teile des Tiroler Oberlands beschreiben. Diese Bände erschienen zwischen 1886 und 1891, also vor den Zerstörungen der Weltkriege. Allerdings schwankt die Qualität in der Genauigkeit der Aufnahme von Kunstdenkmälern stark von Pfarre zu Pfarre, so dass man kein wirklich einheitliches Bild der Überlieferungsqualität der hier beschriebenen Inschriften zeichnen kann. In einigen Fällen bedingte die Lückenhaftigkeit der Angaben auch den Ausschluss entsprechender Belege aus dem Katalog103. Es bleibt jedoch die Feststellung, dass nicht selten epigraphisches Material nur mehr bei Tinkhauser/ Rapp überliefert ist.

Die Grabdenkmäler der Familie Freiberg in Stams überliefert auch die Goldene Chronik von Hohenschwangau aus dem Jahr 1842, doch beruhen diese Reproduktionen auf den Zeichnungen Josef Schöpfs, gegenüber denen sie also keinen Mehrgewinn bringen104.

In der Edition mussten immer wieder Glockeninschriften nach der Überlieferung im kampanologischen Standardwerk von Weissenbäck und Pfundner abgedruckt werden, da die jeweiligen Inschriften der in mitunter unzugänglicher Position im Glockenstuhl befestigten Glocken den beiden Bandbearbeitern auch unter bedeutendem Einsatz nicht immer direkt zugänglich waren105.

103 Vgl. dazu Einleitung Kap. 8.
104 HORMAYR-HORTENBURG, Chronik, Anderte Abtheilung Tab. V–VII. Zu den Zeichnungen Schöpfs vgl. Kap. 4.1.
105 Vgl. dazu Einleitung Kap. 6.2. und 8.

Werner Köfler, Romedio Schmitz-Esser

Zitierregel:
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte, ges. u. bearb. v. Werner Köfler und Romedio Schmitz-Esser (Die Deutschen Inschriften 82. Band, Wiener Reihe 7. Band, Teil 1) Wien 2013, 4. Die nicht-originale Überlieferung der Inschriften,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/tirol-1/tirol-1ueberlieferung.xml

Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
82. Band, Wiener Reihe 7. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol - Teil 1
Die Inschriften der Politischen Bezirke Imst, Landeck und Reutte

OEAW-Logo Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
Austrian Academy of Sciences Press

 
Schlagworte
Die Inschriften des Bundeslandes Tirol  •  Politische Bezirke Imst, Landeck und Reutte  •   Die nicht-originale Überlieferung der Inschriften  •   Handschriftliche Überlieferung  •   Überlieferung in Druckwerken  •  Abt Paul II.  •  Stiftsarchivar  •  Wolfgang Lebersorg  •  Epigraphik  •  Kassian Primisser  •  Annales Stamsenses  •  Josef Schöpf  •  Stamser Stiftsarchiv  •  Federzeichnungen  •  Abt Augustin III. Handle  •  Simon von Teck  •  Heinrich von Gachnang  •  Ferdinandeum  •  Anna von Grienenstein  •  Oswald von Schrofenstein  •  Stamser Codex  •  Res Tyrolenses  •  Christoph Wilhelm Putsch  •  Matthias Burgklechner  •  Severin von Sachsen  •  Johann Georg Adam  •  Johann Georg Brix von Hoheneck   •  Genealogien des tyrolischen Adels  •  Stephan von Mayrhofen  •  Georg Tinkhauser  •  Ludwig Rapp  •  Glockeninschriften  •