Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich
Politischer Bezirk Krems
1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise
Der vorliegende Band enthält die original erhaltenen sowie die nur noch kopial, abschriftlich und/
oder abbildlich überlieferten Inschriften des Politischen Bezirks Krems bis zum Jahr 1650. Möglichste
Vollständigkeit der Erfassung wurde angestrebt.
Objekte, die sich heute in öffentlichen oder privaten Sammlungen des Bearbeitungsgebiets,
beziehungsweise auch in Kollektionen außerhalb des Erfassungsraums befinden, aber nachweislich
aus diesem stammen, wurden in vertretbaren Fällen aufgenommen. Gegenstände der Kleinkunst
wurden berücksichtigt, wenn sie von besonderer historischer oder schriftkundlicher Relevanz sind.
Grundsätzlich ausgeschlossen blieben Inskriptionen auf Münzen, Medaillen, Siegeln bzw. Typaren,
ferner auch Punzierungen sowie schriftliche Äußerungen epigraphischen Charakters, die Bestandteil
von Handschriften, Druckwerken oder deren Einbänden sind. Marken, Haus- Künstler- und
Meisterzeichen sowie Monogramme und Einzelbuchstaben wurden in der Regel nur erfaßt, wenn
sie mit einer Inschrift oder Jahreszahl in Verbindung stehen. Denkmäler mit heute völlig zerstörten
und nirgends sonst überlieferten Inschriften sowie Nachrichten über verlorene Inskriptionen ohne
wenigstens bruchstückhafte Textüberlieferung wurden nicht berücksichtigt.
Die Edition folgt den Richtlinien des deutschen Inschriftenwerks, die 1991 von Walter Koch
für die Wiener Reihe zusammengestellt wurden3. Die Inschriften werden im Katalogteil in
chronologischer Folge geboten. Ihre Präsentation folgt einem einheitlichen Schema:
Die Kopfzeile gibt links die laufende Nummer im Rahmen der Edition an. Ein lateinisches
Kreuz neben der Zahl kennzeichnet nicht mehr im Original erhaltene Inschriften. In der Mitte
der Kopfzeile ist der heutige bzw. der letzte bekannte Standort der Inschrift angegeben. Am
rechten Ende der Kopfzeile steht die Datierung. Sie ist gewöhnlich dem Inschriftentext entnommen.
Bei offenkundigem Auseinanderklaffen zwischen einem im Text angegebenen Datum und
der tatsächlichen Entstehungszeit der Inschrift werden beide Termine – durch Schrägstrich getrennt
– angeführt. Erschlossene Daten sind zwischen runde Klammern gesetzt. Können Denkmäler
nur einer bestimmten Zeitspanne zugeordnet werden, sind sie – gegebenenfalls mit Fragezeichen
versehen – jeweils am Ende des ermittelten Zeitraums eingeordnet.
In dem auf die Kopfzeile folgenden beschreibenden Teil steht zunächst die Nennung des
Inschriftenträgers, des Inschriftentyps und gegebenenfalls die von Personen, denen er zugeordnet
werden kann, ferner die präzise Angabe des Standorts, Hinweise auf frühere Standorte, eine Kurzbeschreibung
des Inschriftenträgers sowie Bemerkungen zu Material, Anbringung der Inschrift
und Erhaltungszustand des Denkmals. Stehen mehrere Inschriften auf einem Objekt, so werden
diese mit römischen Zahlzeichen bezeichnet. Die Beschreibung des Inschriftenträgers erfolgt vom
Betrachter aus. Nur bei Wappenbeschreibungen wird nach den Regeln der Heraldik verfahren.
Die Beschreibung schließt mit Maßangaben zu Inschriftenträger und Inschrift. Die Schriftgröße
ist nach dem Normalwert des Buchstabens N bzw. n angegeben. Erhebliche Schwankungen
werden durch die Angabe der Extremwerte vermerkt. Die Angabe der Schriftart ist typisierend.
Vor der Textedition kopial überlieferter Inschriften ist die Quelle genannt.
In der Textedition sind Zeilenumbrüche durch Schrägstrich gekennzeichnet. Doppelte Schrägstriche
markieren die Unterbrechung des Textes oder seinen Übergang auf ein anderes Inschriftenfeld.
Nur metrische oder gereimte Texte werden versweise geboten. Gekürzte Worte sind in
originalen Inschriften zwischen runden Klammern aufgelöst, wobei das Kürzungszeichen selbst
entfällt. Worttrennzeichen sind durch Punkte in halber Höhe wiedergegeben und gegebenenfalls
in Apparat oder Kommentar beschrieben. Unter die Zeile gesetzte Bögen kennzeichnen Nexus
litterarum, Ligaturen und Buchstabenverbindungen. Erhaltene, aber in ihrer Lesung nicht ganz
sichere Buchstaben sind unterpunktiert. Zur Kennzeichnung zerstörter Textteile dienen eckige
Klammern. Ist eine Ergänzung nicht möglich, wird die ungefähre Anzahl der ausgefallenen Buchstaben
durch Punkte innerhalb der Klammern wiedergegeben. Bei umfangreicheren oder in ihrer
Dimension ungewissen Verlusten sind drei Striche gesetzt. Bei Verlust am Beginn oder Ende
einer Inschrift bleibt die Klammer offen. Ursprünglich freigelassene Stellen sowie nachträgliche
Ergänzungen sind durch spitze Klammern gekennzeichnet.
An den Wortlaut der Inschrift schließen sich der textkritische Apparat, gegebenenfalls der
Nachweis von Zitaten sowie die Übersetzung der lateinischen Texte an. Es folgen die Auflösung
von nicht nach der fortlaufenden Tageszählung angegebenen Datierungen und die Benennung
der Wappen.
Der Kommentar enthält gegebenenfalls Hinweise zu Schrift, Sprache, Formular, kunsthistorischen
Fragestellungen und zur chronologischen Einordnung, insbesondere aber Erläuterungen zu
den genannten Personen und zu deren historischem Umfeld. Aus lokal- und landesgeschichtlicher
Hinsicht schien eine tiefgehende Einbindung der „handelnden Personen“, besonders des regionalen
Adels, in den jeweiligen familiengeschichtlichen und auch politischen Kontext besonders wichtig.
Abgeschlossen wird jede Katalognummer durch einen Anmerkungsapparat, der Zitate aus der
Literatur nachweist und ergänzende Erläuterungen zu Beschreibung und Kommentar bietet, sowie
durch ein Literaturverzeichnis, das in chronologischer Folge Abschriften, Abdrucke sowie Abbildungen
und wesentliche Arbeiten zur jeweiligen Inschrift enthält.
Andreas Zajic
Die Deutschen Inschriften
Herausgegeben von den Akademien der Wissenschaften in
Düsseldorf · Göttingen · Heidelberg · Leipzig · Mainz · München
und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien
72. Band, Wiener Reihe 3. Band
Die Inschriften des Bundeslandes Niederösterreich - Teil 3
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems
Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften Austrian Academy of Sciences Press
|
Die Inschriften des Politischen Bezirks Krems, ges. u. bearb. v. Andreas Zajic
(Die Deutschen Inschriften 72. Band, Wiener Reihe 3. Band, Teil 3) Wien 2008, 1. Vorbemerkungen und Benutzungshinweise,
URL: hw.oeaw.ac.at/inschriften/noe-3/noe-3-vorbemerkung.xml